Richtfest in der Meranti-Halle

Das tropische Herz Münsters beginnt zu schlagen

Von links nach rechts: Dirk Heese (Projektleiter Masterplan, Allwetterzoo Münster) ; Dr. Ludger Hellenthal (Aufsichtsratsvorsitzender, Allwetterzoo Münster) ; Markus Lewe (Oberbürgermeister, Stadt Münster) ; Arthur Carrera (Polier, Natrup) ; Dr. Simone Schehka (Geschäftsführerin, Allwetterzoo Münster) ; Helge Peters (1. Vorsitzender Zooverein) ; Wenko Gusinac (Polier, Natrup)

Seit dem ersten Spatenstich am 11.01.2021 ist viel geschafft. Die Wände stehen, Fundamente für Tieranlagen und Höhentürme sind vorbereitet und die Dachkonstruktion kann aufgebaut werden. Damit fällt dem Team um Generalplanerin Katja Biek (BAnTec) und Projektleiter Dirk Heese (Allwetterzoo Münster) ein Fels vom Herzen, „Wir schaffen Lebensräume, bei denen die klimatischen Bedingungen und die richtigen Lichtverhältnisse eine große Rolle spielen. Dabei ist das Dach, neben dem Heiz- und Kühlsystem der Halle, einer der wichtigsten Bestandteile”. Eine Herausforderung dabei war das Einpassen der Tragkonstruktion des Daches. So mussten insgesamt 46 Konsolen für den Randträger Millimeter genau eingemessen werden. Hierfür wurden vor und auch nach dem Betonieren 284 Messpunkte bestimmt. Eine große Herausforderung für alle Beteiligten.

 

Dirk Heese fasst es typisch pragmatisch zusammen „Kein Dach, keine Tropen. Das haben wir jetzt geschafft. Den Rest schaffen wir dann auch“.

 

Nicht nur das Dach ist einzigartig. Die Energieversorgung der Halle ist beispiellos in Europa. Das honorierte auch Oberbürgermeister Markus Lewe. „Mit der neuen 100%ig  klimaneutralen Meranti-Halle realisiert der Allwetterzoo Münster ein europaweit einmaliges Projekt. Dafür wurde viel Geld in die Hand genommen, doch allen Beteiligten, der Stadt selbst, dem Allwettzoo und auch dem Zooverein ist bewusst, dass sich jeder investierte Cent in Energie- und Ressourceneffizienz mindestens doppelt auszahlt. Einmal rein wirtschaftlich und zum anderen für den Klima- und Artenschutz”.

 

Diplom Ingenieurin Katja Biek ergänzt die technische Seite hinter der Klimaneutralität: „Das energetische Herz der Meranti-Halle sind zwei Erdwärmefelder. In Summe 34 Bohrungen in je 250 m Tiefe. Die Grundlast für die Wärme im Winter und die Kühlung im Sommer erfolgt über 12 km im Beton verlegte Leitungen - rein regenerativ; europaweit das allererste Mal“.

 

Was wäre eine Tropenhalle ohne Tiere und schöne Erlebnisse für die Besucher. Die Tieranlagen sowie auch die Besucherführung durch die Halle lassen sich bereits erahnen. „Das Tropenerlebnis, welches wir hier schaffen, wird über das Münsterland hinaus einmalig sein. Die Nähe zu den Tieren und die spannenden Einblicke in die Gehege, so zum Beispiel vom Höhenweg durch die Halle oder in das Unterwasserleben der Riesenotter werden etwas ganz Besonderes.  Ich freue mich auf den Tag, an dem die ersten Besucher den Brüllaffen in die Augen sehen und zwischen den roten Varis spazieren gehen“.

 

Nach dem Richtfest ist vor der Eröffnung oder wie es auf der Baustelle von allen Seiten heißt: „Wir haben zu tun“.