- Alle
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- Buntspecht
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Der etwa amselgroße Buntspecht kommt in Deutschland sehr häufig vor. Auch im Allwetterzoo können aufmerksame Besucher den Vogel mit dem farbenfrohen Gefieder entdecken. Männchen sind an ihrem roten Nackenfleck von den Weibchen gut zu unterscheiden. Junge Spechte, die in beiden Geschlechtern einen roten Scheitel haben, können leicht mit dem nah verwandten Mittelspecht verwechselt werden.
Der Buntspecht ist ein Symbolvogel für unsere Wälder. Wir haben im und neben dem Zoo zum Glück einen Wald – und freuen uns über den Buntspecht und andere Spechtarten als „Untermieter“ im Zoo!
- Dohle
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Dohlen sind die kleinsten Vertreter der Rabenvögel. Sie erreichen eine Körperlänge von 33 bis 39 cm mit einer Flügelspannweite von etwa 65 cm.
Das Verbreitungsgebiet der Dohle reicht vom Nordwesten Afrikas über fast ganz Europa, den Iran bis in den Nordwesten Indiens und nach Sibirien. Dohlen bewohnen eine Vielzahl an Lebensräumen wie bewaldete Steppen, Wald- und Grasland, Küstenklippen und auch Dörfer und Städte.
In der Brutzeit zwischen April und Mai beginnen alle Paare einer Kolonie mit dem Nestbau. Außerhalb der Brutzeit leben Dohlen in großen Schwärmen. Besonders in der kalten Jahreszeit sind mehrere hundert Dohlen Wintergäste im Allwetterzoo.
- Eichhörnchen
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Im Allwetterzoo leben Tiere nicht nur in den Gehegen. Aufmerksame Besucher finden auch den ein oder anderen Gast zwischen den Tieranlagen. Ein sehr beliebter, doch nur schwer zu entdeckender Zoo-Bewohner ist das Eichhörnchen.
Eichhörnchen sind gute Kletterer, ihr Leben spielt sich fast vollständig in den Bäumen ab.
Eichhörnchen leben vor allem von energiereichen Früchten und Samen von Buche, Eiche, Kiefer, Ahorn und Fichte, aber auch Kastanien und Nüssen. Vor dem Winter fressen sich Eichhörnchen nur wenig Winterspeck an, sondern verstecken stattdessen Nahrung in Depots.
Die Fellfarbe der Eichhörnchen kann stark variieren.
- Eisvogel
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Der Eisvogel ist ein auffälliger Vogel. Nur etwa spatzengroß, lässt sein buntes, schillerndes Gefieder eher an eine tropische Herkunft denken, doch ist dieser Vogel beinahe in ganz Europa verbreitet und hat auch in weiten Teilen Deutschlands seine Brutgebiete. Wassersportler werden den Eisvogel am ehesten kennen, weil er im Uferbereich fließender und auch stehender Gewässer beim Jagen entdeckt werden kann. 2009 wurde er zum Vogel des Jahres erklärt.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gingen die Bestände des Eisvogels in Deutschland stark zurück. Sie haben sich zum Glück nach Renaturierungen von Flüssen und inzwischen besserer Wasserqualität wieder stabilisiert. Auch Schutzmaßnahmen im Bereich von Eisvogel-Brutwänden zeigten Erfolge. Der NABU schätzt den Gesamtbestand an Eisvögeln in Deutschland auf maximal 8.000 Brutpaare.
- Elster
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Die etwa 46 cm große Elster ist unverkennbar durch ihr kontrastreiches, schwarz-weißes Gefieder und den langen Schwanz. Schultern, Flanken und Bauch sind weiß, das übrige Gefieder schwarz mit blauem, grünem und purpurfarbenem Glanz. Im Winter oft in kleinen und größeren Gesellschaften auftretend.
Die Elster ist nach der Rabenkrähe der am weitesten verbreitete Rabenvogel.Elstern wird eine Intelligenz nahe der der Menschenaffen nachgesagt.
Es sah einmal ganz so aus, als sei die Elster vom Aussterben bedroht. Intensive Verfolgung hatte die schwarz-weißen Vögel so selten werden lassen. Außerdem veränderte sich ihre Heimat, die Feldflur, von Grund auf. Sie zogen in Gartenvororte und die Parks der Städte - eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Hier finden sie das ganze Jahr über bestes Futter. (Foto Oliver Werner)
- Graureiher
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Der Graureiher – früher auch als „Fischreiher“ bezeichnet – ist ein sehr häufiger Gast im Allwetterzoo. Vor etlichen Jahren nisteten die Vögel sogar im Zoo auf der Großflugvoliere, zogen dann aber in ein benachbartes Wäldchen um. Zum Fressen kommen die Reiher das ganze Jahr über in den Zoo, suchen aber auch im weiten Umland nach Nahrung. In Münster soll es kaum einen Goldfischteich geben, der nicht hin und wieder von den Reihern aufgesucht wird. Im Zoo kennen sie ganz genau die Futterstellen für Störche und Kraniche und bedienen sich hier. Einige sind so clever, dass sie zu den Fütterungszeiten bei Kegelrobben und Brillenpinguinen erscheinen – in der Hoffnung, dass ein Fisch für sie abfällt…
Männliche Graureiher sind etwas größer als weibliche, sonst gibt es keine Unterscheidungsmerkmale. Ihr Gefieder ist auf Stirn und Oberkopf weiß, am Hals grauweiß und auf dem Rücken aschgrau mit weißen Bändern. Die Vögel haben schwarze Augenstreifen und drei lange schwarze Schopffedern, der Schnabel ist gelblich. Die Flügelspannweite der zu den Schreitvögeln zählenden Reiher kann bis zu 195 cm erreichen. Im Flug kann man sie sehr gut erkennen, denn sie ziehen bei gekrümmtem Hals ihren Kopf bis auf die Schultern zurück.
Graureiher sind in den milden und feuchteren Regionen Europas und Asiens weit verbreitet und kommen sogar im südlichen Afrika vor. Die Vögel sind wie die Kolonie am Allwetterzoo standorttreu, können ihren Aufenthaltsort aber auch als sogenannte „Kurzstreckenzieher“ oder „Teilzieher“ wechseln, abhängig vom jeweiligen Verbreitungsgebiet. Die Ansprüche der Reiher an ihren Lebensraum sind gering, sie benötigen nur Gewässer in erreichbarer Nähe. Hier stehen sie mit Vorliebe im flachen Uferbereich und warten reglos auf vorbeischwimmende Fische. Sie fressen aber auch Molche, kleine Schlangen und sogar Wasserratten. Auch feuchte Wiesen bieten mit Fröschen und Mäusen Nahrung für die Reiher. In der Regel jagen die Vögel als Einzelgänger. Deshalb stehen an vielen privaten Teichen Graureiher aus Kunststoff. Die Besitzer hoffen, dass sich dann kein „echter“ Reiher an ihrem Teich auf Fischfang begibt…
In Nordrhein-Westfalen stehen die Graureiher ganzjährig unter Schutz und dürfen nicht bejagt werden.
- Heimchen
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Heimchen sind Langfühlerschrecken und zählen zoologisch zur Familie der Grillen. Diese Insekten kommen weltweit vor, brauchen in unserem Klima allerdings einen warmen Unterschlupf für die kalten Monate. Sie gelten als Allesfresser und ernähren sich nicht nur von Blättern oder Blüten, sondern auch von Abfällen oder Aas.
Im Zoogelände leben sicher viele „wilde“ Exemplare dieser bis zu zwei Zentimeter lang werdenden Insekten. Doch weil Heimchen nur in der Nacht aktiv und dabei noch sehr lichtscheu sind, wird man sie kaum entdecken. In vielen Tierhäusern sind sie sogar zu hören. Man muss aber schon darauf achten, denn das einheimische „Gezirpe“ ist im Gegensatz zu den Geräuschen, die südeuropäische Grillen erzeugen, sehr leise.
Als Futterinsekten werden Heimchen dem Zoo von speziellen Züchtern geliefert. Die Insekten dienen als Leckerbissen und Eiweißlieferant für zahlreiche Reptilien in Tropenhaus und Aquarium oder auch für die Krallenaffen. Bis sie im Magen der Zoobewohner landen, werden die Heimchen in einem sehr warmen Raum im Tropenhaus untergebracht und dort auch versorgt. Sie bekommen Möhren oder Äpfel zu Fressen und finden in ihrem Terrarium Eierkartons vor, in denen sie sich verstecken können.
Das Heimchen ist nicht nur als Futtertier nützlich, es findet sich auch im Sprachgebrauch und sogar in der Literatur. Laut Duden wird mit „Heimchen“ eine unscheinbare, unauffällige, nicht emanzipierte Frau beschrieben. Als Redensart ist der abwertende Begriff „Heimchen am Herd“ jedenfalls immer noch häufig zu finden. Zurückzuführen ist er vermutlich auf eine Erzählung von Charles Dickens, deren übersetzter Titel „Das Heimchen am Herd“ (Cricket on the hearth) lautet. Einen ganz anderen Ruf haben Grillen in China: Man hielt sie beispielsweise am dortigen am Kaiserhof, um ihrem „Gesang“ zu lauschen, und sie gelten immer noch als Glücksbringer.
- Mehlwürmer
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Mehlwürmer sind im Allwetterzoo zahlreich vertreten. Genaue Stückzahlen können wir nicht ermitteln, deshalb werden sie in der Statistik nur mit ihrem Gewicht erfasst. Rund 300 Kilogramm werden pro Jahr benötigt.
Mehlwürmer sind bei Erdmännchen, Nasenbären oder Krallenaffen heiß begehrt, doch auch Reptilien wie Stirnlappenbasilisken oder Stachelschwanzwarane und die insektenfressenden Vögel im Tropenhaus mögen diese Larven gern.
Mehlwürmer sind keine „Würmer“, sondern die Larven des Mehlkäfers. Sieht man einen Mehlwurm genau an, erkennt man seine drei Beinpaare. Sie befinden sich im vorderen Körperbereich, sind gegliedert und enden mit je einer Kralle. Der Mehlwurm hat am Kopf zwei kurze Fühler, die jeweils aus vier Gliedern bestehen. Er kann sogar sehen, auch wenn er nur über Punktaugen verfügt und damit lediglich hell und dunkel unterscheidet. Der Mehlwurm frisst mit „Mundwerkzeugen“. Mit diesen Beißzangen hält er seine Nahrung fest und zerkleinert sie. Er bevorzugt Getreide und Mehl, Mais oder Reis und nimmt sogar, wenn auch selten, mit Obst oder Tierkadavern vorlieb.
Der Zoo züchtet Mehlwürmer nicht selbst, sondern bezieht sie von darauf spezialisierten Unternehmen. Etwa alle vierzehn Tage trifft Nachschub ein. Die Mehlwürmer, die sich auch im Zoo noch häuten, sind zwischen 10 und 20 mm lang. Frisch gehäutet haben sie eine beinahe weiße „Haut“. Der Chitin-Panzer, den sie bei der Häutung abstreifen, ist recht hart und kann unter Umständen die Magen- und Darmwände kleinerer Reptilien verletzen. Deshalb werden einigen Tieren entweder nur frisch gehäutete Mehlwürmer oder die etwas kleineren „Buffalos“ gegeben. Das sind die Larven des Getreideschimmelkäfers. Größere Käferlarven, die auch im Allwetterzoo verfüttert werden, heißen Zophobas und sind die Larven des Schwarzkäfers.
Treffen die Mehlwürmer im Zoo ein, werden sie im Tropenhaus in einem warmen Raum hinter den Kulissen untergebracht. Zu fressen bekommen sie dort auch etwas, geraspelte Möhren, Apfelscheiben oder Haferflocken beispielsweise. Nach einem kurzen Leben als Zoobewohner enden die Mehlwürmer dann als nahrhafte Leckerbissen im Bauch von Erdmännchen, Vögeln oder Reptilien…
- Spatz
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Der Haussperling – oder auch Spatz genannt - ist auf der ganzen Welt verbreitet, mit Ausnahme weniger Landstriche Südostasiens und Westaustraliens, einiger Regionen am Äquator und rund um die Pole. Der 14 bis 16 Zentimeter große Vogel fällt besonders durch seinen großen Kopf und den kräftigen Schnabel auf. Männchen und Weibchen des Haussperlings unterscheiden sich in ihrem Aussehen. Mit einer schwarzen Kehle, einem aschgrauen Scheitel und einem kastanienbraunen Streifen an den Kopfseiten sind die Männchen deutlich auffälliger gezeichnet. Auch durch ihren bräunlichen Rücken mit schwarzen Streifen lassen sich die Männchen leicht von den insgesamt unscheinbareren, matt braun gezeichneten Weibchen unterscheiden.
Der Haussperling lebt mit dem Menschen in Dörfern und Städten aller Größenordnungen. Voraussetzung ist, dass ganzjährig Sämereien und Getreideprodukte, sowie Nischen und Höhlen an Gebäuden vorhanden sind. Optimal sind Dörfer mit Landwirtschaft, Vorstadtbezirke, Gartenstädte, Stadtzentren mit großen Parkanlagen, Zoologische Gärten, Vieh- und Geflügelfarmen. Der Gesang des Haussperlings ist ein eher monotones Tschilpen. Häufig zetert er aber auch "terrteterrterr" oder gibt einfache Warnrufe von sich.
Er liebt die direkte Nähe zum Menschen, dem er bis in betonierte Innenstädte gefolgt ist. Dabei ist fast unbemerkt geblieben, dass seit einigen Jahren die Bestandszahlen des Haussperlings deutlich, gebietsweise sogar stark zurückgegangen sind.
- Stockente
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Die Stockente gehört zur Familie der Entenvögel. Sie ist die größte und am häufigsten vorkommende Schwimmente Europas und die Stammform der Hausente. Stockenten findet man in Europa, Asien und in Nordamerika. Sie sind wohl deshalb so weit verbreitet, weil sie bei der Wahl ihrer Aufenthaltsorte und Brutplätze wenig anspruchsvoll sind. In Münster bevölkern sie städtische oder private Teiche ebenso wie den Aasee oder den Dortmund-Ems-Kanal. Wenn die Gewässer im Winter zufrieren, kommen zahlreiche Stockenten in den Zoo. Hier finden sie immer etwas zu fressen, denn die zooeigenen Enten werden täglich gefüttert. Etliche Stockenten brüten auch regelmäßig im Zoo, und das oft an ungewöhnlichen Plätzen. Es kommt nicht selten vor, dass „dumme“ Entenmütter ihren Nachwuchs in die Wassergräben vor der Varianlage, dem Afrikapanorama oder bei Tigern und Löwen bringen. Dass die Chance auf ein gesundes Heranwachsen der hübschen Küken dann gering ist, scheinen die Enten nicht zu erkennen….
Stockenten sind sehr anspruchslos im Hinblick auf ihre Nahrung. Sie fressen alles, was sie verdauen und ohne große Anstrengung bekommen können. Zudem erkennen sie neue Nahrungsquellen äußerst schnell und nutzen sie sofort.
Der Name „Stockente“ hat sich erst im 20. Jahrhundert in Deutschland durchgesetzt. Er kann als Hinweis auf ihre Brutplätze verstanden werden, zu denen auf Stock gesetzte Weiden oder Reisighaufen gehören. Stockenten brüten zwar darauf nicht häufig, das Verhalten ist aber so auffällig, dass sich daraus vermutlich der Name entwickelte. Der wissenschaftliche Beiname platyrhynchos bedeutet Breitschnabel und leitet sich aus dem Altgriechischen ab.
Eine Stockente kann bis zu 1,5 kg schwer werden. Sie bringt es auf eine Flügelspannweite bis zu 95 cm und kann rund 110 km/h schnell fliegen. In der Regel können Stockenten bis zu 15 Jahre alt werden. Die Männchen, die man Erpel nennt, tragen in der Paarungszeit ein so genanntes „Prachtkleid“. Es ist überwiegend grau befiedert, Brust und Rücken sind braun, die Flügel teilweise schwarz. Auffallend ist ihr metallisch grün schimmernder Kopf mit dem weißen Halsring. Am Flügelende fällt ein metallisch blaues, weiß gesäumtes Band auf, der „Spiegel“. Die aufgerollten Schwanzspitzen nennt man „Erpellocken“. Im Sommer tragen die Erpel ihr „Schlichtkleid“ und sehen dann den graubraunen Weibchen sehr ähnlich.
- Teichfrosch
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Der Teichfrosch ist einer der bekanntesten und am häufigsten vorkommenden Frösche. Er ist in ganz Mitteleuropa, im Osten bis Russland und im Süden bis in den Norden Italiens verbreitet. In Deutschland kommt er nur in den Hochalpen nicht vor.
Der Lebensraum der Teichfrösche sind Teiche, Seen, kleine Tümpel, Sümpfe und die Ufer langsam fließender Gewässer. Die Frösche sitzen gern in der Sonne und meiden schattige Gewässer. Nur an sehr heißen Sommertagen ziehen sie sich in den Schatten zurück. Teichfrösche überwintern im Schlamm von Gewässern oder an Land, wo sie in Erdlöchern oder unter dicken Laubschichten überwintern. Sie sind tag- und dämmerungsaktiv. Nach der Paarungszeit hingegen, die im Mai und Juni stattfindet, sind sie bevorzugt tagaktiv.
Ursprünglich ist der Teichfrosch keine eigenständige Art, sondern durch Paarungen aus dem Kleinen Wasserfrosch und dem Seefrosch entstanden. Die Männchen erreichen eine Größe von neun, die deutlich größeren Weibchen werden bis zwölf Zentimeter groß. Teichfrösche haben meist einen grasgrünen Rücken mit dunkler Färbung und eine helle, deutlich sichtbare Rückenlinie. Es kommen allerdings auch braune Exemplare vor. Die Frösche haben jedoch mindestens eine grüne Stelle und eine grüne Linie in der Mitte des Rückens. Die helle Rückenlinie ist bei fast allen Teichfröschen sehr gut zu erkennen. Die Bauchseite ist hell und weist eine graue Marmorierung auf. Die Flecken auf der Oberseite sind charakteristisch für jeden Teichfrosch und bleiben immer gleich. So kann man einen Frosch, vorausgesetzt man kennt seine Flecken genau, auch noch nach Jahren wieder erkennen. Seitlich an ihrem spitz zulaufenden Maul haben die männlichen Teichfrösche jeweils eine gräuliche Schallblase, mit denen sie ihre typischen quakenden Laute erzeugen können.
Teichfrösche unternehmen zwar auch Landgänge, halten sich aber immer in der Nähe eines Gewässers auf. Dort baden sie am Uferrand im seichten Wasser oder sitzen auf Wasserpflanzen wie zum Beispiel Seerosenblättern in der Sonne. Sobald sie sich gestört fühlen, retten sie sich mit einem großen Sprung ins Wasser und verstecken sich im Schlamm. Während die Larven, die Kaulquappen, sich anfangs überwiegend von pflanzlicher Nahrung ernähren, lebt der Teichfrosch von tierischer Nahrung. Meistens erbeutet er seine Nahrung durch einen gezielten Sprung an der Wasseroberfläche. Zu seinen Beutetieren gehören Insekten, Schnecken, Würmer, Libellenlarven und Kleinkrebse.
Im Allwetterzoo sind Teichfrösche in vielen Wassergräben vor den Tieranlagen gut zu beobachten, beispielsweise im Löwengraben oder vor den meisten Affenanlagen.
- Weißstorch
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Der Weißstorch ist eng mit den Menschen verbunden. Meist brütet er auf Hausdächern, Schornsteinen und Strommasten in menschlichen Siedlungen. Im Volksmund Adebar oder Klapperstorch genannt, wird er als Glücksbringer, Fruchtbarkeitssymbol und Frühjahrsbote gern gesehen. Sein Klappern zur Begrüßung des Partners am Horst, aber auch zur Abwehr fremder Artgenossen, mit weit nach hinten geworfenem Hals und Kopf ist ein beeindruckendes „Hörschauspiel“. Störche leben in den gemäßigten Regionen und im Süden Europas, in Nordafrika, Süd- und Ostasien.
Im Allwetterzoo Münster sorgen die Weißstörche seit vielen Jahren regelmäßig für Nachwuchs.
75,00 €
- Anemonenfisch
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Anemonenfische sind eine Unterfamilie der Riffbarsche, die in enger Symbiose mit See-Anemonen leben. Dabei bevorzugen die einzelnen Arten das Zusammenleben mit ganz bestimmten Arten von Anemonen. Die Symbiose ist ideal: Die Anemonen bieten den Fischen, die allesamt schlechte Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre Symbiosepartner vor Feinden. Anemonen, deren Fischpartner weggefangen wurden, werden bald von Falter- oder Feilenfischen gefressen.
Alle Anemonenfische leben in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik in Tiefen von einem bis zu fünfzehn Metern. Die meisten Arten haben ein relativ enges Verbreitungsgebiet, nur der Clarks Anemonenfisch ist fast über den gesamten tropischen Indopazifik verbreitet. Als ökologischer Generalist akzeptiert er auch alle Anemonen als Symbiosepartner. Die zwischen acht und fünfzehn Zentimeter lang werdenden Anemonenfische ernähren sich von Zooplankton, einige auch von Algen. Anemonenfische sind beliebte Pfleglinge auch in privaten Meerwasser-Aquarien. Sie zählen zu den wenigen Meerwasser-Zierfischen, die gezüchtet werden können und werden in großen Fischfarmen professionell vermehrt.
Anemonenfische sind zunächst männlich. Sie leben in Polyandrie - ein Weibchen mit mehreren Männchen - in einer Anemone oder in einer kleinen Gruppe von Anemonen. Das dominierende, größte Tier ist stets das einzige Weibchen. Stirbt es, wandelt sich das stärkste Männchen innerhalb einer Woche in ein Weibchen um. Die Eier werden in der Nähe des Fußes der Anemone abgelegt. Danach wird das Gelege sieben bis acht Tage lang vom Männchen mit Hilfe der Brustflossen gesäubert und befächelt. Die Eier sind orange, im Schnitt zählt man etwa 250 Stück. Nach einer Woche schlüpfen die Larven. Das Larvenstadium dauert zwei bis drei Wochen. Danach streben die Jungfische zum nächsten Korallenriff auf der Suche nach einer Anemone.
Im Allwetterzoo leben Clarks Anemonenfische und Orangeringelfische. Letztere sind als „Nemo“ durch den Film „Findet Nemo“ weltberühmt geworden.
- Austernfischer
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Der Austernfischer ist an Küsten und teils auch an Binnengewässern in Europa und Asien weit verbreitet und vom Polarkreis bis zum Mittelmeer, von Sibirien bis Korea anzutreffen. Selbst an Münsters Aasee sind diese Vögel schon gesehen worden.
Mit seinem unverwechselbaren, lauten Ruf und seiner auffälligen Färbung ist der Austernfischer der Charaktervogel unseres Wattenmeeres. An der Nordsee stochern die Vögel nach Muscheln oder Schnecken, fressen aber auch Borstenwürmer, Krebse oder Insekten. Mit Schalentieren gehen sie nicht gerade zimperlich um. Oft hämmern Austernfischer mit ihrem keilförmigen Schnabel so lange auf ihre Beutetiere ein, bis deren Schalen zertrümmert sind und das Fleisch zugänglich wird. Oder sie stoßen blitzschnell ihren Schnabel zwischen die Schalenhälften einer geöffneten Muschel und meißeln sie auf. Im Zoo fressen sie eine spezielle Futtermischung und gekochte Nudeln. Man kann die Austernfischer aber auch dabei beobachten, wie sie im Schlick stochern, wenn in unserer Anlage gerade „Ebbe“ ist.
Das Gelege der Austernfischer besteht meist aus drei Eiern, die von beiden Partnern etwa 27 Tage bebrütet werden. Die Vögel können im Zoo rund 30 Jahre alt werden.
Im Allwetterzoo leben Austernfischer gemeinsam mit etlichen anderen Watvögeln in der Watvogelvoliere. Watvögel bezeichnet man auch als Limikolen – und sie schreiben sich tatsächlich mit nur einem „t“. Sie leben zwar auch im Watt, doch sie waten durchs Wasser…
- Balistar
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Der Balistar, einer der seltensten Vögel der Welt, lebt ausschließlich auf der indonesischen Insel Bali. Im Schutzgebiet des Bali Barat Nationalpark im Nordwesten Balis bewohnt er sowohl Monsun-Regenwälder als auch Akazien-Savannen. Illegaler Fang und Handel sind die größten Probleme, mit denen der Balistar zu kämpfen hat.
- Blattschneiderameise (Kolonie)
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Atta sexdens ist eine Art der Blattschneiderameise des Stammes Attini, der in der Neuen Welt beheimatet ist - von den südlichen Vereinigten Staaten bis nach Nordargentinien.
Eine Blattschneiderameisen-Königin kann bis zu 150 Millionen Arbeiterinnen zur Welt bringen, von denen jeweils maximal zwei bis drei Millionen gleichzeitig am Leben sind. Der Lebensmittelpunkt der Kolonie ist das Nest. Dieses ist weit verzweigt und enthält nicht nur Kammern für die Pilzgärten, sondern auch Abfallkammern, in denen tote Ameisen und abgestorbenes Pilzgeflecht entsorgt werden.
- Blauracke
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Die auffällig gefärbte Blauracke ist über weite Teile Europas bis nach Asien verbreitet. Der wärmeliebende Vogel zieht zum Überwintern in die östlich und südlichen Gebiete Afrikas und legt als Langstreckenzieher dabei über 10.000 km zurück. Dabei schafft die Racke pro Tag bis zu 67 km, auf dem Rückflug nach Europa sogar bis zu 110 km.
Die Blauracke wird laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) weltweit als nicht gefährdet eingestuft. In Deutschland gilt sie jedoch als ausgestorben. Klimatische Veränderungen und die Zerstörung des Lebensraumes haben dazu geführt. Dies und der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft sowie die Bejagung der Racke führen auch weltweit zu rückläufigen Bestandszahlen.
- Brahma-Huhn
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Das Brahma-Huhn stammt einer Kreuzung asiatisch-amerikanischer Hühner ab und gehört zur Familie der Hühnervögel. Die Riesenhühner kamen ca. 1850 aus Nordamerika nach Deutschland und werden hier als Haushühner gehalten. Die asiatischen Vorfahren lebten am Fluss Brahmaputra in Indien, woher auch der Name dieser Tiere stammt. Man hatte sie ursprünglich mit dem Ziel gezüchtet besonders viel Fleisch zu erhalten. Bekannt sind heute neun verschiedene Farbschläge, im Allwetterzoo leben schwarz-weiß-columbia farbige Tiere.
Brahmahühner sind in der Regel zutrauliche und friedliche Tiere. Sie sind äußerst widerstandsfähig und haben keine hohen Ansprüche, was sie zu geeigneten Haustieren macht. Bei artgerechter Haltung können die Hühner 15 bis 20 Jahre alt werden.
- Brandt Steppenwühlmaus
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Die Brandt Steppenwühlmaus ist eine Nagetierart aus der Unterfamilie der Wühlmäuse (Arvicolinae). Sie kommt in Teilen der Mongolei, im östlichen Russland und im Norden Chinas vor. Die Brandts Steppenwühlmaus gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als nicht gefährdet.
- Chinasittich
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Der Chinasittich ist eine in Asien beheimatete Papageienart aus der Gattung der Edelsittiche (Psittacula) und kommt vorwiegend in Bergwäldern in Höhenlagen von 1200 - 4000 m vor.
Die Art erreicht eine Gesamtkörperlänge von bis zu 50 cm. Beide Geschlechter besitzen eine intensive Grünfärbung der Körperoberseite und einen bläulich-violett gefärbten Kopf. Beim Männchen ist der Oberschnabel rot, beim Weibchen schwarz gefärbt.
Der Chinasittich gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als potenziell gefährdet. Der Bestand nimmt aufgrund von Wilderei und Lebensraumzerstörung mehr und mehr ab. Lokal ist er bereits ausgerottet.
- Diademseeigel
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Diademseeigel gehören zur Familie besonders langstachliger Seeigel (Echinoidea), sie können bis zu 30 Zentimeter lange Stacheln bekommen.
In der Natur lebt diese Seeigelart hauptsächlich im Indopazifik, rotem Meer und tropischen Atlantik. Bei uns im Zoo haben wir Diademseeigel in verschiedenen Aquarien. Gut Sind sie im Aquarium der Röhrenaale zu sehen, dort wohnen sie gemeinsam mit Röhrenaalen und Garnelen. Sie eignen sich gut für Gesellschaftsaquarien dort sind sie sozusagen als Bodenpolizei unterwegs da sie Futterreste vertilgen und vermehrt Algen fressen.
Die Seeigel bewohnen in der Natur sehr häufig seichte Gewässer bis maximal 30m Tiefe, häufig in Korallenriffen und Felsformationen. Hier sollte man, genauso wie im Aquarium, sich vor den Stacheln in Acht nehmen. Nach der Berührung mit den Stacheln spürt man meist einen intensiven, ein halbe bis vier Stunden andauernder Schmerz. Wegen der Reaktion der Opfer wird ein möglicherweise neurotoxisches Gift vermutet, das wahrscheinlich in der dünnen Haut, die die Stacheln bedeckt, enthalten ist. Die spröden Stacheln brechen leicht ab. Wegen der rauen Oberfläche und ihrer Zerbrechlichkeit ist es nur schwer möglich, sie wieder aus der Wunde zu entfernen.
Diademseeigel greifen aber nicht aktiv an sondern nutzen ihre Stacheln nur zur passiven Vereidigung. Denn auch sie haben Fressfeinde wie Drückerfische, gerne halten sich aber auch andere Tiere wie z.B. junge Fische zwischen den Stacheln auf um sich zu schützen.
Seeigel-Weibchen lassen etwa zwei Millionen kleiner Eier ins Wasser, die vom männlichen Seeigel befruchtet werden. Aus den Eiern schlüpfen kleine Seeigel-Larven, die schwimmen können und sich vom Plankton im Meer ernähren. Nach einigen Wochen sinken sie auf den Meeresboden hinab, wo sie sich in die typischen Seeigel verwandeln und nur noch mit ihren Füßchen fortbewegen können. Im Alter von 2-5 Jahren werden sie geschlechtsreif.
- Dolchstichtaube
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Namensgebend für die Dolchstichtaube ist ein blutroter Fleck aus steifen Federn mitten auf der Brust, der an den Rändern verblasst und so den Eindruck einer blutenden Stichwunde erzeugt. Es wird vermutet, dass dieser Fleck in der Balz als Signal eingesetzt wird. In der Roten Liste des IUCN wird die Art als bedroht geführt.
- Einsiedlerkrebs
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Einsiedlerkrebse haben ihren Namen, weil sie in Schneckenhäusern oder ähnlichen hohlen Gegenständen leben. Dieses Verhalten ist für sie lebensnotwendig, da Hinterleib weich und ungeschützt ist und Fressfeinden als Angriffspunkt dienen kann. Im Laufe des Wachstums werden immer größere Schneckenhäuser zum Tausch benötigt. Die hinter den Laufbeinen liegenden Hinterbeine sind zurückgebildet und dienen dazu das Schneckenhaus festzuhalten. Die größere rechte Schere dient zum Verschluss der Schneckenhausöffnung wenn der Krebs sich in Gefahrensituationen zurückzieht. Die kleinere linke Schere wird als Greifschere zur Nahrungssuche benutzt. Der Gemeine Einsiedlerkrebs ist ein Filtrierer und Allesfresser, der auch Aas frisst. Er wird zehn Zentimeter lang und ist von gelber, brauner oder rötlicher Farbe.
Einsiedlerkrebse haben ein sehr großes Beutespektrum. Sie ernähren sich von Seeigeln, Seesternen, Borstenwürmern, Röhrenwürmern, Anemonen, Schnecken, Fischen und auch von Garnelen.
- Fette Sandratte
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Die Fette Sandratte oder Sandrennmaus ist ein Nagetier, das in den Sand- und Salzwüsten von Algerien bis Saudi-Arabien vorkommt. Sie kann eine Kopf-Rumpf-Länge von 20 cm, eine Schwanzlänge von 16 cm und ein Gewicht von bis zu 223 g erreichen.
Die Fette Sandratte bewohnt in Kolonien komplexe, unterirdische Gangsysteme, welche verschiedene Kammern umfassen. Der Bau mit mehreren Ausgängen wird meist am Fuß eines Busches erbaut und kann bis zu einem Meter unter der Oberfläche liegen.
- Gebirgslori
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„Allfarbloris“, die mit zu den schönsten Papageien gehören, unterteilen sich in zwanzig Unterarten, von denen eine der Gebirgslori ist.
Gebirgsloris sind in Ost- und Südost-Australien und Tasmanien beheimatet, wo sie vorwiegend Waldregionen und Palmenhaine bewohnen, sie leben aber auch in offenen Busch- und Savannenlandschaften. Ihr Gefieder ist leuchtend bunt gefärbt. Rote, blaue und grüne Farbtöne ergeben prächtige Muster, weshalb sie neben ihrer leichten Zähmbarkeit und schnellen Vertrautheit mit dem Menschen sowohl von den Ureinwohnern ihrer Heimat als auch in Zoos gerne gehalten werden. Auch freilebende Tiere gewöhnen sich rasch an die Gegenwart von Menschen.
Die Gebirgsloris wirken fast etwas nervös, wenn sie von Baum zu Baum und von Blüte zu Blüte hasten. Nur selten machen sie eine Pause, um sich zu putzen oder kurz auszuruhen. Wahrscheinlich fehlt ihnen dazu schlicht die Zeit. Beobachtungen haben ergeben, dass ein Gebirgslori Tag für Tag rund 5.000 Blütenbesuche tätigen muss, um seinen Energiebedarf ausreichend zu decken. Bei der Bestäubung von Pflanzen spielen die Papageien daher eine große Rolle. In Anpassung an die weiche Nahrung hat die Innenseite ihres Oberschnabels keine Kerben zum Feilen und Raspeln, wie bei anderen Papageien; außerdem zeigt die Zungenspitze pinselartige Borsten, mit denen Loris Blütennektar und Fruchtsaft geschickt auflecken, sobald sie die Blüten und Früchte mit dem meist schmalen Schnabel zerquetscht haben. Daher nennt man diese Loris u.a. auch „Pinselzungenpapageien“ oder „Pinselzüngler“.
- Kampfläufer
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Der Kampfläufer brütet im Norden Eurasiens von Europa bis Ostsibirien auf feuchten Niederungswiesen, Seggenwiesen, in Mooren und feuchter Tundra. Im Wattenmeer ist er vor allem als Durchzügler von und zu den Winterquartieren anzutreffen. Diese erstrecken sich vom Mittelmeergebiet bis nach Südafrika.
Die Männchen sind ungefähr so groß wie ein Kiebitz, während die Weibchen nur Rotschenkelgröße erreichen und somit deutlich kleiner sind. Die Männchen tragen von April bis Juni ein so genanntes „Brutkleid“. Mit ihrer bunten „Perücke“ und der auffallenden Halskrause sind sie unverwechselbar. Es kommen sehr unterschiedliche Brutkleidvarianten vor. Im Allwetterzoo leben männliche Vögel mit sehr heller und mit dunkler Halskrause.
Kampfläufer ernähren sich von Wasserinsekten, Schnecken, landlebenden Wirbellosen und Sämereien.
Im Allwetterzoo bewohnen die Kampfläufer gemeinsam mit weiteren Watvögeln wie Austernfischer, Säbelschnäbler oder Sandregenpfeifer und mit Zwergsägern die Watvogel-Anlage, eine „kleine Nordsee“ mit Sandstrand und Wellenschlag.
- Kardinalbarsch
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Banggai-Kardinalbarsch (Pterapogon kauderni)
Banggai-Kardinalbarsch oder auch Molukken-Kardinalbarsch genannt kommen nur in einem sehr kleinen Gebiet vor einer Inselkette östlich der indonesischen Insel Sulawesi. Wo er im flachen Meer auf Seegraswiesen lebt. Das tatsächliche Verbreitungsgebiet umfasst grade einmal 34km².
Kardinalbarsche sind sehr gesellige Fische die in Gruppen von bis zu 500 Tieren vorkommen. Die dämmerungsaktiven Barsche sind Zooplanktonfresser, die hauptsächlich Ruderfußkrebse, kleine Zehnfußkrebse, Meerasseln sowie Eier und Larven fressen.
Junge Kardinalbarsche suche häufig Schutz zwischen den Stacheln von Diadem-Seeigeln oder zwischen Korallen und Anemonen. Erwachsene Tiere halten sich meist zwischen größeren Korallen und Anemonen auf.
Alle Kardinalbarsche sind Maulbrüter, wobei die Eier vom Männchen im Maul getragen werden. Er nimmt die bis zu 40 orangefarbenen Eier auf und nach 25 Tagen verlassen die kleinen Fische, die kein Larvenstadium durchmachen, das Maul des Vaters und sind danach auf sich allein gestellt.
Die Gesamtpopulation des Banggai-Kardinalbarschs wird auf 2,4 Millionen Exemplare geschätzt. Durch anhaltenden Fang der Tiere nimmt die Zahl aber stetig ab und er wird in der CITIS Liste geführt.
- Krokodilschwanzhöckerechse
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Die Chinesische Krokodilschwanzechse wurde erst spät entdeckt und unterscheidet sich so stark von anderen Echsen, dass für sie eine eigene Familie - die Shinisauridae – eingeführt wurde. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist auf das südliche China und Nordost-Vietnam beschränkt und ihr Vorkommen eng an Wasser gebunden. Sie lebt hauptsächlich an Teichen oder langsam fließenden Gewässern mit dichter Ufervegetation. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Chinesische Krokodilschwanzechse als stark gefährdet ein. Ursachen sind die Zerstörung des Lebensraumes und illegaler Fang für den Tierhandel, als Nahrungsmittel oder für die Traditionelle Chinesische Medizin.
- Pagodenstar
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Rothaubenturakos, Balistare, Pagodenstare oder Goldzügelbülbüls leben in den Bäumen. Eine solch bunte Vogelgesellschaft kann nur gemeinsam in einem Raum leben, wenn die Arten untereinander verträglich sind, sich gegenseitig keine Konkurrenz beim Futter machen und die unterschiedlichen ökologischen Nischen im gemeinsamen Lebensraum besetzen. Die heutige Zusammensetzung ist das Ergebnis sehr langer Erfahrung, die allerdings nie abgeschlossen sein wird.
- Paletten-Doktorfisch
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Die Bezeichnung Doktorfische ist von den „Skalpellen“ oder hornartigen Klingen abgeleitet, die diese Fische vor der Schwanzwurzel tragen und die sie zur Verteidigung einsetzen können.
Paletten-Doktorfische sind im Indopazifik von Ostafrika bis Japan und Samoa verbreitet. Sie leben bevorzugt in Riffen, als Jungtiere im Schwarm, erwachsen in Paaren oder einzeln.
Der Paletten-Doktorfisch ist besonders durch seinen seitlich zusammengedrückten, eiförmigen Körper zu erkennen. Charakteristisch für diese Art sind auch die langen Rücken- und Afterflossen sowie die steil abfallende Stirn. Der Körper des Paletten-Doktorfisches ist dunkelblau und hat eine auffällige, schwarze Zeichnung sowie eine gelbe Schwanzflosse. Seine großen Augen lassen darauf schließen, dass er auch an dunklen und trüben Orten ausgezeichnet sehen kann. Er kann 20 Jahre alt werden und ist ca. 15–30 cm groß. Männchen sind etwas größer als Weibchen.
Paletten-Doktorfische sind mit zwei Jahren geschlechtsreif. Die Jungfische leben in kleinen Gruppen und verstecken sich vor Fressfeinden zwischen Korallen. Haie gehören zu den größten Feinden der Doktorfische.
- Putzerlippfisch
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Putzerlippfische haben ein großes Verbreitungsgebiet, dies erstreckt sich über weite Teile des Pazifiks. Sie gehören zur Familie der Lippfische die in 5 Gattungen und 14 Arten aufgeteilt ist. Er lebt hauptsächlich in flachen Korallenriffen und Lagunen. Sie werden bis zu 12cm lang und ernähren sich hauptsächlich von Algen und Zooplankton.
Putzerlippfische findet man an Putzerstationen, wo ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt. Andere Fische suchen diese Standorte auf, um sich von Parasiten und abgestorbener Haut säubern zu lassen. Die typische längsgestreifte Zeichnung der Putzerfische ist für andere Fische ein Erkennungsmerkmal. Selbst große Fische wie Rochen, Haie und Muränen suchen diese auf um sich ausgiebig „putzen“ zu lassen. Es gibt in der Familie der Putzerfische aber auch Arten die sich nur als Jungtiere als „Putzer“ engagieren und welche die keinen festen Standort haben und als Nomaden umherziehen.
Dieses Verhalten bezeichnet man als Putzsymbiose, welches man auch bei anderen Tierarten wie zum Beispiel bei Madenhackern, die Nashörner von lästigen Parasiten befreien, findet.
- Röhrenaal
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Röhrenaale leben in strömungsreichen tropischen Flachwasserregionen verschiedener Ozeane in Tiefen von 10 bis 30 Metern.
Sie leben in Kolonien von wenigen bis tausenden von Tieren, auf sandigem Bodengrund in Röhren, die sie mit ihrem harten spitzen Grabschwanz selbst graben. Am Schwanzende befindet sich auch eine Drüse, die große Mengen eines Sekretes absondern kann, das die Röhrenwände verfestigt und das Nachrieseln des Sandes verhindert. Sie bleiben mit ihren Hinterleibern ständig in den Röhren, der Vorderkörper pendelt beim Schnappen nach Zooplankton hin und her.
Nähert sich ein Fressfeind oder sonst ein größeres Lebewesen, so verschwindet die ganze Kolonie schon bei großer Entfernung langsam in den Bodengrund.
- Säbelschnäbler
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Der Säbelschnäbler ist ein häufiger Brutvogel der Salzwiesen und frisch verlandeten Küstenstreifen des Wattenmeeres. Er ist an zahlreichen Küsten- und Binnengewässern Europas, Asiens und Afrikas zu finden.
Das Gefieder der Säbelschnäbler ist auffallend schwarzweiß. Männliche und weibliche Tiere lassen sich kaum von einander unterscheiden. Ausgewachsen können die Vögel bis zu 45 cm groß werden - gemessen von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze. Für sie charakteristisch ist der nach oben gebogene Schnabel, dem diese Watvögel auch den Namen verdankt.
Säbelschnäbler haben eine ausgeklügelte Art der Nahrungsbeschaffung. Sie waten durch das Wasser und durchsieben Wasser und Schlick durch seitliches Kopfschwenken nach Beutetieren. Im leicht geöffneten Schnabel werden dabei Würmer, Schnecken und Krebse ertastet und gefressen. Diese optimale Schnabelform erlaubt den Vögeln drei unterschiedliche Fangmethoden: das schwenkende „Säbeln“, das drehende „Rühren“ und das stoßende „Picken“.
Säbelschnäbler sind Koloniebrüter. Sie brüten am Boden und legen in der Regel vier Eier. Im Allwetterzoo leben die Vögel in der Watvogelanlage und sorgen auch in Münster regelmäßig für Nachwuchs. Ihr Bestand im Freileben gilt zum Glück als gesichert.
- Schamadrossel
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Die Schamadrossel ist ein ausgezeichneter Sänger, deren Gesang kraftvoll und melodisch klingt und über weite Distanzen zu hören ist. Sie gilt nicht als gefährdet.
- Schnepfenmesserfisch
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Gestreifte Schnepfenmesserfisch (Aeoliscus strigatus)
Der gestreifte Schnepfenmesserfisch kommt im tropischen westlichen Pazifik vom südlichen Japan bis zum östlichen Australien sowie im Indischen Ozean bei den Seychellen und an der Küste Tansanias vor.
Sie erreichen eine maximallänge von 15cm und leben meisten in großen Schwärmen oberhalb des Bodens zusammen. Je nach Untergrund sind sie heller oder dunkler gefärbt.
Zum Schutz vor Fressfeinden halten sich die Schnepfenmesserfische häufig zwischen den langen Stacheln von Diademseeigeln oder zwischen verzweigte Steinkorallen auf. Schnepfenmesserfische ernähren sich von kleinen, planktontischen Krebstieren
- Schwarzer Hardun
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Der Schwarze Hardun liebt extreme Hitze und kommt selbst mit Temperaturen um die 50°C gut zurecht. Sein Lebensraum sind Wüsten mit schwarzen Lavagestein.
Hardune leben in Haremsgruppen mit Jungtieren in verschiedenen Größenklassen. Hauptsächlich ernähren sie sich von Insekten und anderen Kleintieren. In geringem Anteil fressen sie auch Pflanzen.
- Stachelschwanzskink
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Diese kleinen Echsen leben im Obergeschoss unseres Aquariums.
- Sumpfmeerschweinchen
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Sumpfmeerschweinchen
Cavia magna
Schon seit 6000 Jahren werden Meerschweinchen als Haustiere gehalten. Viele der heutigen Privathalter machen sich sicherlich keine Gedanken über die Abstammung und Herkunft der kleinen Hausgenossen. Das Hausmeerschweinchen stammt vom Wild-meerschweinchen (Cavia aperea) ab, welches in weiten Teilen Südamerikas auch heute noch zahlreich vorkommt. Das eigentliche Wildmeerschweinchen ist aber nicht die einzige wildlebende Meerschweinchenart Südamerikas. Über den ganzen Kontinent verteilt leben 15 Arten, die zu den Gattungen der Zwergmeerschweinchen (Microcavia), Wiesel-meerschweinchen (Galea), Felsenmeerschweinchen (Kerodon) und eben der Wildmeer-schweinchen (Cavia) gehören.
Ein mittelgroßer Vertreter der Wildmeerschweinchen ist das Sumpfmeerschweinchen. Es besitzt ein graues bis graubraunes Fell und dunkles, langes Rückenhaar. Es ist in Teilen Brasiliens und Uruguays beheimatet und bewohnt dort Sümpfe, Flussufer und feuchtes Grasland. Das Sumpfmeerschweinchen lebt in Kolonien von bis zu 20 Tieren in unterirdischen Bauten, die es mit seinen scharfen Krallen selbst gräbt oder von anderen Tieren übernimmt. In einer Kolonie leben mehrere Männchen und Weibchen sowie deren Jungtiere. Während der Fortpflanzung verpaaren sich die Männchen mit mehreren Weibchen. Nach einer Tragzeit von max. 64 Tagen bringt das Weibchen in einer schützenden Erdhöhle den Nachwuchs zur Welt. Dieser ist bereits sehr weit entwickelt, kann sehen und selbständig laufen. Als Anpassung an den feuchten und wassergeprägten Lebensraum hat das Sumpfmeerschweinchen längere und breitere Füße als andere Meerschweinchenarten. Diese geben auf dem meist nassen Untergrund einen besseren Halt. Darüber hinaus besitzt es Schwimmhäute zwischen den Zehen und gilt als sehr guter Schwimmer.
- Süßwassernadel
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Große Süßwassernadel
Seenadeln sind mit etwa 300 Arten weltweit verbreitet. Sie kommen sowohl in den arktischen Gewässern und den gemäßigten Zonen als auch in den Tropen vor. Die meisten Arten leben im Meer - also in Salzwasser. Nur wenige Arten haben über die Flussmündungen die Süßwasserbereiche erobert. Die Große Süßwassernadel kann sowohl im Süß- als auch im Salzwasser überleben. Ihr Lebensraum sind Küstenwässer im westlichen Afrika zwischen Senegal und Angola.
Enge Verwandte der Seenadeln sind die ausschließlich im Meer lebenden Seepferdchen. Genau wie diese brüten bei den Nadeln die Männchen die Eier aus. Das Weibchen überträgt etwa 30 bis 60 Eier in eine Bauchfalte des Männchens. Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die 2 bis 3 cm langen "Nädelchen".
- Titicaca-Riesenfrosch
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Der Titicaca-Riesenfrosch ist eine endemische Art, die nur im Titicacasee auf dem etwa 3800 m hohen Hochplateau der Anden in Peru und Bolivien vorkommt. Er ist der größte ausschließlich im Wasser lebende Frosch der Welt. Er kann bis zu 20 cm lang und große Exemplare bis 1 kg schwer werden.
Der Titicaca-Riesenfrosch gilt durch die Überfischung und Verschmutzung des Titicacasees, aber auch durch Krankheitserreger und invasive Arten (z. B. Regenbogenforelle) als akut vom Aussterben bedroht.
- Türkisblauer Zwergtaggecko
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Das Verbreitungsgebiet dieses tagaktiven Geckos ist sehr begrenzt: Er kommt ausschließlich im Kimboza-Regenwald in Tansania vor. Aufgrund der hohen Nachfrage für den europäischen Terraristikmarkt wird diese Art noch immer unkontrolliert und illegal für den Handel gesammelt und steht unmittelbar vor der Ausrottung. Da man den Türkisblauen Zwerggecko regelmäßig züchten kann, sollten Liebhaber dieser Art auf Nachzuchten zurückgreifen und Wildfänge meiden. Dies hilft die Art im Freiland zu erhalten.
Türkisblaue Zwerggeckos sind geschickte Kletterer und leben fast ausschließlich auf einer Pflanzenart: dem Schraubenbaum, der auch im Allwetterzoo-Terrarium zu sehen ist. Haftlamellen an den Zehen und der Schwanzspitze der Geckos sorgen für sicheren Halt auch auf glatten Blättern. Auf den Bäumen werden auch die Eier abgelegt - immer im Zweierpack. Nach ca. zwei Monaten schlüpft daraus dann der Nachwuchs.
- Zitronen-Segelflossen-Doktorfisch
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Zitronenflossen-Doktorfisch (Zebrasoma flavescens)
Der Gelbe Segelflossendoktor (man merkt schon jetzt, dass es unterschiedliche Deutsch Namen für diesen auffällig gelb gefärbten Fisch gibt) kommt vor allem nördlich des Äquators vor und ist im westlichen Pazifik an den Lagunen und Korallenriffen vor den Marshallinseln, Süd-Japans bis nach Hawaii und sogar an den Küsten Australiens zu finden.
Die Hawaii-Doktorfische werden bis zu 20cm lang, haben einen sehr flachen Körper und haben wie alle Doktorfische auf der Schwanzwurzel beidseitig einen Dorn das sognannte Skalpell, daher auch der Name der Familie „Doktorfische“.
Die tagaktiven Fische ernähren sich hauptsächlich von algenaufwuchs und bilden lose Gruppen. Die Stimmung der Fische lässt sich gut an der Augenfärbung ausmachen. Ist er friedlich gestimmt, dann ist das Auge hell gefärbt. In aggressiven Stimmungen weist das Auge dagegen eine deutlich dunklere Farbe auf.
- Zweifarb-Fruchttaube
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Die Zweifarben-Fruchttaube ernährt sich überwiegend von Früchten. Dabei verzehrt sie häufig auch große Früchte, wie z. B. die von ihr bevorzugte Muskatnuss. Möglich wird dies durch ihre stark dehnbare Mundöffnung und dem dehnbaren Schlund. Sie gilt nicht als gefährdet.
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- Cuy-Meerschweinchen
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Das Cuy-Meerschweinchen oder Riesenmeerschweinchen ist eine besonders große Form des Hausmeerschweinchens. Es kann als ausgewachsenes Tier eine Kopf-Rumpf-Länge bis 35 cm erreichen und 2-3 kg schwer werden.
In Deutschland sind Meerschweinchen nur als Haustier bekannt. Ursprünglich stammen sie jedoch aus Südamerika, wo seine Wildform auch heute noch in den Hochebenen und Buschsteppen der Anden zu finden ist. Meerschweinchen wurden in Südamerika bereits vor 2000 Jahren als Haustier gehalten, vornehmlich wegen des Fleisches. Durch die Seefahrt gelangte der Nager im 16. Jahrhundert nach Europa. Die Meerüberquerung und die quiekenden Laute brachten den kleinem Nager seinen Namen „Meer-Schweinchen“ ein.
- Edwardsfasan
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Der Edwardsfasan, auch Vietnamfasan genannt, ist eine endemische, nur in Zentralvietnam vorkommende Hühnervogelart. Dort lebt er in Wäldern mit dichtem Unterwuchs.
Er ist etwa 60 cm groß. Das Gefieder des Männchens glänzt überwiegend in einem Dunkelblau, das Weibchen ist erdbraun gefärbt.
Bei beiden Geschlechtern ist die Haut um die Augen herum rotfarben und unbefiedert.
Der Edwardsfasan gilt laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als vom Aussterben bedroht. Gründe für den starken Rückgang seines Bestandes sind die Zerstörung des Lebensraumes und seine Bejagung.
- Köhlerschildkröte
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Köhlerschildkröten stammen aus dem tropischen Südamerika. Dort bevorzugen die Tiere feuchte Gras- und Savannenlandschaften sowie Trockenwaldregionen. Die Schildkröten ernähren sich von Grünfutter, fressen aber auch Obst, Schnecken oder Regenwürmer.
Der Rückenpanzer der Köhlerschildkröte ist braun bis schwarz mit je einem helleren Fleck auf den einzelnen Schildern. An den Beinen, besonders den vorderen, fallen leuchtend orange- bis korallenrote Flecken auf. Diese erinnern etwas an glühende Stücke Holzkohle - und daher stammt auch der deutsche Name dieser Schildkrötenart. Köhlerschildkröten sind recht groß und ihr Panzer kann bis zu 50 cm lang werden.
- Langnasen-Strauchnatter
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Die tagaktive Langnasen-Strauchnatter kommt in Argentinien, Bolivien und Paraguay vor, wo sie auf Sträuchern und Bäumen zu finden ist. Typisch für die bis zu 2 Meter lange Natter ist der schwarze Streifen, der seitlich von der Nasenöffnung über die Augen bis zum Hals verläuft sowie ihre verlängerte „Nasenspitze“.
Die Langnasen-Strauchnatter gehört zu den Trugnattern, die Giftzähne im hinteren Bereich ihres Oberkiefers besitzen, über die mittels Kaubewegungen mit dem Speichel ein Gift in das Beutetier einmassiert wird. Das Gift hat auf den Menschen eine schwache Wirkung, kann aber trotzdem zu starken Schwellungen im Bissbereich führen.
- Marmelente
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Die Marmelente ist ein typischer Bewohner arider (trockener) Landschaften. Dort ist sie an flachen Süß- oder Brackwasserseen, Teichen und Tümpeln zu finden.
Anders als bei vielen anderen Entenarten, unterscheiden sich weibliche und männliche Marmelenten nicht im Aussehen ihres Federkleides. Außerdem tragen die Männchen (Erpel) zur Brutzeit kein Prachtkleid. Sie sind insgesamt etwas größer als die Weibchen und tragen am Kopf eine längere Federhaube.
Die Marmelente gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet. Hauptgrund ist die Zerstörung ihres Lebensraumes durch Trockenlegen von Feuchtgebieten und eine intensivierte Landwirtschaft.
- Ouessantschaf
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Ouessantschafe, die auch Bretonische Zwergschafe genannt werden, sind die kleinste Schafrasse der Welt. Sie sind kleiner und leichter als alle anderen Hausschafrassen.
Ihre ursprüngliche Heimat ist eine kleine Insel im Atlantik, die „Ille d’Ouessant“ vor der bretonischen Küste. Dort gibt es nur ungeschützte, karge Weiden und das Klima ist rau. Deshalb entwickelten sich die Schafe zu einer sehr widerstandsfähigen und anspruchslosen Rasse. Die auf Ouessant lebenden Menschen waren früher Fischer. Ihre Frauen nutzen die schwarze Wolle der Ouessantschafe zur Herstellung von Kleidung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verdrängten größere, weiße Festlandschafe den ursprünglichen Typ. Überlebt hat das Ouessantschaf als Jagdobjekt in Schlossparks auf dem französischen Festland und in der Haltung weniger reicher Privatleute, die Freude an dieser Rasse hatten. Einigen Hobbyzüchtern in Europa ist es zu verdanken, dass diese Rasse heute noch existiert, jedoch ist die Population nicht groß und beläuft sich auf wenige Tausend eingetragener Zuchttiere.
Im Allwetterzoo bewohnen die Ouessantschafe seit 2005 die „Streichelwiese“ im Kinder- und Pferdepark.
- Zwergziege
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Die Zwergziege ist der kleinste Vertreter aller Ziegenarten. Sie gehört zweifellos zu den „erfühlbarsten“ aller im Streichelzoo lebenden Tiere. Kaum einem anderen Tier können Kinder so nah kommen, und keines lässt einen derartig „handgreiflichen“ Kontakt zu.
Die Zwergziege als Nutztier findet man hauptsächlich in Westafrika im Gebiet des Regenwaldes und der Feuchtsteppen. Sie ist dort häufig das wichtigste Nahrungsmittel der Menschen. Die Haut wird zur Lederherstellung verwendet; die Milchleistung ist gering. Erwachsene Tiere messen von Kopf bis zum Stummelschwanz etwa 70 cm und sind bis zur Schulter 50 cm hoch. Ihr Körpergewicht beträgt bis zu 25 kg. Wegen ihrer Vertrautheit und ihres angenehmen Wesens ist diese Ziegenrasse in Zoologischen Gärten und Hobbytierhaltungen sehr beliebt.
In Afrika sind Ziegen allgemein die am meisten verbreiteten Haustiere; Wildziegen gibt es auf diesem Kontinent aber nicht. Die ersten Vorfahren müssen eingeführt worden sein; man vermutet, dass dies über Ägypten geschah. Ursprünglich wurden die ersten Wildziegen in Asien domestiziert. Mit dem Menschen gelangten diese Nutztiere nach Europa und Afrika und sind heute schließlich über den ganzen Erdball verbreitet.
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- Dumerils Querzahnmolch
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Der Dumerils Querzahmolch (Ambystoma dumerilii) ist ein Lurch, der nur im Wasser lebt und nicht mehr an Land kommt. Wie der Axolotl lebt er als Dauerlarve und pflanzt sich fort ohne erwachsen zu werden. Sein Vorkommen ist lediglich auf den Pátzcuarosee in Mexiko beschränkt.
- Erdmännchen
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Erdmännchen stammen aus Süd- und Südwestafrika und bewohnen ausschließlich offene Trockengebiete und Savannen. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 30 cm und einem Körpergewicht von etwa 700 g gehören sie zu den kleinsten in der Familie der Mangusten. Ihren Namen verdanken sie einer typischen Verhaltensweise, dem „Sichern“. Hierzu stellt sich ein Tier auf die Hinterfüße - es macht „Männchen“. Mit seinen leistungsfähigen Augen beobachtet das Erdmännchen die Umgebung und warnt bei Gefahr seine Artgenossen durch schrille Rufe. Erdmännchen leben in sozialen Verbänden von bis zu 30 Tieren, die Gruppe im Allwetterzoo besteht derzeit aus 10 Tieren: dem Vater und seinen Nachkommen. Die Mutter ist aus Altersgründen verstorben.
Erdmännchen sind übrigens Raubtiere. Ihre Leibspeise im Zoo sind Mehlwürmer. Die zoologisch zu den Katzenartigen zählenden Tiere nennt man auch „Scharrtiere“. Wer sie eine Weile beobachtet, weiß warum! Sie buddeln unermüdlich im Sand und suchen nach Nahrung. Beim Graben können sie ihre Ohren verschließen, damit kein Sand eindringt. Auch im Zoo legen sie unterirdische Gänge und weit verzweigte Höhlensysteme an. Einen „Fluchtweg“ werden sie bei aller Mühe aber nicht finden, denn unter dem Sand hält sie ein eigens eingebauter Grabschutz auf. Und große Steine, mit denen die Innen- und Außenanlage der Erdmännchen gestaltet wurden, ruhen auf stabilen Betonsockeln, damit sie den kleinen „Buddlern“ nicht auf den Kopf fallen...
- Flamingo
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Die Flamingos unterscheiden sich stark von ihren vermutlich nächsten Verwandten, den Stelzvögeln und den Entenvögeln, so dass die Zoologen sie in eine gesonderte Ordnung (Phoenicopteriformes) der Vögel stellen. Mit den Stelzvögeln verbindet die Flamingos das ganze äußerliche Erscheinungsbild mit dem langen Hals (19 Halswirbel) und den überlangen Beinen. Weitere anatomische Merkmale erinnern an Störche. Gemeinsamkeiten oder doch Ähnlichkeiten mit Entenvögeln dagegen bilden die gleichzeitige Mauser aller Schwingen und einige Verhaltensweisen.
Einzigartig ist die Art der Nahrungsaufnahme: Flamingos sind völlig an die Nahrungssuche im Wasser angepasst. Sie stehen im seichten Wasser und seihen mit ihrem Krummschnabel, der an den Seiten mit Lamellen versehen ist und wie ein Sieb funktioniert. Die im Allwetterzoo lebenden Chilenischen Flamingos, die von Südchile und Südargentinien bis nach Südbrasilien, Peru und Bolivien beheimatet sind, leben von kleinen Krebsen, Schnecken, Würmern und Insektenlarven. Die rote Gefiederfärbung der Flamingos ist von ausreichender Zufuhr an Karotinoiden (roten Farbstoffen) mit der Nahrung abhängig.
Flamingos reagieren äußerst empfindlich auf Störungen am Nistplatz, so dass in manchen Jahren bestimmte Kolonien überhaupt nicht zur Eiablage schreiten. Die Nester stehen dicht beieinander, manche sind durch flache Dämme miteinander verbunden. Das Nest besteht aus einem 30–40 cm hohen Schlammhügel im flachen Uferwasser, der oben eine flache Mulde trägt, in die ohne weitere Auspolsterung das einzige weiße Ei gelegt wird. Nur selten findet man zwei Eier in einem Nest. Das Weibchen übernimmt den Hauptteil der gesamten Bautätigkeit. Beide Eltern brüten 28–32 Tage lang, wobei der auf dem Nest sitzende Flamingo mit seinen weit nach hinten herausragenden Fersengelenken einen eigentümlichen Anblick bietet.
Die Jungvögel haben ein weißes, kurzes, dichtes Dunenkleid, das nach 4 Wochen durch ein graues Jugendkleid ersetzt wird. Anfänglich ist der Schnabel noch gerade. Erst nach etwa 2 Wochen beginnt er, sich zu krümmen. In den ersten 4 Tagen bleibt der junge Flamingo auf dem Nest hocken, bei Störungen aber kann er bereits nach wenigen Stunden weglaufen und schwimmen. Nach Verlassen des Nestes finden sich mehrere Jungvögel zu »Kindergärten« zusammen, über die ständig einige Altvögel Wache halten. Da der Filterschnabel noch nicht voll entwickelt ist, sind die Jungen noch von den Eltern abhängig, die sie persönlich erkennen und mit einer besonderen Nährflüssigkeit, der »Milch« der Flamingos, füttern. Diese ist durch Fett und Proteine besonders nahrhaft. Im Alter von 6 Wochen sind die jungen Flamingos dann voll befiedert, flügge werden sie mit rund 78 Tagen. Geschlechtsreif werden Flamingos mit etwa 6 Jahren.
Flamingos sind eine recht alte Vogelgruppe, deren Überleben in Freiheit heute durch die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes (Beunruhigung durch Lärm, Flugzeuge sowie Trockenlegungen etc.) ernsthaft in Frage gestellt wird. Flamingos können im Zoo über 50 Jahre alt werden.
- Gebänderter Fidschileguan
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Der von der Ausrottung bedrohte Fidschileguan kommt ausschließlich auf den südpazifischen Inseln Fidschi, Tonga und Vanuatu vor. Dieser Leguan lebt überwiegend auf Bäumen und begibt sich nur zur Eiablage oder bei drohender Gefahr auf den Boden.
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft den Gebänderten Fidschileguan als stark gefährdete Art ein.
- Grüne Baumeidechse
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Die Grüne Baumeidechse ist eine relativ große und schlanke Eidechse mit einer Gesamtkörperlänge von etwa 40 bis 50 cm, wobei der Schwanz allein schon mehr als die Hälfte einnimmt. Seine Grundfärbung ist grün in verschiedenen Tönungen von hell bis dunkel. Ein Sexualdimorphismus ist nicht bekannt. Charakteristisch ist sein langer Schwanz, der auch beim Klettern als Greiforgan dienen kann. In seiner Lebensweise ist er tagaktiv und die Nächte verbringt er überwiegend in Baumhöhlen oder ähnlichen Verstecken der Bäume.
Die Art hat nur eine kleine Verbreitung und die Population ist stark fragmentiert. Sie wurde deshalb als potenziell gefährdet (Rote Liste: NEAR THREATENED) eingestuft. Sie kommt nur in den Regionen in Kenia (Grenzregion zu Tansania, vermutlich Shimba Hiils), Tansania (Usambaraberge, Tanga, Nguru-Berge und Saadani-Nationalpark) vor.
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten und dessen Larven. Es wird vermutet, dass auch Früchte und junge Triebe und Blätter die Ernährung ergänzen.
Über die Fortpflanzung speziell in freier Natur ist nur sehr wenig bekannt. Die Weibchen haften Ihre Eier ähnlich wie Geckos an feucht warmen Orten in den Bäumen ab.
Die Grüne Baumeidechse wurde 1904 von dem Wiener Zoologen Franz WERNER (1867-1939) beschrieben, der dazu ausführte "Diese größte und schönste Art der Gattung ist infolge des langen Kopfes und der rauen Körperbeschuppung sehr einem kleinen Varanus speziell dem V. prasinus ähnlich.". Nach der Originalbeschreibung erreichen die oberseits smaragdgrünen Echsen eine Gesamtlänge von 435 mm, wovon ein Viertel auf Kopf und Rumpf, drei Viertel auf den als Greiforgan ausgebildeten Schwanz entfallen. Sind werden bisher in nur sehr wenigen zoologischen Einrichtungen gehalten und gezüchtet.
- Kea
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Keas sind recht urtümliche Papageien. Sie kommen im Gebirge auf der Südinsel Neuseelands bis in 2.000 m Höhe vor und überleben selbst kalte, schneereiche Winter ohne große Probleme. Auffällig ist der lange, schmale, gekrümmte Oberschnabel dieser Vögel. Männliche und weibliche Keas unterscheiden sich äußerlich nicht voneinander. Die geselligen, überwiegend dämmerungsaktiven Papageien können zwar gut fliegen, sich aber ebenso geschickt und flink auf dem Erdboden fortbewegen. Neben Früchten und Samen nehmen Keas auch Insekten und deren Larven sowie Aas als Nahrung auf.
In den letzten 100 Jahren haben sich Keas verendete Schafe als zusätzliche Nahrungsquelle erschlossen, sicherlich begünstigt durch die Angewohnheit der Schafhalter, Schlachtabfälle und verendete Tiere herumliegen zu lassen. Dass Keas gesunde Schafe reißen, wie viele Schafzüchter glaubten, gilt als widerlegt. Trotzdem wurden die Vögel durch intensive Verfolgung stark dezimiert. In Neuseeland selbst gelten die Keas zudem als lästige Quälgeister, die den Touristen alles stehlen, was nicht sorgfältig und Kea-sicher installiert ist. Vom Butterbrot über den Rucksack bis hin zum Auto - es gibt nichts, was der Neugier der Keas auf Dauer standhält!
Keas nisten überwiegend am Boden zwischen Felsbrocken oder in selbst gegrabenen Erdhöhlen - oft am Ende meterlanger Gänge. Der Brutraum wird mit weichem Material ausgepolstert. Das Weibchen brütet etwa vier Wochen lang, bis die noch nackten Jungen schlüpfen. Sie versorgt die Küken überwiegend allein, bis diese das Nest verlassen. Anschließend übernimmt der männliche Vogel die alleinige Betreuung. Keas leben in "Vielweiberei" - oft brütet ein männlicher Vogel mit mehreren weiblichen gleichzeitig.
Weil Keas in freier Natur stark bedroht sind, wird ihre Zucht weltweit koordiniert.
- Kleiner Winkerfrosch
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Der Kleine Winkerfrosch kommt nur in Brunei und in den malaysischen Bundesstaaten Sabah und Sarawak auf der Insel Borneo vor. Dort lebt er entlang von klaren, felsigen Bächen im Primärregenwald.Obwohl die Art bereits 1959 beschrieben wurde, ist bis heute kaum etwas über sie bekannt. Die Art ist nicht leicht zu halten und noch schwerer zu züchten. Dies gelang bisher nur wenigen Zoos in Europa.
(Foto Tiergarten Schönbrunn) - Klippschliefer
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Optisch erinnert er an ein Meerschweinchen, tatsächlich ist er aber sehr nahe mit den Elefanten und Seekühen verwandt. Der Klippschliefer hat ein riesiges Verbreitungsgebiet, das sich vom südlichen Afrika bis in die Sahara und nach Vorderasien zieht. Er lebt vor allem in felsigen Wüsten und Offenland und kommt vom Flachland bis in hohe Gebirgslagen vor.
Hier bewohnt er Felsspalten und Höhlen und ist vorwiegend tagaktiv. Seine Nahrung besteht vorwiegend aus Pflanzen. Aufgrund des kargen Lebensraumes ist er nicht wählerisch und frisst auch härtere Pflanzen, wie zum Beispiel Gräser. Seinen Wasserbedarf deckt er über die Nahrung. Dazu verfügt er über hocheffiziente Nieren die den Urin stark konzentrieren können.
- Königspython
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Der Königspython ist eine ungiftige Würgeschlange die in den Tropen Zentral- und Westafrikas beheimatet ist. Es gibt heute über 3000 bekannte Schlangenarten Weltweit wobei der Königspython zu der Familie der Pythons zählt. Zu den Pythons zählt man ca. 33 Arten die ausschließlich in der alten Welt vorkommen.
Der Königsphyton ist eine sehr anpassungsfähige Schlange die im Regenwald aber auch in Savannenlandschaften vorkommt. Auch hält er sich in der Nähe menschlicher Siedlungen und Feldern auf, vorwiegend ist er dämmerungs- und nachtaktiv. Der Königspython gilt als potentiell gefährdet.
- Kronenkranich
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In eine eigene Unterfamilie der Kraniche ordnen die Zoologen den 95 bis 105 cm großen Kronenkranich ein, der wegen seiner Federhaube auf dem Hinterkopf auch „Pfauenkranich“ genannt wird. Die Kronenkraniche sind über Afrikas offene, marschartige Feuchtlandschaften verbreitet.
Dort finden sie sich oft zu mehreren Hunderten zusammen, um nach kleineren Reptilien und Insekten, vorzugsweise Heuschrecken, zu suchen. Vielerorts hält man deswegen zahme Kronenkraniche auf Farmen und in Gärten, wo sie als „nützliche“ Vögel den Schutz des Menschen genießen.
Eine besondere Jagdmethode dieser Kraniche besteht darin, daß sie kräftig mit den Füßen auf den Boden stampfen und so Insekten aufscheuchen, die sie dann geschickt beim Auffliegen abfangen.
Wie andere Kranicharten auch, springen Kronenkraniche häufig „tanzend“ umher, wobei sich besonders häufig verpaarte Vögel umtanzen. Aber auch größere Gruppen vollführen das ganze Jahr über derartige Rituale, die während der Brutperiode öfter als sonst ablaufen.
Das Nest der Kronenkraniche ist ein umfangreicher Bau aus Gräsern und ähnlichem Material; es befindet sich meist an einer geschützten Stelle im Sumpf, an der vorher die Vegetation von den Vögeln niedergetreten wurde. Gelegentlich erbauen Kronenkraniche als einzige ihrer Familie ihr Nest auch in der flachen Krone niedriger Bäume. Das Gelege besteht aus 2–3 grünlichen oder bläulichen, etwa 8×6 cm großen Eiern mit weißem Kalküberzug. Nach einer Brutdauer von 28-31 Tagen schlüpfen die Jungen.Im Allwetterzoo Münster leben die Kraniche auf der großen Afrika-Anlage in einer Wohngemeinschaft mit Zebras, Gnus, Antilopen, Wasserböcken und Straußen.
- Kurzohr-Rüsselspringer
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Die tatsächlich mit den Elefanten verwandten Tiere leben in einem Terrarium im Giraffenhaus.
Kurzohr-Rüsselspringer stammen aus dem südwestlichen Afrika. Sie bevorzugen Regionen mit einem trockenen Klima und sind in den Wüsten und Halbwüsten in Südafrika, Namibia und Botswana anzutreffen. Die Rüsselspringer leben einzelgängerisch oder als Paar und verteidigen ihr Territorium gegen andere Artgenossen. Die Tiere sind tagaktiv und schlafen nachts sowie in der großen Mittagshitze in Nischen und Spalten von Felsen oder in Erdhöhlen, die meist von Nagern gegraben wurden.
Das typische Kennzeichen des Kurzohr-Rüsselspringers ist seine röhrenförmige, rüsselartig verlängerte, sehr bewegliche Nase. Diese erinnert an den Rüssel eines Elefanten und deshalb nennt man das Tier auch „Elefantenspitzmaus“. Die Rüsselspringer sind tatsächlich mit den Elefanten verwandt, wenn auch weit entfernt. Von ihrer Gestalt her erinnern die Tiere auch an unsere heimischen Spitzmäuse. Sie haben aber sehr viel größere Ohren, die sie ständig bewegen, um ja kein Geräusch zu verpassen. Mit ihren großen Augen können sie auch kleinere Insekten gut erspähen.
Die Kurzohr-Rüsselspringer besitzen einen Schwanz, der ebenso lang ist als ihr Körper mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 10 cm. Ihre muskulösen Hinterbeine sind känguruartig verlängert. An ihren Fußsohlen befinden sich kleine Noppen, die ihnen auf glatten Felsen einen besseren Halt geben. Um sich fort zu bewegen, laufen die Rüsselspringer langsam auf allen Vieren oder springen schnell in weiten Sätzen. Dazu benutzen sie nur ihre langen Hinterbeine. Die Tiere legen regelrechte Schneisen durch den Bewuchs in ihrem Territorium an. Diese Wege werden von beiden Partnern gut gepflegt und immer wieder „aufgeräumt“. So dienen sie im Ernstfall, wenn sie beispielsweise vor Feinden flüchten müssen, als „Rennbahn”.
Kurzohr-Rüsselspringer sind vorwiegend Insektenfresser und mögen am liebsten Ameisen und Termiten. Sie fressen aber auch Spinnen und andere Wirbellose und manchmal auch Früchte und Sämereien. Im Zoo füttern wir sie unter anderem mit Heimchen. Die Rüsselspringer bringen nach einer Tragzeit von etwa zwei Monaten meist zwei Jungtiere auf die Welt. Es kann mehrere Würfe in einem Jahr geben. Die Jungen wiegen zwischen sechs und acht Gramm, sind Nestflüchter und werden schon im Alter von etwa 20 Tagen entwöhnt. Die Lebenserwartung der Tiere liegt im Freileben bei ein bis zwei Jahren, in menschlicher Obhut sogar bei über acht Jahren.
- Mandarinfisch
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Mandarinfische zählen zu den Leierfischen. Sie sind auffallend gefärbt und leben ausschließlich im Indopazifik. Dort bevorzugen sie Lagunen und flache, geschützte Korallenriffe. Man findet sie in den Gewässern rings um die südjapanischen Riukiu-Inseln, bei Taiwan und den Philippinen, Indonesien und Papua Neuguinea. Aber es gibt auch bis Australien und Mikronesien Vorkommen dieser schönen Meeresbewohner.
Die bis zu sechs Zentimeter lang werdenden Mandarinfische haben eine grünblau und orangefarben marmorierte Zeichnung. Mit dieser einzigartigen Farbenpracht warnen die Fische vor ihrer Ungenießbarkeit. Sie sondern außerdem einen übel riechenden und bitteren Hautschleim ab. Derart geschützt können sich Mandarinfische unbehelligt auf offenen Sandflächen zwischen den Korallenblöcken aufhalten.
Bei männlichen Mandarinfischen ist der erste Strahl der Rückenflosse verlängert. Die Augen der Fische sitzen erhöht, das Maul ist klein und zugespitzt und erlaubt ihnen nur die Aufnahme kleiner Beutetiere.
Wegen ihrer Farbenpracht sind Mandarinfische begehrte Zierfische. Sie gelten allerdings als nicht leicht zu pflegen. In einem Aquarium lässt sich stets nur ein Pärchen halten. Zwei männliche Fische würden sich bis zum Tod eines Tieres bekämpfen.
- McCords Schlangenhalsschildkröte
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(Chelodina mccordi)
Aussehen
Auffallend bei dieser Art ist der lange Hals, der etwa die gleiche Länge wie der Panzer (18-24 cm) erreicht. Die Oberseite des Panzers ist hell graubraun, kann aber auch dunkel kastanienbraun gefärbt sein. Die Unterseite ist blass gelbweiß, ebenso wie die Unterseite des Halses. Die Oberseite des Halses ist dunkelbraun und mit runden Tuberkeln übersät. Die Iris ist schwarz und von einem weißen Ring umgeben.Status
In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird die Art als „von der Ausrottung bedroht“ (critically endangered) eingestuft und seit 2004 im Anhang II von CITES geführt. In Europa wird ein Zuchtprogramm über die European Studbook Foundation geführt, an dem auch das IZS teilnimmt.Lebensraum und Verbreitung
Die McCords Schlangenhalsschildkröte lebt ausschließlich in einigen Sümpfen, Tümpeln und Reisfeldern der kleinen indonesischen Insel Roti.Biologie
Pro Jahr kann sich diese Art bis zu dreimal reproduzieren, pro Gelege werden 8 bis 14 Eier abgelegt. Die Eier sind 30 x 20 mm groß, ihr Gewicht beträgt 8 bis 10 g. Die Jungen schlüpfen im Zeitraum von drei bis vier Monaten. Dabei sind sie 28 x 20 mm lang und zeigen zunächst gelbe Flecken auf dem Plastron, die jedoch nach ein paar Wochen verschwinden. Bis zum Erwachsenenstadium verblasst die Färbung zu einem blassen gelbweiß.Bedrohung
Die größte Bedrohung für diese Art ist der begrenzte Lebensraum. Die Art lebt ausschließlich in einem 70 km2 großen Areal im Hochland der Insel Roti. Des Weiteren wird diese Art intensiv bejagt. Auf dem Weltmarkt besteht eine recht hohe Nachfrage nach den Tieren, so dass es zu illegalen Exporten der Schildkröten unter falschem Artnamen kommt. Ihr Bestand wurde für den Heimtierhandel so stark geplündert, dass die Art an den Rand der Ausrottung gebracht wurde.Schutz
Seit 2001 ist der Export dieser Schildkröte strikt verboten. Im IZS in Münster schlüpften bislang dreizehn Jungtiere. - Muntjak
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Zwei dieser kleinen chinesischen Hirsche leben in einer Anlage am Zoo-Kanal.
- Pacu
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Der Pacu gehört zu den Scheibensalmlern und ist ein naher Verwandter der Piranhas. Allerdings ist er im Gegensatz zu seinen berüchtigten Vettern ein harmloser Fisch, der sich von reiner Pflanzenkost ernährt.
Außer durch seine Größe unterscheidet sich der Pacu von den Piranhas auch durch seine Zähne: Er hat zwar zahlreiche und sehr gut zum Zermahlen von Pflanzenteilen geeignete Zähne, aber es fehlen ihm die messerscharfen Schneidezähne.
Pacus sind Schwarmfische, die in ihrer südamerikanischen Heimat vor allem in pflanzenreichen Urwaldgewässern vorkommen. Sie erfüllen dort eine wichtige Funktion; denn ohne ihre „Weidegänge“ würden manche stillen Nebengewässer so sehr zuwachsen, dass kein Licht mehr eindringen könnte und alles Leben ersticken müsste.
In den Urwaldgebieten ist der Pacu ein geschätzter Speisefisch. Mit einer Länge von bis zu 70 cm wiegt er etwa 10 kg. Dieser riesige Fisch schwimmt in unserem großen Amazonas-Becken im Untergeschoss des Aquariums. Er frisst besonders gerne grünen Salat.
- Pfeilgiftfrosch
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Der Blaue Pfeilgiftfrosch ist eine seltene Art mit einem kleinen, begrenzten Verbreitungsgebiet. Mit seiner Größe von 38 bis 45 mm gehört er zu den großen Arten der Pfeilgiftfrösche. Auf seinem schwarzen Körper lässt sich eine leuchtend blaue Netz- oder Fleckenzeichnung erkennen.
Pfeilgiftfrösche allgemein
Die meist grellbunt gefärbten Pfeilgiftfrösche leben in den Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas. Insgesamt gibt es mehr als 150 Arten dieser Kleinfrösche. Wissenschaftlich gehören sie zu den Dendrobaten, was aus dem Griechischen übersetzt „Baumsteiger“ bedeutet. Der Name leitet sich von der Lebensweise der Frösche ab: Einige Arten sind nur auf Bäumen zu entdecken. In Asthöhlen oder Blattachseln finden die Tiere winzige Tümpel, die sie zum Überleben brauchen. Das Verbreitungsgebiet zahlreicher Pfeilgiftfrosch-Arten ist erstaunlich klein, häufig nicht größer als etwa zehn Fußballplätze. Daher sind viele Arten durch die Abholzung der Regenwälder von der Ausrottung bedroht oder bereits ausgestorben.
Woher hat der Pfeilgiftfrosch seinen Namen?
Pfeilgiftfrösche besitzen ein Hautgift, mit dem sie sich gegen ihre Feinde, aber auch gegen Hautparasiten wehren. Einige Indianerstämme Südamerikas nutzen diese Gifte noch heute, indem sie ihre Blasrohrpfeile damit einreiben und zum Beispiel Vögel oder Affen erlegen. Die Dendrobaten produzieren ihr Hautgift allerdings nicht selber. Sie nehmen es über ihre Nahrung auf (z.B. Ameisen und Termiten), speichern es und geben es durch die Haut wieder ab. Werden die Frösche in Terrarien gehalten und mit „ungiftiger“ Nahrung gefüttert, verliert das Hautsekret seine Gefährlichkeit.Balz und Paarung
Bei der Balz ist meistens das Weibchen aktiver. Ist es paarungsbereit, so stupst es das Männchen im Flankenbereich an und stimuliert es zusätzlich mit „Streicheleinheiten“ durch wiederholtes Auflegen eines Vorderbeines auf den Rücken. Anschließend werden an der Laichstelle die 4 bis 6 Eier abgelegt. Nun dauert es ca. 18 Tage bis die Kaulquappen schlüpfen.
Brutpflege
Pfeilgiftfrösche sind Amphibien und deshalb in besonderer Weise auf das Wasser angewiesen. Wie alle Frösche verbringen sie ihre erste Zeit als Kaulquappen in einem Teich oder Tümpel. Sie atmen mit Kiemen und schwimmen mit Hilfe einer Schwanzflosse. Während der weiteren Entwicklung zum Jungfrosch, der sogenannten Metamorphose, ändert sich der gesamte Organismus und stellt sich auf ein Landleben ein.
Die auf Bäumen lebenden Pfeilgiftfrösche haben eine besondere Methode, um ihren Nachwuchs auch außerhalb von größeren Gewässern aufziehen zu können. Dabei teilen sich die Elterntiere die Arbeit: Das Weibchen legt seine Eier auf Blätter oder in Baumhöhlen ab und versorgt sie mit Wasser, damit die Eier nicht austrocknen. Sobald die Kaulquappen schlüpfen, übernimmt das Männchen die Brutpflege. Die Jungtiere klettern auf den Rücken des Vaters, der mit ihnen einen geeigneten „Blatttümpel“ aufsucht. Dort entwickeln sich die Kaulquappen zu fertigen Fröschen.
Bei einigen Arten geht die Brutpflege sogar noch weiter: Da in den kleinen Baumtümpeln häufig nicht genügend Nahrung zu finden ist, legen die Weibchen zusätzlich unbefruchtete Eier ab, die von den Kaulquappen gefressen werden.
Somit sind die Baumsteiger perfekt an ihren Lebensraum angepasst. - Pityuseneidechse
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Die Pityuseneidechse lebt in den trockenen und steinigen Regionen der Pityusen, einer Inselgruppe der Balearen, bestehend aus Ibiza, Formentera sowie zahlreichen kleineren Felseninseln. Im Allwetterzoo lebt die Eidechse im Klima- & Artenschutzcmpus.
Sie gilt als potentiell gefährdet. - Rotschulter-Rüsselhündchen
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Das Rotschulter-Rüsselhündchen gehört zur Ordnung der Rüsselspringer und ist in den Küstenwäldern im Osten Kenias und Tansanias heimisch. Es erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 25-30 cm, wobei Männchen geringfügig größer werden als Weibchen.
Das Rotschulter-Rüsselhündchen ernährt sich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen. Mit ihrer langen, beweglichen Nase durchwühlt es den Waldboden nach seiner Beute.
Dabei muss es stets auf der Hut vor Fressfeinden wie Schlangen und Greifvögeln sein.Das Rotschulter-Rüsselhündchen gilt aktuell nicht als gefährdet. Da sein Verbreitungsgebiet jedoch sehr klein ist, stellt besonders der Lebensraumverlust eine Gefahr dar.
- Schwarzbandkärpfling
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Der Schwarzbandkärpfling (Limia nigrofasciata), auch bekannt als Schwarzbinden- oder Buckelkärpfling, gehört zu den lebendgebärenden Zahnkarpfen. Die Verbreitung des Schwarzbandkärpflings beschränkt sich lediglich auf den 45 m tiefen Miragoâne-See. Dieser, je nach Jahreszeit, 9-25 km² große Süßwassersee liegt nahe der Küste der Halbinsel Tiburon im Südwesten Haitis.
Der Schwarzbandkärpfling wird von der IUCN als stark vom Aussterben bedroht gelistet. - Seepferdchen
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Seepferdchen sind Fische, die ausschließlich im Meer leben. Sie fallen besonders durch ihre Gestalt auf, die nur wenig an einen Fisch erinnert. Ihr Kopf ähnelt dem eines Pferdes, ihr Hinterleib gleicht eher einem Wurm. Diesem Aussehen verdanken die Tiere ihren wissenschaftlichen Namen: Hippocampus, die Pferderaupe. Zoologisch zählen Seepferdchen zur Familie der Seenadeln.
- Sternschildkröte
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Die Sternschildkröte kommt in Indien, Pakistan und Sri Lanka vor. Innerhalb dieses großen Gebietes sind jedoch schon zahlreiche Populationen ausgerottet worden.
Sternschildkröten leben sowohl in feuchten Waldgebieten als auch in trockenen Busch- und Graslandschaften. Sie sind hauptsächlich Pflanzenfresser und nehmen nur ab und zu tierische Kost (beispielsweise Schnecken oder Regenwürmer) zu sich. Der Rückenpanzer der Sternschildkröte ist hoch gewölbt; die Schilder stehen bei den Männchen mehr, bei den Weibchen weniger höckerartig hervor. Auf dem schwarzen Untergrund der Schilder verläuft, von einem Zentrum ausgehend, eine auffällig gelbe, strahlenförmige Zeichnung, der die Schildkröte ihren Namen verdankt.
In ihrem natürlichen Lebensraum begrenzt sich die Paarungszeit der Sternschildkröten ausschließlich auf die Regenzeit. Aus der Terrarienhaltung ist bekannt, dass die Fortpflanzungsbereitschaft der Weibchen u.a. durch Klimaschwankungen ausgelöst wird, wohingegen die Männchen das ganze Jahr über paarungswillig sind. Die zwei bis drei Gelege pro Jahr bestehen meist aus drei bis sechs Eiern. Es wird von sehr unterschiedlichen Entwicklungszeiten der Eier bei gleicher Luftfeuchtigkeit (90 %) und Temperatur (ca. 28° C) berichtet. Bei den „quick developers“ schlüpfen die Jungen schon nach ca. 50 Tagen, bei den „slow developers“ erst nach 111 bis 178 Tagen.
Als „kleine Sensation“ gilt der Schlupf von zwei Zwillingspaaren im Allwetterzoo: Aus jeweils einem einzigen Ei befreiten sich am 13. Juni und noch einmal am 10. Juli 2009 jeweils zwei winzige Krötchen! Die zuerst geschlüpften Zwillinge waren beinahe gleich groß, die beiden anderen unterschieden sich deutlich in Länge und Gewicht. Ob es jemals zuvor Zwillinge bei Sternschildkröten gegeben hat, ist nicht bekannt. Wenn doch, wurde darüber nicht berichtet. Bei anderen Arten gab es schon Zwillinge, aber sie waren entweder zusammengewachsen oder eines der Tiere war nicht komplett entwickelt.
Die Eltern der jungen Sternschildkröten im Allwetterzoo stammen aus einer Beschlagnahmung auf dem Hongkonger Flughafen vor fünf Jahren. Über den Schildkrötenschutz-Koordinator des Zoos in Rotterdam wurden sie auf mehrere europäische Zoos und erfahrene Privathalter verteilt. In Münster vermehren sich die kostbaren Tiere regelmäßig.
- Süßwasser-Stechrochen
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Die urtümlichen Rochen gehören wie die Haie zu den Knorpelfischen. Die meisten Rochenarten sind im Meer zu Hause. In Südamerika leben jedoch einige Arten auch im Süßwasser. Rochen sind in Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien in Flüssen und Seen zu finden.
Die Süßwasserrochen gehören zu den mit Recht gefürchteten Stechrochen, die mit ihrem dornenbewehrten Schwanz empfindliche Schläge austeilen können. Zudem sind die Schwanzdornen mit Giftdrüsen versehen. Das Gift der Rochen schädigt das zentrale Nervensystem und die Herztätigkeit.
Bemerkenswert bei den Süßwasserrochen ist, dass sie eine innere Befruchtung haben und lebende Junge zur Welt bringen. Die Übertragung der Spermien auf das Weibchen erfolgt mit Hilfe von besonderen Fortsätzen der Bauchflossen, mit denen die Männchen ausgerüstet sind. Ihre Nahrung besteht aus allerlei Wassergetier, das die Rochen vorzugsweise - entsprechend dem auf der Körperunterseite befindlichen Maul - vom Boden aufnehmen.
Im Allwetterzoo leben zurzeit zwei Süßwasserstechrochen – ein weibliches und ein männliches Tier. Sie bewohnen in unserem Aquarium das große Amazonas-Landschaftsbecken und teilen sich dies beispielsweise mit Pacus und Welsen.
- Toko | Von der Decken-Toko
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Der Von der Decken-Toko oder Deckens- Tocko gehört zu den Nashornvögeln und ist in den offenen Wäldern sowie Baum- und Dornbuschsavannen Ostafrikas heimisch. Er erreicht eine Körperlänge von bis zu 35 cm und zählt damit zu den kleinsten Toko-Arten. Die Geschlechter lassen sich bei erwachsenen Tieren anhand der Schnabelfärbung unterscheiden. Die Männchen haben einen roten, die Weibchen einen schwarzen Schnabel.
Der Von der Decken-Toko wird laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) weltweit als nicht gefährdet eingestuft. Sein Bestand nimmt jedoch durch die fortschreitende Zerstörung seines Lebensraumes ab.
Der Von der Decken-Toko kooperiert bei der Jagd mit Zwergmangusten. Er fängt die Insekten, die diese kleinen Raubtiere bei der Nahrungssuche aufscheuchen. Die Mangusten profitieren wiederum von dieser Kooperation, da der Toko sie vor Beutegreifern aus der Luft warnt.
- Vogelspinne
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Weltweit existieren mehr als 800 Vogelspinnenarten. Sie leben in tropischen und suptropischen Gebieten Afrikas, Amerikas und Asiens. Im Allwetterzoo können derzeit eine Chile-Vogelspinne und eine Rotknievogelspinne beobachtet werden.
Vogelspinnen sind nicht nur die größten Spinnen, sondern auch die größten wirbellosen Landtiere. Bei der größten Art (Theraphosa leblondi) kann die Beinspannweite bis zu
26 cm betragen. Das entspricht dem Durchmesser eines Esstellers!Vogelspinnen sind nicht sonderlich giftig. Ihr Biss ist für den Menschen in den seltensten Fällen gefährlich und mit dem einer Biene oder Wespe zu vergleichen. Weil Vogelspinnen aber kraftvoll zubeißen können, ist ihr Biss schmerzhaft.
Die meisten Vogelspinnen ernähren sich von Insekten, manche auch von kleinen Wirbeltieren. Im Grunde erbeuten sie alles, was sie überwältigen können, selbst vor Skorpionen und kleinen Giftschlangen schrecken sie nicht zurück. Obwohl sie den „Vogel“ im Namen tragen, gehören gesunde Vögel nicht zur Beute der Vogelspinnen. Im Allwetterzoo fressen sie vor allem Grillen, Heimchen und Heuschrecken.
Vogelspinnen sind nachtaktiv. Sie können nicht sehr gut sehen, nehmen jedoch Helligkeitsunterschiede wahr und spüren sehr genau Erschütterungen.
Im Allwetterzoo leben Chile-Vogelspinnen sowie Rotknievogelspinnen.
- Würfelnatter
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Die Würfelnattern leben im Allwetterzoo zusammen mit San-Francisco-Strumpfbandnattern in einem Außenterrarium direkt am Zooausgang.
- Zwerggleitbeutler
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Australische Zwerggleitbeutler sind ausschließlich in den südöstlichen bis nordöstlichen Landesteilen Australiens beheimatet. Sie leben sowohl in geschlossenen als auch in lichten Wäldern; zumeist handelt es sich um feuchte Wälder, die nicht selten an Flüssen liegen. Hier finden die Zwerggleitbeutler reichlich Nahrung und Deckung. Die Tiere leben in Bäumen und Büschen und sind nicht selten auch auf dem Waldboden zu beobachten. Sie gelten als sehr gute Kletterer und Gleiter. Mit ihren Gleitmembranen, die sich an der Körperseite zwischen den Vorder-und Hintergliedmaßen befinden, können die Zwerggleitbeutler weite Sprünge vollführen und so bis zu 40 Meter weit gleiten - im Verhältnis zu der geringen Körpergröße eine immens weite Strecke.
Australische Zwerggleitbeutler sind eine der kleinsten Beuteltierarten mit einer Gesamtlänge von gerade mal 80 Millimetern. Die Tiere sind dazu fähig, an glatten Oberflächen, wie Rinde oder Blattstrukturen Halt zu finden. So kann man die Tiere im Allwetterzoo mit ein wenig Glück sogar vertikal an Glasscheiben kletternd beobachten.
Australische Zwerggleitbeutler sind überwiegend in der Nacht oder auch in der Dämmerung aktiv. Während der Aufzuchtzeit des Nachwuchses kann man die Weibchen schon am späten Nachmittag auf der Nahrungssuche beobachten. Während der Ruhephasen halten sich die Tiere zumeist in Baumhöhlen oder an ähnlich geschützten Stellen auf. Die Nester weisen zumeist eine kugelartige Struktur auf und bestehen aus Blättern, Fasern und anderen weichen Pflanzenteilen. Die Nester werden meist über einen längeren Zeitraum genutzt. Zwerggleitbeutler leben in der Regel einzelgängerisch, allenfalls bei der Nahrungssuche sind sie in kleinen Gruppen zu beobachten. Die Kommunikation untereinander, insbesondere zwischen einer Mutter und ihrem Nachwuchs erfolgt über die hochfrequenten Töne und über den Geruchssinn. Die Markierung des eigenen Reviers erfolgt über abgegebenen Urin.
In Münster ist 2018 eine Gruppe mit insgesamt 32 Tieren, ausschließlich männlichen Tieren eingezogen, da in den europäischen Zoos immenser Männerüberschuss herrscht. In ganz Europa werden die Tiere nur in zwölf Zoos gehalten – in Deutschland ausschließlich in Frankfurt und in Münster.
- Zwergmanguste
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Zwergmangusten sind wie der Name schon sagt, die kleinsten Vertreter aus der Familie der Mangusten zu denen zum Beispiel auch die Erdmännchen gehören. Die Gattung umfasst zwei Arten die Südlichen und östlichen Erdmännchen. Bei uns leben die kleinsten der beiden Arten. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 17-23cm und einem Maximalgewicht von 400gr ist die südliche Zwergmanguste ein echter Zwerg der es aber faustdick hinter den Ohren hat. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen Wirbellosen, machen aber auch nicht halt vor kleinen Säugetieren, Reptilien und Vögel.
- Zwergseidenäffchen
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Zwergseidenäffchen zählen zu den kleinsten Affen, die es auf der Welt gibt. Sie wiegen nur rund 130 Gramm. Dabei können sie unglaubliche fünf Meter weit springen! Überträgt man dieses Sprungtalent auf die Größe von uns Menschen, könnten wir Sprünge mit einer Weite von über 60 Metern machen! Zwergseidenäffchen besitzen ein dichtes, seidiges Fell, das den Kopf wie eine Mähne umschließt und ihre kleinen Ohren überdeckt.
Ihre Heimat haben die „Zwerge“ im Norden Südamerikas, im oberen Amazonasgebiet. Dort klettern und springen sie durch die unteren Baumetagen des Regenwaldes oder leben in den dicht bewachsenen Waldrändern an Lichtungen und Flüssen. Wie alle Krallenaffenarten sind auch die Zwergseidenäffchen stark von der Ausrottung bedroht, weil ihr Lebensraum mehr und mehr vernichtet wird.
Zwergseidenaffen leben in kleinen Familiengruppen, bestehend aus den Eltern und ihren Jungtieren. Die enge Bindung untereinander wird durch gegenseitige Fellpflege gefestigt, das so genannte „Groomen“. Bei der Aufzucht von Jungtieren - in der Regel Zwillinge - helfen alle mit. Im Allwetterzoo wurden die kleinen Affen erfolgreich mit Goldenen Löwenaffen vergesellschaftet.
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- Goldenes Löwenäffchen
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Löwenäffchen gehören zur Familie der Krallenaffen. Bei einem Gewicht von bis zu 800 g und einer Kopf-Rumpf-Länge von ca. 30 cm sind sie deren größte Vertreter. Zum Vergleich: die ebenfalls zu den Krallenaffen zählenden Zwergseidenäffchen sind die kleinsten Affen überhaupt, sie wiegen nur rund 100 g.
Löwenäffchen kommen nur in Mittel- und Südamerika vor. Ihr Verbreitungsgebiet ist an der Südostküste Brasiliens auf winzige Regenwaldreste zusammengeschmolzen. Sie zählen zu den am stärksten von der Ausrottung bedrohten Säugetierarten der Welt. Durch ein Anfang der 1980er Jahre ins Leben gerufenes Erhaltungszuchtprogramm konnten Zoos das Überleben dieser Affen in Menschenobhut sichern. Schon bald existierten durch diese Bemühungen mehr Tiere in Zoologischen Gärten als im Freiland. In Brasilien selbst hatte man gleichzeitig strenge Maßnahmen zum Erhalt des verbliebenen Lebensraumes ergriffen, die auch eine Aufklärung der dort lebenden Menschen einschlossen. Seit 1984 werden Löwenäffchen aus Zoologischen Gärten in ihrem natürlichen Lebensraum wieder angesiedelt. Die mögliche Bewahrung der Löwenäffchen vor der endgültigen Ausrottung zeigt, was Zoologische Gärten für die gefährdeten Tierarten unserer Welt tun können.
Löwenäffchen sind tagaktiv. Nachts schlafen sie in Baumhöhlen, gelegentlich in Weinranken oder Epiphyten. Sie durchstreifen in Gruppen von zwei bis acht, gewöhnlich drei oder vier Tieren den Regenwald auf der Suche nach Insekten und Früchten, aber auch Spinnen, Schnecken, kleinen Eidechsen, Vogeleiern und kleinen Vögeln. Im Zoo erhalten sie eine ausgewogene Kost mit einem Anteil von 20 % tierischem Eiweiß, beispielsweise Heuschrecken, Grillen, Mehlwürmer oder gekochtes Eigelb, sowie Obstbrei mit Kleie, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Der Hauptbestandteil ihrer täglichen Nahrung ist nicht zu süßes Obst und Gemüse.
Löwenäffchengruppen bestehen zumeist aus den Elterntieren, die in lebenslanger Paarbindung leben, und ihren Jungen aus mehreren Jahren. Die Tragzeit beträgt durchschnittlich 128 Tage. Meist kommt es danach zu Zwillings-, weniger zu Einzelgeburten, selten zu Drillingen. Schon nach wenigen Tagen trägt hauptsächlich der Vater die Jungen, das Weibchen übernimmt sie nur zum Säugen. Die Geschlechtsreife tritt bei den Männchen mit etwa 24 Monaten ein. Weibchen sind schon nach 18 Monaten fortpflanzungsfähig. In menschlicher Obhut können Löwenäffchen 15 Jahre alt werden.
- Goldkopflöwenäffchen
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Das tagaktive Goldkopflöwenäffchen kommt in den Regenwäldern entlang der Atlantikküste Brasiliens vor.
Dort lebt es in Familiengruppen von 2-8 Tieren, die sich meist aus einem erwachsenen Paar und ihrem Nachwuchs zusammensetzen. Manchmal gibt es mehrere erwachsene Weibchen, dann pflanzt sich nur das dominante Weibchen fort.
Das Goldkopflöwenäffchen ist durch die Zerstörung und Zersiedelung seines Lebensraumes, aber auch durch illegale Bejagung stark gefährdet.
- Kapuziner
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Kapuziner gehören zu den „Neuweltaffen“, die in mehreren Arten in den ausgedehnten Urwaldgebieten Süd- und Mittelamerikas beheimatet sind. Ihren Namen verdanken sie dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné, den ein Affe mit einem dunklen Käppchen auf dem Hinterkopf an Kapuziner-Mönche erinnerte.
Der Gelbbrust-Kapuziner zählt im Gegensatz zu anderen Kapuziner-Arten zu den 25 weltweit am stärksten bedrohten Primatenarten. Der Hauptgrund für die Gefährdung dieser Unterart liegt in der großflächigen Zerstörung ihres Lebensraums im östlichen Brasilien. Die dortigen Küstenwälder wurden zu einem Großteil gerodet und existieren nur mehr in Form kleiner Überreste. Eine weitere Gefahr stellt die Bejagung dar. Innerhalb der letzten 50 Jahre ist die Gesamtpopulation der Gelbbrust-Kapuziner um mehr als 80 Prozent zurück gegangen. Es gibt einige Gruppen in Schutzgebieten, aber viele dieser Vorkommen sind zu klein, um sich auf Dauer selbst erhalten zu können. Daher wurde ein Zuchtprogramm durch den brasilianischen Staat in Zusammenarbeit mit dem Welt-Zooverband (WAZA) ins Leben gerufen, das den Fortbestand der Art sichern soll. An diesem Zuchtprogramm ist auch der Allwetterzoo beteiligt.
Alle Kapuzinerarten leben in Gruppen von bis zu maximal 30 Tieren in feuchtwarmen Urwäldern, Gebirgswaldungen, dicht bewachsenen Savannen und am Rande von Plantagen. Zu einem großen Teil halten sie sich in den Baumkronen auf. Sie fressen hauptsächlich Früchte, kommen aber auch auf den Waldboden herab, um im dichten Bodenbewuchs nach Insekten und Reptilien zu suchen. Auch Vögel werden von den Kapuzinern gefangen und verzehrt.
Die Kapuziner haben von allen Neuweltaffen das am weitesten entwickelte Gehirn, woraus ein hoher Intelligenzgrad resultiert. In ihren geistigen Leistungen übertreffen sie alle anderen südamerikanischen Affen. Bei in Zoos lebenden Kapuzinern hat man häufig beobachtet, dass sie Werkzeuge benutzen, um zum Beispiel Nüsse zu öffnen. Die Kapuziner widmen sich ausgiebig der Fellpflege („Grooming“) bei sich selbst und bei ihren Artgenossen. Damit kommt die enge soziale Bindung zum Ausdruck. Der vollständig behaarte, nach unten eingerollte, lange Schwanz der Kapuziner wird von den Tieren beim Sitzen auf Ästen zum Festhalten benutzt, er ist jedoch kein echter Greifschwanz wie z.B. bei den Klammeraffen.
- Pelikan
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Pelikane gehören zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Der Krauskopfpelikan ist der größte Vertreter seiner Familie. Er kann eine Flügelspannweite von 3,5 Metern erreichen und wird bis zu 13 Kg schwer. Sein auffälligstes Körpermerkmal ist sein mächtiger Schnabel, mit dem er seine Hauptnahrung, die Fische, perfekt aus dem Wasser schöpfen kann: Schwimmend stößt er von Zeit zu Zeit unvermittelt mit seinem Kopf ins Wasser und fängt die Fische in seinem stark dehnbaren «Beutel». Häufig geht der Krauskopfpelikan im Verband auf Fischfang. Er bildet dann mit meistens etwa zwanzig Artgenossen richtige «Treiberketten», welche die Fische vom tieferen Wasser gegen das seichte Ufer drängen und schließlich die in die Enge getriebenen Tiere gemeinschaftlich verzehren.
Der Krauskopfpelikan brütet gewöhnlich in kleinen Kolonien auf geschützten Inseln in Stillgewässern und Feuchtgebieten. Die Nester sind flach und bestehen aus Zweigen, verstärkt durch Schilf und Schlamm. In der Regel stehen mehrere Nester dicht nebeneinander und bilden zusammenhängende Plattformen. Erwachsene Krauskopfpelikane benutzen Jahr für Jahr ihre angestammte Brutkolonie. Nach Erreichen der Geschlechtsreife kehren die Jungvögel stets an die Stelle zurück, an der sie zur Welt kamen. Die Brutkolonien sind daher oft jahrhundertlang in Gebrauch.
Die Brutsaison dauert beim Krauskopfpelikan von März bis Juli. Das Weibchen legt meistens zwei, selten drei Eier. Beide Altvögel brüten ca. 30 Tage lang die Eier. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen noch ungefähr einen Monat lang im Nest, dann schließen sie sich mit den «Nachbarskindern» zu lärmenden Gruppen zusammen. Nach rund drei Monaten sind die Jungpelikane flügge. Sie lösen sich dann von ihrer «Krippe», fangen an zu fischen und sind schon bald selbständig. Krauskopfpelikane können über zwanzig Jahre alt werden.
Jeweils im Herbst verlassen die Krauskopfpelikane ihre Brutgebiete und fliegen zu einem nahegelegenen, ebenfalls traditionellerweise als Winterquartier benutzten Flussdelta am Meer. Dort haben sie die Gewissheit, dass ihre Nahrungsgründe während des Winters nicht einfrieren und somit keine Engpässe bei der Futterbeschaffung eintreten.
Der Bestand des Krauskopfpelikans wird heute auf etwa 600 bis 1400 Brutpaare geschätzt. Rund die Hälfte der Tiere lebt auf dem Gebiet der GUS. Die übrigen brüten auf der Balkanhalbinsel, in der Türkei, im Iran, in der Mongolei und in China. Wichtige Überwinterungsgebiete befinden sich in Griechenland, in der Türkei, am Persischen Golf und im südlichen China.
Viele frühere Brutvorkommen des Krauskopfpelikans sind im Laufe des 20. Jahrhunderts erloschen. Ein Hauptgrund für diese ungefreute Entwicklung ist der Umstand, dass der silbergraue Vogel seit jeher von den Fischern als Konkurrent betrachtet wird. Sie schießen den Pelikan ab, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, und zerstören seine Brutkolonien. In Griechenland durchgeführte Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass die Abneigung der Fischer dem Pelikan gegenüber nicht gerechtfertigt ist. Meistens erbeutet der Vogel nämlich Fischsorten, welche für den Markt wertlos sind, und konkurriert somit in keiner Weise mit den ansässigen Fischern. Daneben hat die Trockenlegung bzw. Verbauung ungezählter Feuchtgebiete und Seeufer, die dem Krauskopfpelikan als Brutgebiete dienten, wesentlich zum Rückgang der Art beigetragen.
Der Krauskopfpelikan ist heute in den meisten Ländern innerhalb seines Verbreitungsgebiets gesetzlich geschützt. Leider hapert es aber vielerorts am Gesetzesvollzug, und zudem stehen erst wenige seiner verbleibenden Brutgebiete und Winterquartiere unter Schutz, weshalb sein Bestand weiterhin rückläufig ist. Die baldige Schaffung von Naturschutzgebieten im Bereich der von ihm noch bewohnten Seen, Feuchtgebiete und Flussdeltas ist für den Fortbestand dieses eindrucksvollen Vogels von größter Bedeutung.
Im Allwetterzoo Münster leben zurzeit sechs Krauskopfpelikane. Solange es warm genug ist, schwimmen sie auf dem breiten Wassergraben vor dem Afrikapanorama. Wenn der erste Frost einsetzt, ziehen sie in ihr Winterquartier um.
- Ringelschwanzmungo
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Der Ringelschwanzmungo gehört zur Familie der Madagassischen Raubtiere und trägt seinen Namen aufgrund des geringelten Schwanzes. Er kommt in den Feucht- und Trockenwäldern im Osten und Norden Madagaskars, seltener im Westen, vor. Seine Kopf- Rumpf-Länge beträgt bis zu 38 cm und sein Gewicht liegt zwischen 655 und 950 g. Er gilt als nicht gefährdet. (Foto Lizens Adobe)
- Rotscheitelmangabe
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Verbreitung
Die Rotscheitelmangaben leben bevorzugt in den dichten Sumpfwäldern Zentralafrikas, in denen sie die unteren Bereiche des Regenwaldes bewohnen.Ernährung
Rotscheitelmangaben suchen ihr Futter überwiegend auf dem Boden. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten und Samen, machen aber auch Jagd auf Wirbellose sowie Frösche und Eidechsen. Gelegentlich wagen sie sich auf Plantagen, wo sie vor allem Erdnüsse zu schätzen wissen.Lebensweise und Gestalt
Rotscheitelmangaben sind sehr gesellig. Sie leben in Gruppen von bis zu 60 Tieren zusammen. In der Regel bestehen diese aus mehr Weibchen als Männchen und werden vom jeweils ranghöchsten Weibchen angeführt. Mit dem Erreichen der Geschlechtsreife nach 5 bis 7 Jahren verlassen die Männchen ihre Geburtengruppe und schließen sich einer neuen Gemeinschaft an. Die Lebensdauer der Mangaben beträgt in ihrem natürlichen Lebensraum etwa 30 Jahre. Durch Jagd und Regenwaldzerstörung ist ihr Bestand ernsthaft bedroht.Rotscheitelmangaben verfügen über ein lebendiges Ausdrucksverhalten. Die Bewegungen ihrer Augenpartien sind kaum zu übersehen, da die Weißfärbung ihrer Brauen und Oberlider einen starken Kontrast zu dem dunklen Gesicht bildet. Außerdem verfügen sie über ein außergewöhnliches Sehvermögen.
Rotscheitelmangaben im Allwetterzoo
Im Allwetterzoo lebt die Gruppe Rotscheitelmangaben gemeinsam mit den Gorillas im Affricaneum. Sie teilen sich den „Wintergarten“ sowie die Innen- und Außenanlagen mit ihren großen Verwandten. Wie bei den Gorillas gibt es auch bei den Mangaben regelmäßig Nachwuchs in der Gruppe. Dies zeigt uns, dass sich die in ihrer Heimat ernsthaft bedrohten Tiere in ihrem neuen Zuhause wohl fühlen. - Springtamarin
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Erst 1904 wurde der kleine, schwarze, unscheinbare Springtamarin entdeckt. Obwohl er äußerlich den Krallenaffen ähnlich sieht, ist die Stellung dieses Neuweltaffen nach der zoologischen Systematik noch nicht völlig geklärt, man ordnet ihn zwischen Krallenaffen und Kapuzinerartigen ein. Der Springtamarin trägt an allen Zehen außer den großen krallenartige Nägel. Sein tiefschwarzes Gesicht ist von einer abstehenden Mähne umgeben.
Springtamarine sind in ihrer südamerikanischen Heimat, in den unzugänglichen Waldgebieten am Oberlauf des Amazonas, zwar weit verbreitet, kommen aber nirgendwo häufig vor. In ihrem Bestand sind sie äußerst gefährdet. Die Tiere, die sich überwiegend von Früchten ernähren, streifen in Familiengruppen, oft in Gesellschaft von Krallenaffen, weit umher, um fruchttragende Futterbäume zu finden. Die Springtamarine verzehren aber auch kleinere Insekten und Wirbeltiere, auch Eidechsen, Frösche oder kleinere Schlangen. Das Revier der Tiere kann etwa 30 bis 60 ha groß sein. Die Springtamarine bewegen sich fort, indem sie in aufrechter Haltung von einem senkrecht stehenden Baum mit Hilfe ihrer kraftvollen Hinterbeine zum nächsten Stamm hinüberspringen. Noch in der Luft drehen sie sich und landen mit den Füßen voran. Die Springfähigkeit der Tiere ist gewaltig.
In menschlicher Obhut können Springtamarine neun Jahre und älter werden, geschlechtsreif werden die Tiere mit vierzehn Monaten. Im Gegensatz zu den Krallenaffen wird bei ihnen meist nur ein Junges nach einer Tragezeit von etwa 155 Tagen geboren. Es wird rund zwölf Wochen gesäugt und anders als bei den Krallenaffen in den ersten vierzehn Tagen nur von der Mutter getragen. Erst dann gibt die Mutter den Säugling an den Vater oder andere Familienmitglieder weiter, damit sie es tragen. Nach etwa vier Wochen nimmt er feste Nahrung aus den Händen der Eltern zu sich. Im Alter von sieben Wochen beginnt das Jungtier, selbständig herumzuklettern.
Die Springtamarine im Allwetterzoo haben schon mehrfach für Nachwuchs gesorgt.
- Stachelschwein
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Die Familie der Stachelschweine umfasst elf Arten und gehört zur Ordnung der Nagetiere. Die Verbreitung reicht von Afrika über Osteuropa bis nach Südostasien. Das Weißschwanz-Stachelschwein ist mit über 80 cm Körperlänge einer der größten Vertreter. Stachelschweine ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen. Sie fressen sowohl Wurzeln und Knollen als auch Früchte, Baumrinde, Blätter und junge Triebe. Auch Insekten und andere Kleintiere stehen auf dem Speiseplan dieser großen Nager.
Die Stachelschweine haben die längsten Stacheln aller Säugetiere. Die Stacheln sind umgewandelte Haare. Im Kleid der Stachelschweine findet man die verschiedensten Haare: weiche Wollhaare, steifere Haare, flache Borsten, dicke, sehr elastische, lange Borsten und starre, lange runde Spieße. Einzelne Spieße können bis zu 40 cm lang werden und einen Durchmesser von 7 mm haben.
Ihr Stachelkleid macht Stachelschweine zu einer wenig einladenden Beute für Großkatzen oder große Greifvögel. Sie erscheinen dadurch wesentlich wuchtiger als sie in Wirklichkeit sind. Die Wirkung wird durch ein typisches Abwehrverhalten noch gesteigert: Bei Beunruhigung sträuben die Tiere die Stacheln und erscheinen dadurch plötzlich doppelt so groß. Hält die Bedrohung an, rasseln sie mit dem Schwanz. Nähert sich der Feind dennoch, kehrt das Stachelschwein ihm das Hinterteil zu und rammt ihm seine Stacheln in den Körper. Eingedrungene Stacheln gehen am Stachelschweinrücken leicht aus.
- Warzenschwein
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Das Warzenschwein lebt in den Savannen und lichten Wäldern des tropischen Afrika. Namensgebend für diese grau gefärbte Schweineart sind die beidseitig am Kopf befindlichen, warzenähnlichen Hautgebilde. Diese verknorpeln zwar, verwachsen aber nicht mit dem Schädelknochen. Das Gewicht eines Warzenschweins beträgt von etwa 60 bis 150 kg, wobei die Obergrenze für die Keiler gilt, da diese wesentlich größer als die Säue werden. Auffällig sind die Eckzähne, die beim Keiler 35 cm lang werden können. Die Hauer sind seitwärts und nach oben gebogen.
Warzenschweine leben als Einzelgänger, paarweise oder in kleinen Rotten von fünf bis zehn Tieren, die sich manchmal zu großen Herden zusammentun. In ihrem natürlichen Lebensraum bevorzugen Warzenschweine als Zuflucht die verlassenen Höhlen von Erdferkeln. Diese Baue bestehen aus mehreren Kammern von etwa einem Meter Durchmesser und 0,5 m Höhe. Sie befinden sich in 1 bis 2 m Tiefe; der Höhlenzugang passt gerade für ein erwachsenes Warzenschwein. In einem bewohnten Bau wurden 90 % Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 30 °C gemessen. Wie in einer Klimakammer ist die Temperatur fast gleichbleibend: während der Mittagshitze bis zu 17 °C kühler, während der Nachtkälte bis zu 6 °C wärmer. Nach 170 bis 175 Tagen Tragzeit wirft die Bache in einem solchen Erdloch ihre Jungen. Entsprechend den zwei Zitzenpaaren werden von einem Wurf höchstens vier Junge aufgezogen. Bei Gefahr verschwinden die jungen Schweine zuerst in dem Erdbau, dann folgen die Erwachsenen, indem sie rückwärts in die Zugangsröhre rutschen und dem Gegner ihre Eckzähne zuwenden. In menschlicher Obhut können Warzenschweine bis zu 19 Jahre alt werden.
- Zweifarbtamarin
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Zweifarbtamarine haben auffallende Ohren und eine sehr hohe Stirnglatze auf dem dunkelhäutigen Kopf. Zum markanten Aussehen dieser Art gehört außerdem eine braune Färbung des Rückenfelles, das sich wie ein umgehängter Mantel gegen das sonst weiße Haarkleid abzeichnet. Erwachsene Zweifarbtamarine bringen etwa 450-550 Gramm auf die Waage, während ihre Neugeborenen nur zirka 40 Gramm wiegen.
Zweifarbtamarine bewohnen ein kleines Gebiet im Amazonasbecken im brasilianischen Bundesstaat Amazonas. Ihr Verbreitungsgebiet liegt nördlich des Amazonas nahe der Stadt Manaus. Ihr Lebensraum sind Regenwälder, wobei sie sich häufig in dichter bewachsenen Waldrandzonen aufhalten.
In den letzten 20 Jahren hat der Bestand um über 50 % abgenommen. Die Ursache ist hauptsächlich die Lebensraumzerstörung Der Zweifarbtamarin gilt daher als eine der bedrohtesten Primatenarten der Welt.
Zweifarbtamarine leben in Gruppen von 2 bis 15 Tieren, in denen sich nur das ranghöchste Weibchen fortpflanzt. Nach einer Tragzeit von 140 – 170 Tagen kommen normalerweise Zwillinge zur Welt. Die jungen Tamarine werden in erster Linie vom Vater betreut und wenden sich der Mutter nur zu, wenn sie gesäugt werden. Bei der Betreuung des Nachwuchses hilft die gesamte Gruppe einschließlich der heranwachsenden Tiere.
Zweifarbtamarine sind Allesfresser, die sich zwar hauptsächlich von Früchten, Blüten und Nektar ernähren, aber auch gerne Jagd auf Insekten, Spinnen, kleine Wirbeltiere sowie Vögel samt Eier machen.
- Zwergotter
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Der Asiatische Zwergotter, die kleinste Otterart, wird wegen ihrer kurzen Krallen an den Fingern auch als Kurzkrallenotter bezeichnet.
Der Lebensraum des Asiatischen Zwergotters umfasst Flüsse, Seen, Flussmündungen und Küsten in Südostasien, Südostchina und Südindien. Asiatische Zwergotter sind hervorragende Schwimmer, halten sich aber auch gerne an Land auf. Sie ernähren sich in der Hauptsache von Krustentieren, Schnecken, Fischen und Fröschen. Mit ihren feinfühligen, flinken Fingern durchsuchen sie den Bodengrund nach Beute und halten diese beim Fressen mit den Vorderfüßen fest.
Zwergotter haben eine Gesamtlänge von 60 bis 80 cm und wiegen bis zu fünf Kilogramm. Ihr Fell ist glänzend braun mit einer deutlich helleren Färbung im Bereich der Kehle. Die Füße besitzen Schwimmhäute, die jedoch im Gegensatz zu denen anderer Otter nicht den gesamten Raum zwischen den Zehen auskleiden.
Im Allwetterzoo leben derzeit drei Zwergotter gemeinsam mit den Orang-Utans in der ZoORANGerie, einer Dschungelanlage mit großer Tropenhalle und wunderschön gestaltetem Außenbereich.
250,00 €
- Annam-Bachschildkröte
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(Mauremys annamensis)
Aussehen
Die Art erreicht eine maximale Panzerlänge von 30 Zentimetern. Die Oberseite (Carapax) ist einheitlich mittel- bis dunkelbraun gefärbt, leicht gewölbt und weist drei Längskiele auf, von denen der mittlere am deutlichsten ausgeprägt ist. Das Plastron, die Unterseite des Panzers, ist gelb bis orange gefärbt, mit schwarzen Flecken auf den einzelnen Schildern. Der Kopf ist dunkel und weist drei bis vier gelbe Längsstreifen auf, die an der Kopfseite verlaufen.Status
In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird die Art seit 2000 als „von der Ausrottung bedroht“ (critically endangered) eingestuft, davor galt sie als wenig bedroht.Lebensraum
Das Herkunftsgebiet der Annam-Schildkröte liegt in einem kleinen Gebiet Zentralvietnams in den Provinzen Quang Nam und Da Nang, hier lebt sie in Sümpfen und langsam fließenden Gewässern.Biologie
Über die Lebensweise dieser Art ist bislang nur sehr wenig bekannt. Die Tiere gelten als omnivor (Allesfresser), zu ihrer Nahrung gehören Insekten, Würmer und Wasserpflanzen.Bedrohung
Die hauptsächliche Bedrohung dieser Art liegt wie für viele asiatische Schildkröten in der intensiven Bejagung und der Zerstörung des Lebensraums. Durch Abholzung der natürlichen Wälder und damit einhergehender Verschmutzung sauberer Flüsse wird das Habitat der Annam-Schildkröte immer mehr zerstört.
Schutzmaßnahmen
In Vietnam ist die Annam-Schildkröte wie alle Schildkrötenarten geschützt. Im Cuc Phuong National Park wurde durch internationale Zusammenarbeit eine Auffang- und Erhaltungsstation für beschlagnahmte Schildkröten errichtet.
Im IZS wird die Art erfolgreich gezüchtet.
- Bennettkänguru
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Bennettkängurus findet man in Südwest-, Südost- und Ostaustralien, auf den Inseln der Bass-Straße und auf Tasmanien. Sie leben bevorzugt in Gebieten, die ihnen gleichzeitig Wälder und offenes Gelände bieten. Ihre bevorzugte Nahrung sind Laub, Gräser und Kräuter. Sie fressen aber auch die Rinde von Bäumen und Sträuchern. Bennettkängurus sind anspruchslos und gegenüber geringen Temperaturen unempfindlich. Selbst kalte europäische Winter können ihnen nichts anhaben.
- Faultier
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Faultiere sind sehr ursprüngliche Säugetiere Süd- und Mittelamerikas. Sie gehören gemeinsam mit den Ameisenbären und den Gürteltieren zu der Ordnung der Nebengelenktiere (Xenarthra). Man unterscheidet zwei Gattungen mit zusammen fünf Arten. Faultiere sind im Allgemeinen einzeln lebende, überwiegend nächtlich aktive Baumbewohner, die wahrscheinlich über Töne im Ultraschallbereich kommunizieren können.
Die Körperlänge der Faultiere liegt bei 50 bis 65 cm; ihr Gewicht beträgt vier bis neun Kilogramm. Sie haben lange, schlanke Gliedmaßen, deren Zehen verwachsen und mit sichelförmigen Krallen als Greifhaken ausgestattet sind. Die Bezahnung ist reduziert: oben je fünf, unten je vier schmelz- und wurzellose Zähne, die ständig nachwachsen.
Faultiere hängen überwiegend mit nach unten gekehrtem Rücken im Geäst des tropischen Regenwaldes und bewegen sich, wenn überhaupt, nur langsam hangelnd fort. Am Boden laufen sie unbeholfen - schwimmen können sie hingegen auffällig gut. Vermutlich sind die zeitlupenartig wirkenden Bewegungen ein Schutz vor dem Entdeckt werden durch Beutegreifer. In Anpassung an ihre für Säugetiere ungewöhnliche Körperhaltung ist der Haarstrich ihres Fells „umgekehrt“, d.h., sie haben einen „Bauchscheitel“, wodurch die Nässe aus ihrem Fell leichter abtropfen kann. Eine weitere Besonderheit findet sich im Fell der Faultiere: In ihrem Haarkleid – genauer: in den Rillen der marklosen Haare - leben Cyanobakterien, die dem an sich grau-braunen Fell einen grünlichen Schimmer verleihen.
Faultiere sind überwiegend Pflanzenfresser, mit einem komplizierten mehrkammerigen Magen zur Verdauung der schwer aufzuschließenden Pflanzenfasern. Bekannt ist aber auch, dass neben Blättern, Früchten, Hülsenfrüchten, Knospen und Blüten auch Insekten, Eier, Nestlinge und kleine Wirbeltiere zum Speiseplan gehören.
Die Zweifingerfaultiere oder Zweizehenfaultiere (Gattung Choloepus) tragen diesen Namen, weil sie an den Vordergliedmaßen nur zwei Finger ausgebildet haben (an den Hintergliedmaßen sind es drei). Zweifingerfaultiere sind fast ausschließlich nachtaktiv; ihre Nahrung besteht aus vielerlei Blättern, Blüten und Früchten. Der Unau (Choloepus didactylus) lebt östlich der Anden in Kolumbien, Venezuela, Guinea, Ecuador, Peru und Nordbrasilien.
- Goldkopf-Scharnierschildkröte
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(Cuora aurocapitata)
Aussehen
Der Panzer weist eine längliche Form auf und wird bis zu 15 cm lang. Die Oberseite des Panzers (Carapax) ist beinahe dunkelbraun gefärbt, besitzt aber kastanien- bis rotbraune Stellen. Das Plastron ist hellgelb, ebenso wie der Kopf. Dieser zeigt einen braunen Streifen vom Auge zum Nacken. Die Iris ist gelblichgrün, die Gliedmaßensind einheitlich grau bis olivgrün.Status
In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist die Art seit dem Jahr 2000 als „von der Ausrottung bedroht“ (critically endangered) eingestuft. Bis 1996 gab es nicht genügend Daten über die Verbreitung und den Status dieser Art.Lebensraum
Die Goldkopfschildkröte kommt ursprünglich vermutlich in der Region Nanling in der Provinz Anhui in China vor.Biologie
Das Gelege besteht aus ovalen Eiern, die etwa 40 x 23 cm groß sind. Die Jungen schlüpfen nach etwa zwei Monaten. Das Nahrungsspektrum der Goldkopfschildkröten ist sehr vielfältig, in Menschenobhut gehaltene Tiere scheinen Allesfresser zu sein (omnivor).Bedrohung
Die Art zählt zu den am stärksten begehrten und am teuersten gehandelten Schildkröten auf den chinesischen Lebensmittelmärkten. Es ist nur noch ein extrem kleiner Bestand verblieben, im Freiland ist die Art nahezu ausgerottet.Schutz
Nur die Kombination aus dem Schutz der natürlichen Habitate und der erfolgreichen Nachzucht kann die Goldkopfschildkröte langfristig vor der Ausrottung bewahren. Im IZS in Münster wird die Art regelmäßig nachgezogen, bislang schlüpften 63 junge Goldkopfschildkröten. Erste Untersuchungen in China wurden vom Allwetterzoo in Kooperation mit den Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen Dresden durchgeführt. Langfristig sollen auch dort eine Zuchtstation sowie weitere Freilanduntersuchungen die Kombination von ex situ und in situ Artenschutz ermöglichen. - Gürteltier
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In unserem Affenhaus gibt es eine perfekte Südamerika-Wohngemeinschaft: Den oberen Teil der Anlage bewohnen Goldene Löwenaffen und Zwergseidenäffchen. „Untermieter“ auf dem Boden sind zwei Südliche Kugelgürteltiere. Diese urtümlichen Säugetiere schlafen tagsüber ganz gern und verbuddeln sich dazu im Boden ihrer Anlage. Deshalb werden sie täglich um 16 Uhr gefüttert. Dann kann man sie mit Sicherheit in der Anlage herumlaufen sehen.
Kugelgürteltiere gibt es noch nicht lange im Allwetterzoo. Im Frühjahr 2010 zog zuerst ein männliches Kugelgürteltier namens „Norman Günter“ aus dem Heidelberger Zoo nach Münster um. Nur wenige Wochen später traf dann „Heidi“ ein, ebenfalls aus Heidelberg. Sie hat jedoch andere Eltern als ihr Partner. Die Beiden leben seit Mitte September 2010 zusammen und haben seitdem schon mehrfach für kugeligen Nachwuchs gesorgt.
Das Südliche Kugelgürteltier ist vom Zentrum des südamerikanischen Kontinents bis zu seiner südlichen Spitze beheimatet. Es lebt bevorzugt in offenem Grasland und Buschwäldern. Es ernährt sich von Insekten wie Ameisen und Termiten, auch Spinnen stehen auf dem Speiseplan. Mit seinen kräftigen Vorderbeinen gräbt es auch Würmer aus.
Charakteristisch für Gürteltiere ist der harte Panzer, der ihre Körperoberseite bedeckt. Dieser Panzer ist aus Hautknochenplättchen und Keratin aufgebaut. Aus dem Material bestehen auch unsere Fingernägel. Das Südliche Kugelgürteltier besitzt drei „Gürtel“. Das sind Hautfalten, die den Panzer beweglicher machen. Zum Schutz vor Feinden rollen sich die Tiere zu einer allseits von ihrem Panzer umschlossenen Kugel zusammen. Dank dieser Verteidigungsmethode haben Kugelgürteltiere wenig natürliche Feinde. Menschen jagen sie jedoch wegen ihres Fleisches, das als sehr schmackhaft gilt. Eine weitere Gefahr droht ihnen durch die Zerstörung ihres Lebensraumes.
- Pinguin
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Pinguine zählen zu den Lieblingstieren fast aller Zoobesucher. Durch ihren aufrechten Gang und die ausdrucksvolle Schwarzweiß-zeichnung ihres Gefieders erscheinen sie dem Menschen als „sympathische“ Tiere.
Pinguine bewohnen in 17 Arten die gesamte Südhalbkugel unserer Erde von der Antarktis bis zu den Galápagosinseln im Bereich des Äquators. Sie sind also keineswegs nur in den kalten Gebieten der Antarktis zu Hause. Im Allwetterzoo leben die dunkelgrau und weiß gefärbten Brillenpinguine. Sie stammen von den felsigen Küsten Südafrikas.
Pinguine verbringen den größten Teil ihres Lebens im Meer und kommen nur zur Fortpflanzung und zur Mauser an Land. Sie sind Koloniebrüter, die meistens zwei Eier legen. In der Regel bildet sich ein Paar, das Jahr für Jahr an der selben Niststelle brütet und seine Jungen aufzieht.
Die Nahrung der Pinguine besteht aus Fischen, Tintenfischen und Garnelen. Sie sind die am besten an das Meeresleben angepassten Vögel. Durch ihre Spezialisierung auf das Schwimmen und Tauchen verloren die Pinguine mit der Zeit die Flugfähigkeit. Ihre Flügel sind zu Rudern umgebildet worden, mit denen sie gleichsam „unter Wasser fliegen“. Durch ihre torpedoähnlichen Körper erreichen sie beim Schwimmen Geschwindigkeiten zwischen 30 und 40 km/h. Der schwarze Rücken verbirgt das Tier vor Blicken von oben, die weiße Bauchseite tarnt nach unten. Sie können aus dem Wasser bis auf einen Meter hoch auf Felsvorsprünge springen, bewegen sich an Land aber etwas unbeholfen. Sie gehen deshalb aufrecht, weil ihre Beine ganz hinten am Körper angesetzt sind.
Die Brillenpinguine im Allwetterzoo sorgen schon seit vielen Jahren regelmäßig für Nachwuchs, den sie stets erfolgreich aufziehen. Die Elternpaare errichten in den Höhlen auf der Anlage Nester aus Reisig. Gemeinsam bebrüten beide Tiere ihr Gelege 38 Tage lang. Nach dem Schlupf sorgen sie rund 10 Wochen für ihren Nachwuchs. Sie wärmen die Küken, und sie füttern sie mit breiartigem, vorverdautem Fisch. Die jungen Pinguine fressen sich in dieser Zeit eine dicke Fettschicht an, die ihnen hilft, die Trennungsphase von den Eltern zu überstehen.
- Prinz-Alfred Hirsch
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Angrenzend an das Afrika-Panorama bewohnen die seltenen Prinz-Alfred-Hirsche ein etwas versteckt liegendes Wald-Gehege. Die nach dem Sohn der britischen Königin Victoria benannten kleinen Hirsche stammen von Inseln des philippinischen Archipels. Anfang der 1980er Jahre galten sie als beinahe ausgerottet. Kommerzielle Waldzerstörung hatte ihren Lebensraum weitgehend vernichtet. Zudem wurden die Hirsche bejagt, obwohl sie gesetzlich geschützt sind. Mit nur wenigen Tieren in menschlicher Obhut gelang die Erhaltungszucht.
- Strauß
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Heute lebt der Strauß als einzige Art einer früher in Asien, Europa und Afrika mit 9 Arten verbreiteten Familie nur noch in den Naturreservaten Ostafrikas oder wurde in anderen Gebieten eingebürgert (z. B. Australien). Vor wenigen Jahrzehnten konnte man den Strauß noch in fast allen Steppen, Savannen und sogar Wüstenstrichen Afrikas und Vorderasiens antreffen; inzwischen wurde er jedoch fast überall ausgerottet.
Die riesigen, fast 3 m hohen Vögel haben sich dem Leben in der Ebene vollkommen angepasst. Ihr für Vögel einzigartiger Verdauungsapparat (3 Magenabschnitte; 14 m Darmlänge, 70 cm Blinddarmlänge) ermöglicht es, die Allesfresserkost bestmöglich auszuwerten. So schlingen sie die härtesten Pflanzen und Wurzeln ganz hinunter, machen aber ebenso Jagd auf Insekten, Reptilien und kleine Nagetiere. Auch mit längeren Trockenzeiten kommen sie gut zurecht. Im Unterschied zu allen anderen Vogelarten wird der Harn in der Kloake eingedickt und völlig vom Kot getrennt ausgeschieden. Die Fortpflanzungsbereitschaft wird vom Nahrungs- und Flüssigkeitsangebot bestimmt.
Für andere Steppentiere haben die Strauße eine wichtige Wächterfunktion übernommen. Weit ragt ihr Kopf auf dem langen, nur spärlich befiederten Hals über die Ebene hinaus, und den aufmerksamen Vögeln entgeht nur schwer ein Feind. Die Augen, durch dichte Wimpern vor Staub geschützt, beobachten unaufhörlich die Umgebung. Oft sind die Vögel zu großen und friedlichen Verbänden zusammengeschlossen. Naht ein Feind, hat er nur wenig Chancen. Schnell löst sich die Gruppe in kleine Schwärme auf. An den kräftigen Beinen sitzen nur zwei Zehen (1. und 2. Zehe fehlen), so dass die Vögel eine unglaublich hohe Geschwindigkeit erreichen; im schnellen Lauf wird sogar nur die große, innere Zehe belastet. Man hat Geschwindigkeiten bis zu 75 km/h ermittelt, die zudem über längere Zeit durchgehalten werden können. Wenn es darauf ankommt, wissen sich die Strauße gut zu verteidigen, denn sie besitzen mit der langen Kralle an der inneren Zehe eine wirksame Waffe.
Von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende können diese flugunfähigen Laufvögel etwa 2 m Länge erreichen; dabei ist die Scheitelhöhe des erwachsenen Hahnes etwa 2,75 m; die Hennen sind kleiner. Je nach Geschlecht beträgt das Gesamtgewicht 75–150 kg. Das Federkleid ist bei den Männchen schwarzglänzend, nur die Flügel- und Schwanzfedern sind weiß; die Weibchen sind vorwiegend graubraun gefärbt. Die nackten Hautteile (Hals und Beine) sind beim Männchen rosa bis fleischfarben oder blaugrau, beim Weibchen graubraun. Der Kopf mit dem 12 cm langen Schnabel ist relativ klein und abgeflacht; der Schnabelspalt reicht weit nach hinten bis unter die Augen. Die Küken sind bis zu einem Alter von 2 Monaten bräunlichweiß bis rötlich gefärbt und haben schwarze Flecken an Kopf und Hals. Junge Hähne tragen erst mit 3 bis 4 Jahren das voll ausgefärbte Federkleid.
Jeder Hahn schart gewöhnlich mehrere Hennen um sich herum, aber die Einehe ist ebenso möglich. Alle zusammen leben in großen Verbänden. Bei der Balz lässt sich der Hahn vor einem Weibchen auf die Füße nieder und entfaltet die weißen Schwung- und Schwanzfedern. In dieser Haltung wirft er den Kopf auf den Rücken und windet den Hals in schnellen Bewegungen hin und her, wobei sich die Flügel und der Schwanz im Rhythmus mitbewegen. Immer wieder ist der dumpfe Balzruf zu hören. Die Henne lässt sich zu Boden fallen und gibt dem Hahn so Gelegenheit, aufzusteigen und sie zu begatten.
Hat der Hahn sich mit seinen 3–6 Hennen gepaart, wählt er einen Nistplatz aus, den er sorgfältig säubert. Das eigentliche Nest besteht aus einer einfachen Vertiefung, in die alle Hennen ihre je 6–8 Eier, jeden zweiten Tag eines, gemeinsam legen. Die Eier sind 14 bis 17 cm lang, zwischen 11 und 13 cm breit und erreichen ein Gewicht bis zu 1,5 kg.
Der Hahn bebrütet die Eier die ganze Nacht hindurch, während er am Tage durch seine „Lieblingshenne“, die allein mit am Brutgeschäft beteiligt ist, abgelöst wird. Ihr unauffälliges Gefiederkleid gewährt bei Tageslicht auch einen viel besseren Schutz, während der Hahn in der Dunkelheit besser getarnt ist. 42– 48 Tage lang wird das Nest sorgsam vor allen Angreifern geschützt, dann schlüpfen die Jungen. Schon 48 Stunden später können sie den Eltern folgen. Mit ihrem stachligen Federkleid gleichen sie eher einem Igel als einem Vogel. Wenn ein Feind naht, zerstreuen sie sich blitzschnell in alle Richtungen und legen sich flach auf den Boden, während die Eltern den Angreifer ablenken. Trotzdem werden die kleinen Strauße oft das Opfer aller möglichen Raubtiere.
- Südvietnamesische Scharnierschildkröte
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(Cuora picturata)
Der Panzer wird bei dieser Art bis zu 20 cm lang. Entlang des Panzers verläuft ein heller, cremefarbener Streifen. Die Platten sind hellbraun und braun bis oliv gemustert. Die Unterseite, das Plastron, ist braun bis schwarz gefärbt, helle Pigmentierung kann am Saum sichtbar sein. Die Gliedmaßen sind einheitlich grau bis oliv, der Kopf ist gelb mit einer feinen grauen Vernetzung. Die Iris ist oft sternförmig. Früher galt sie als eine von drei Unterarten aus dem C. galbinifrons-Komplex zu dem auch noch Cuora galbinifrons und Cuora bourreti gehören. Von diesen drei Arten hat C. picturata den am höchsten gewölbten Panzer. Die Art kommt endemisch in den südlichen Bergregionen von Vietnam vor und es gibt Vermutungen, dass ihr Verbreitungsgebiet bis ins östliche und südliche Kambodscha und nach Laos reicht.
Status
In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „von der Ausrottung bedroht“ (critically endangered) eingestuft.Lebensraum
Die Südvietnamesische Scharnierschildkröte lebt vorwiegend in hoch gelegenen Wäldern.Bedrohung
Die größte Bedrohung für diese Schildkrötenart ist die Zerstörung ihres Lebensraums. Des Weiteren wird der Bestand durch den Reptilienhandel und den Konsum von Schildkrötenprodukten reduziert. Der Panzer findet Anwendung in der traditionellen asiatischen Medizin. Die Jagd erfolgt meist mit speziell abgerichteten Hunden, gelegentlich auch durch Abbrennen der Wälder.Zucht- und Schutzbemühungen
Im Jahr 2010 schlüpften erstmals zwei Südvietnamesische Scharnierschildkröten im IZS. Schon ein Jahr später konnten aber bereits drei Schlüpflinge verzeichnet werden. Seitdem züchtet das IZS die Art regelmäßig. - Sulawesi Erdschildkröte
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(Leucocephalon yuwonoi)
Aussehen
Sulawesi-Erdschildkröten besitzen einen orange-braunen Panzer. Die Männchen sind mit einer Panzerlänge von ca. 27,8 cm deutlich größer als die Weibchen mit ca. 24,0 cm. Die Geschlechter unterscheiden sich zudem markant in ihrer Kopffarbe. Die Weibchen besitzen einen dunkelbraunen Kopf, Männchen dagegen einen gelb-gefärbten Kopf, der sich bei älteren Tieren auch weiß färben kann.Status
Die Sulawesi-Erdschildkröte wurde erst in den späten 1980er-Jahren entdeckt und 1995 wissenschaftlich beschrieben. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Art bereits durch starken internationalen Handel im Bestand gefährdet. Nur wenige Jahre nach ihrer Beschreibung gilt diese Art nun als eine der am stärksten bedrohten Schildkrötenarten weltweit!Lebensraum
Die Sulawesi-Erdschildkröten sind als endemische Art auf die Insel Sulawesi in Indonesien beschränkt. Dort gibt es bisher nur wenige Funde, die sich hauptsächlich auf die Provinzen in Zentral-Sulawesi (Sulawesi Tengah), Gorontalo und Nord-Sulawesi (Santigi Region bis zum Lore Lindu Nationalpark) beschränken. Dort kommen die Schildkröten in dichten Sekundärwäldern vor und bevorzugen flache, klare Bäche und Feuchtgebiete mit dichter Vegetation.Biologie
Sulawesi-Erdschildkröten erreichen die Geschlechtsreife mit ca. 7-10 Jahren bzw. mit einer Panzerlänge von ca. 17-18 cm. Ihr Balzverhalten ist wenig ausgeprägt. Die Weibchen produzieren mehrere Gelege pro Jahr, in die sie jeweils ein Ei, seltener zwei große Eier ablegen. Die Jungtiere sind nach dem Schlupf wie die adulten weiblichen Schildkröten dunkelbraun gefärbt. Im Freiland zählen u.a. Insekten, Blätter und Fallobst zu ihrem Speiseplan.Bedrohung
Die hauptsächliche Bedrohung dieser Art liegt wie für viele asiatische Schildkröten in der Zerstörung des Lebensraums durch Abholzung der Wälder und damit einhergehender Erosion, aber auch in der intensiven Bejagung und im nationalen/ internationalen Handel.Schutz
Die Sulawesi-Erdschildkröte wurde 2000 in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „von der Ausrottung bedroht“ (critically endangered) und 2002 unter Appendix II im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) eingestuft. In Sulawesi/Indonesien selbst ist die Sulawesi-Erdschildkröte jedoch nicht geschützt! Im IZS schlüpften bislang acht Jungtiere, von denen fünf überlebten. - Zhous Scharnierschildkröte
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Aussehen
Art erreicht eine maximale Panzerlänge von ca. 18-20 Zentimetern. Die Oberseite (Carapax) ist beinahe einheitlich dunkelbraun bis schwarz, kann aber abgeriebene gelbliche Stellen aufweisen. Die Unterseite (Plastron) ist schwarz mit einer in der Mitte gelegenen Zeichnung. Der Kopf ist gelb bis cremefarben und kontrastiert stark zum dunklen Panzer. Eine dunkel eingerahmte Linie zieht sich von der Nasenöffnung bis zum Auge. Die Extremitäten sind olivgrün bis grüngrau gefärbt.Status
In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist die Art seit 2003 als „von der Ausrottung bedroht“ (critically endangered) eingestuft, bis 1996 gab es allerdings nicht genügend Daten, um überhaupt eine Einschätzung dieser Art vorzunehmen. In der neuesten Bewertung ist sie auf Platz fünf der weltweit am stärksten bedrohten Schildkrötenarten.Lebensraum
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Art ist unbekannt, da sie nur anhand weniger Exemplare, die auf chinesischen Märkten in den Provinzen Guangxi and Yunnan gesammelt wurden, beschrieben wurde. Es wird vermutet, dass sich das Herkunftsgebiet in der südchinesischen Provinz Yunnan und/ oder in Vietnam befindet, wo die Art in kalten Bergflüssen und Bächen vorkommen soll.Biologie
Da keine Informationen aus dem Freiland vorliegen, sind die Kenntnisse über diese Art sehr beschränkt und erstrecken sich nur auf die wenigen Haltungen in Menschenobhut. Dort ernährt sich diese Scharnierschildkröte überwiegend karnivor, also fleischfressend. Sie bevorzugt Regenwürmer, Insekten, Fische, Krebstiere, Mäuse, Ratten und Pelletfutter.Bedrohung
Bereits im Jahr 2000 wurde von der kommerziellen Ausrottung dieser Art gesprochen. Dies bedeutet, dass eine Art in ihrem natürlichen Lebensraum extrem selten geworden ist und evtl. sogar bereits ausgerottet wurde. Die Ursache dafür liegt in der rücksichtslosen Entnahme der Tiere aus ihren natürlichen Habitaten und dem anschließenden Verkauf auf Lebensmittelmärkten oder ihrer Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin.Zuchtprogramm
In Menschenobhut ist die Haltung kleiner Gruppen in Europa, Japan und den USA bekannt. Insgesamt dürfte der Gesamtbestand bei ca. 140 Individuen liegen. Neunzig stammen aus dem IZS. - Zwergesel
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Die Zwergesel Kira, Belana und Pepe bewohnen eine Anlage unmittelbar vor dem Eingang zum Westfälischen Pferdemuseum. Sie teilen sich ihr Zuhause mit zwei Shetlandponys.
Zwergesel sind Haustiere, die als eigene Rasse ursprünglich auf den italienischen Inseln Sardinien und Sizilien gezüchtet wurden. Vielerorts nennt man sie auch Sardische Esel. Die kleinen „Grautiere“ sind wahre Zwerge: Ausgewachsen werden sie nur etwa 86 Zentimeter hoch und wiegen zwischen 90 und 135 Kilogramm. Trotz ihrer geringen Körpergröße sind Zwergesel hervorragende Lasttiere. Sie können Gepäck bis zu 45 Kilogramm tragen und kleine Karren ziehen. Auf dem steinigen und unwegsamen Gelände ihrer Heimat kommen sie wesentlich sicherer voran als Pferde oder Geländewagen. Und sie können sogar gut klettern. Wie alle Esel sind auch Zwergesel keineswegs dumm. Jemanden als „dummen Esel“' zu bezeichnen, ist grundsätzlich falsch. Esel sind nämlich recht schlau. Sie haben ein gutes Gedächtnis und lernen meist schneller als Pferde. Esel haben aber auch ihren eigenen Kopf und können sehr stur sein.
Die beiden hübschen Zwergeselstuten leben seit Mai 2012 im Allwetterzoo. Die naturfarbene Belana wurde im September 2011 im Tierpark Ströhen geboren, die fast weiße Kira im Juni 2011 bei einem privaten Züchter in Westerkappeln. Nach einem mehrwöchigen Liebesurlaub hat Belana im Mai 2017 ein gesundes Fohlen hier bei uns im Zoo geboren. Pepe, der als jüngster Zwergesel häufig den Schelm im Nacken hat, wirbelt das Leben aller Bewohner in unserer tierisch wilden Wohngemeinschaft ganz schön auf. Alle drei Zwergesel und natürlich auch die zwei Shetlandponys freuen sich immer über Besuch und etwaige ausgiebige Streicheleinheiten.
300,00 €
- Dülmener Pony
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Dülmener Ponys bzw. Dülmener Wildpferde leben seit Jahrhunderten halbwild in einem Gebiet nicht weit von Münster, dem Merfelder Bruch bei Dülmen. Rund 350 Tiere zählt derzeit die Herde dieser bedrohten Haustierrasse. Im Unterschied zum echten Wildpferd, dem Przewalski-Urwildpferd, sind die Dülmener keine echten Wildpferde und werden deshalb im Allwetterzoo als „Ponys“ bezeichnet. Auch wenn sie seit Jahrhunderten halbwild leben, ist ihr Ursprung auf verwilderte Hauspferde zurückzuführen. Dies zeigt sich auch in ihrem Verhalten: Sie sind zutraulich und gar nicht aggressiv.
Dülmener Ponys haben ein helles, meist karamell- oder sandfarbenes Fell und den für Wildpferde typischen Aalstrich. Sie zählen zu den Kleinpferden und erreichen ein Stockmaß von etwa 125 bis 135 Zentimeter. Dülmener Ponys eignen sich auch als Reitpferde. Beim jeweils Ende Mai stattfindenden „Wildperdefang“ in Dülmen werden junge Hengste eingefangen und später verkauft. Sie sind urwüchsig und zäh, dabei aber auch sehr lernfähig.
Im Allwetterzoo werden Dülmener Ponys seit der Eröffnung des „Kinder- und Pferdeparks“ im Jahr 2005 gehalten. Sie leben gemeinsam mit anderen robusten Hauspferden und Rieseneseln in einer großen Freianlage, die direkt an das Westfälische Pferdemuseum grenzt. Die Dülmener Stute „Freya“ brachte bei uns im Zoo am 24. Mai 2015 ihr erstes Fohlen zur Welt. Das hübsche Stutfohlen wurde auf den Namen „Nela“ getauft, abgeleitet von "Minela" dem Sonnenkind. „Nela“ entwickelt sich prächtig und tollt gerne mit ihrer Mutter und der weiteren Dülmener
- Gänsegeier
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Die Gänsegeier sind nur geringfügig kleiner als die Mönchsgeier, die ebenfalls in der Großflugvoliere im Allwetterzoo leben. Mit einer Spannweite von 240 bis 280 cm und einem Gewicht von teilweise über 11 kg zählen sie zu den größten Vögeln in der Familie der Accipitridae (Greifvögel). In dieser Familie sind sie mit den Adlern, Bussarden, Habichten, Milanen, Seeadlern und Weihen systematisch zusammengefasst.
Gänsegeier sieht man meist über offenen Landschaften. Sie leben dabei nicht in speziellen Lebensräumen, sondern bewohnen Gebirge, Hochebenen, Steppen und sogar Halbwüsten mit Felsanteilen, auf denen sie ihren Horst errichten können. Bei der Wahl des Horststandortes bevorzugen sie keine bestimmten Höhen. Nester wurden - oft unter einem schützenden Felsvorsprung errichtet - auf Felsen in Meereshöhe, aber auch in 2750 Meter Höhe gefunden. Dünne Äste dienen stets als Unterlage. Gänsegeier brüten in Kolonien mit meist unter 20 Brutpaaren, obwohl es auch Kolonien mit bis zu 150 Paaren gibt. Der Legebeginn kann in Kolonien teilweise um drei Monate differieren und sich von Dezember bis März hinziehen. Das Weibchen legt 1 Ei. Von beiden Elterntieren abwechselnd wird es 50 bis 58 Tage bebrütet. Beide füttern auch das Küken mit herausgewürgtem, halbverdautem Nahrungsbrei. Der Jungvogel verbleibt 110 bis 130 Tage im Nest, wird aber danach noch bis zu drei Monaten weitergefüttert. Seine Daunen sind zunächst kurz und weiß, die zweiten Daunen sind länger und cremigweiß bis blaßgrau. Ihre erste Brut können sie mit vier Jahren aufziehen, normalerweise sind sie aber älter. Das Höchstalter eines Gänsegeiers in menschlicher Obhut ist bisher mit 37 Jahren angegeben.
Wie die anderen Geierarten ernähren sich die Gänsegeier fast ausschließlich von Kadavern. Auf der Suche nach Kadavern mittelgroßer bis großer Säugetiere, meist Huftiere, arbeiten sie im „Teamwork“, und durchkämmen sorgfältig große Gebiete im Umkreis von bis zu 10 km um ihre Horste herum. Hat ein Geier etwas Verwertbares gefunden, stößt er herab; die anderen gesellen sich sehr bald hinzu. Vom toten Tier nehmen sie vor allem Muskeln und Eingeweide. Im Zoo bekommen sie täglich, außer sonntags, ganze Hühner oder große Fleischstücke. Während der Brutperiode und im Winter fällt der wöchentliche Fasttag aus.
- Gnu
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Das Streifengnu kommt in fünf Unterarten im Süden und Südosten Afrikas vor und bevorzugt dort die Savannenlandschaften der Ebenen und das Hügelland bis in über 2000 m Höhe.
Streifengnus sind große, kräftig gebaute Antilopen. Ihre Widerristhöhe beträgt bis zu 140 cm, sein Gewicht meist um die 250 kg. Der stattliche, schmale Kopf hat eine breite Schnauze mit schlitzförmigen Nasenlöchern, die von einer Hautfalte bedeckt werden. Die Rückenlinie fällt deutlich ab. Auf Stirn und Nasenrücken befindet sich ein dichtes, schwarzes Haarpolster. Vom Nacken bis zur Schulter reicht eine lange, überkippende, schwarze Mähne. Der Schwanz ist mit einer langen, schwarzen Quaste versehen. An der Halsunterseite befindet sich der »Bart«. Beide Geschlechter tragen Hörner mit einer wulstartigen Basis. Bei erwachsenen Streifengnus weisen die Hornspitzen nach innen. Jungtiere sind bräunlich gefärbt. Ihre Hörner sind noch gerade nach oben gerichtet.
Die Streifengnus leben in großen Herden, die Zehntausende von Tieren umfassen können. Die Herden sind fast ständig unterwegs. Auslösend für die Wanderzüge ist die Nahrungssuche. Bei abendlichen Wanderungen suchen die Tiere zur Vermeidung von Feinden möglichst übersichtliches Gelände auf. Die Zwischenzehendrüsen der Gnus setzen Duftmarken, die als Wegweiser für nachfolgende Artgenossen dienen.
Junge Männchen bilden Junggesellenherden. Wo das ganze Jahr über Äsung vorhanden ist, wie im Ngorongoro-Krater, sind die Wanderbewegungen weniger ausgeprägt. Die Herden sind oft untermischt mit Rudeln von Zebras und anderen Antilopenarten.
Streifengnus bewegen sich im Passgang. Bei lebhafter Gangart führen sie Bocksprünge aus und wedeln auffällig mit den Schwänzen. Auf ihren Wanderungen überwinden sie schwimmend die im Wege liegenden Gewässer.
Löwen sind die Hauptfeinde der Gnus. Diese Antilopen machen bis zu 50% der Löwenbeute aus. Hyänen und Schakale werden den Gnus zur Setzzeit gefährlich. Die Raubtiere folgen den wandernden Herden. Zur Abwehr eines Feindes bilden Gnus oft einen Kreis um ihn und machen gegen ihn Front. In dieser Situation entschließt sich ein Raubtier vielfach nicht zum Angriff. Auf der Flucht werfen Gnus die Köpfe hoch und schlagen wild mit den Schwänzen.
Von ihrem 4. Lebensjahr ab bilden die Männchen während der Paarungszeit Reviere. Das Territorium markieren sie durch Reiben der Voraugendrüsen am Boden und verteidigen es gegen Rivalen. Bei den Kämpfen lassen sich die Böcke auf die Handgelenke nieder und versuchen, sich entweder mit Stirn und Hornbasis gegenseitig abzudrängen, oder sie hakeln mit den Hörnern. Vorbeiziehende Weibchen werden von den Revierinhabern gedeckt. Wenn Territorien auf dem Wanderwege liegen, werden sie nur kurzfristig, eventuell nur wenige Stunden lang, besetzt.
Nach 240 bis 255 Tagen Tragzeit wirft das Weibchen ein Junges. Die Setzzeit fällt meist kurz vor den Beginn der Regenzeit. Sie dauert etwa 2–3 Wochen und ist viel kürzer als die Paarungszeit. Anscheinend haben die Weibchen eine Möglichkeit, die Geburten zu synchronisieren. Die Jungen werden daher fast gleichzeitig gesetzt. Gebärende Weibchen werden von anderen Weibchen bewacht, die Schakale und Hyänen verscheuchen. Trotzdem fallen viele Junge den Raubtieren zum Opfer. Halbwüchsige Junge erliegen oft der Rinderpest. Die Kälber folgen ihren Müttern bereits wenige Minuten nach der Geburt.
Zurzeit leben im Allwetterzoo zwei männliche und fünf weibliche Steifengnus. Sie teilen sich die großzügige Anlage des Afrika-Panoramas mit Zebras, Elenantilopen, Straußen, Kronenkranichen, Störchen, Wasser- und Springböcken.
- Guereza
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Ein Opfer der Mode
Guerezas leben in den feuchten Wäldern von Ost- bis Westafrika - am Kilimandscharo auch in Bergwäldern bis 3.000 m Höhe. Hier bevölkern sie in Gruppen mit bis zu elf Tieren die Baumkronen. Ihr prächtiges, seidenweiches, schwarzweißes Fell wurde den Guerezas zum Verhängnis und führte fast zu ihrer Ausrottung: Das „Affenfell“ mit der langen Seitenmähne und der dicken Schwanzquaste war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Hit in der Damenmode. Millionen von Guereza-Fellen wurden zu Mänteln oder Jacken verarbeitet. Glücklicherweise änderte sich der Geschmack, und die Bestände der Guerezas haben sich allmählich wieder erholen können.
Hände ohne Daumen
Der wissenschaftliche Name der Guerezas, Colobus, kommt aus dem Griechischen (kolobos) und bedeutet soviel wie „verstümmelt“. Der Daumen der Guerezas ist so stark verkümmert, dass man sie deshalb zoologisch als Stummelaffen bezeichnet. Beim Springen von Baum zu Baum setzten die Guereza ihre Hände wie Haken ein, ein Daumen wäre dabei nur im Wege. - Katta
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Der Katta, auch Katzenmaki genannt, ist ein grau-weiß gefärbter Halbaffe (Lemur) mit einer auffälligen Gesichtsmaske. Typisch für ihn ist der schwarz-weiß quergeringelte Schwanz.
Die Lemuren, eine Halbaffengruppe, bewohnen die Insel Madagaskar östlich von Afrika. Ursprünglich lebten sie in ganz Afrika, Europa und Nordamerika, hier sind sie jedoch restlos ausgestorben. Allein auf Madagaskar hielten sich diese Halbaffen bis auf den heutigen Tag. Um ihre Zukunft sieht es jedoch schlecht aus. Von den zwanzig Lemurenarten sind heute einige bereits völlig aus den Bergwäldern ihrer Heimat verschwunden. Die Tiere sind zwar unter Schutz gestellt, werden aber immer noch von der einheimischen Bevölkerung verfolgt und gegessen. Der eigentliche Grund für die Ausrottung der Lemuren ist jedoch darin zu sehen, daß immer mehr Wälder auf der Insel gerodet und neue Plantagen angelegt werden. So wird der Lebensraum für die Halbaffen mehr und mehr vernichtet.
Die Kattas leben vorwiegend auf dem Waldboden großer Lichtungen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Blättern und Früchten, fangen aber hin und wieder auch Insekten und anderes Kleingetier. Im Zoo werden sie mit Obst und Gemüse, Nüssen und Zwieback ernährt, erhalten aber auch regelmäßig tierisches Eiweiß in Form von Eiern oder gekochtem Fleisch. Ein besonderer Leckerbissen für die Kattas sind Heuschrecken.
Im Allwetterzoo stellen sich Jahr für Jahr im März/April Jungtiere ein. - Mönchsgeier
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Der Mönchsgeier ist mit seiner Körperlänge von über einem Meter nach dem Bartgeier der größte Greifvogel Europas. Er brütet vorwiegend in wilden Bergwäldern und kommt in Europa fast nur noch auf der Iberischen Halbinsel, auf Mallorca und auf der südlichen Balkanhalbinsel vor. Seine Überwinterungsgebiete liegen im Sudan, dem mittleren Osten, in Nordwestindien, Pakistan und Korea. In Südeuropa wandern die erwachsenen Tiere im Winter nicht ab, in Asien ziehen vor allem die der nördlichen Populationen in der kalten Jahreszeit in südlichere Gefilde.
Die Größe und das Flugbild des Mönchsgeiers sind dem des Gänsegeiers sehr ähnlich. Von diesem unterscheidet er sich jedoch durch eine größeren Kopf, einen kräftigeren Schnabel und einen längeren, schwach keilförmigen Schwanz; ferner durch einfarbig rußbraunes Gefieder (wirkt von weitem schwarz). Über der braunen Halskrause liegt der nackte, bläulich fleischfarbene Hals. Wie der Gänsegeier ist der Mönchsgeier ein bei der Rast und am Aas sehr geselliger Vogel. Seine Stimme ist krächzend und während der Brutzeit gibt er pfeifende Rufe von sich.
Der Mönchsgeier ist dunkelbraun gefiedert. Altvögel sind etwa 1 m lang und 7 bis 12 kg schwer. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 2,95 m. Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich von Südeuropa und Nordafrika aus über den Balkan, die Türkei, den Iran, Nordindien und die Mongolei bis nach China. Der Mönchsgeier ernährt sich vorwiegend von Aas, aber auch, vor allem zur Brutzeit, von kleineren Wirbeltiere. Am Kadaver ist der große Geier meist die dominante Geierart. Dank seines äußerst kräftigen Schnabels kann er sehr zähe Nahrungsteile wie Muskeln, Sehnen und Haut fressen, zudem kröpft er auch kleine Knochen.
Der Mönchsgeier gilt laut IUCN als „potentiell bedroht“. Vor allem in Europa ist er in vielen Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes selten geworden oder bereits gänzlich verschwunden. In Spanien könnten sich die Bestände allerdings in jüngerer Zeit erholen. Auf Mallorca gibt es eine Naturschutzorganisation zur Erhaltung des Mönchsgeiers. Sie betreibt Zählungen und fängt junge Mönchsgeier ein, um sie in Südfrankreich oder auch Mazedonien auszusiedeln. Der Lebensraum des Mönchsgeiers sind vor allem bewaldete Hügel und Berge, auf Nahrungssuche überfliegt er aber auch häufig offenes Gelände.
- Mongolenpony
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Mongolische Pferde sind eine sehr ursprüngliche Hauspferderasse. Man nimmt an, dass sie schon vor dem 4. Jahrtausend v. Chr. domestiziert wurden. Ihre Wildform ist das Przewalski-Pferd, dass man ebenfalls im Allwetterzoo bestaunen kann. Damit ist das Mongolische Pferd die einzige Rasse, deren Ursprungrasse es bis heute gibt. Das mongolische Pferd wurde und wird auch heute noch einerseits auf Grund der Leistung im Reiten, andererseits aber auch zur Gewinnung von Milch und Fleisch gezüchtet.
In der Mongolei leben rund 2,5 Millionen Pferde, das sind beinahe so viele Tiere wie das Land Einwohner zählt. Die meisten Pferde werden in der Mongolei frei laufend gehalten, nur die Reittiere werden eingefangen und angebunden. Das Mongolische Pferd ist sehr genügsam, extrem kräftig und ausdauernd. Es überlebt auch unter härtesten Bedingungen in der Grassteppe, im Hochgebirge und in der Wüste. Mit seinem sicheren Tritt im Gelände bewältigt das zähe Pferd mühelos schlechte Wege und weite Strecken.
Das Mongolenpony erscheint im Gegensatz zu anderen Hauspferden klein und zierlich. Ein Hengst hat ein durchschnittliches Stockmaß von 131cm. Die Tiere sind aber sehr muskulös. Sie können Lasten bis zu 130 kg tragen, das entspricht etwa einem Drittel ihres eigenen Gewichts. Mähne und Schweif sind dicht und lang, die Haare werden darum als Material zum Knüpfen von Seilen verwendet und insbesondere die Schweifhaare sind weltweit auf Violinbögen zu finden. Die Hufe sind äußerst robust, weshalb die wenigsten Tiere beschlagen werden. Die Trächtigkeit dauert bei den Mongolenponys 335 bis 345 Tage. Ein Fohlen wiegt bei der Geburt etwa 35 kg und ist durchschnittlich 80 cm hoch. Mongolische Pferde können ein Alter von 25 bis 30 Jahren erreichen.
Die Väter der Fohlen, die im Allwetterzoo im Frühjahr 2005, 2008 und 2010 von den Stuten "Naidal" und "Gaslan" geboren wurden, leben im Gestüt von Dr. Lacher. Dorthin werden die münsterschen Stuten zum Decken gebracht. Dr. Lacher, Lehrer und Pferdezüchter im schwäbischen Gammertingen, hatte viele Hindernisse überwinden müssen, bevor er sich seinen Traum, Mongolenpferde zu besitzen, erfüllen konnte. Er importiere insgesamt acht Pferde direkt aus der Mongolei, von denen er zwei an den Allwetterzoo gab. Hier teilen sich die Mongolenponys ihr großzügig angelegtes Gehege im Kinder- und Pferdepark mit Islandpferden, Dülmener Ponys und Hauseseln.
- Posavina Pferd
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Das Posavina Pferd ist mit durchschnittlich 145 cm Stockmaß (Schulterhöhe) das kleinste Kaltblutpferd Mitteleuropas. Seine Heimat befindet sich in den Save Auen des Posavina Gebietes in Kroatien, der größten geschlossenen Auenlandschaft Europas. Die Tiere sind überwiegend rot- bis dunkel-braun; es gibt sie aber auch als Rappen, Grauschimmel und Füchse. Posavinas sind eine sehr alte Pferderasse und gehen auf Landpferde zurück, die es schon seit über 1.000 Jahren gibt. Letztlich sind sie das Ergebnis jahrhundertelanger Wanderungs-, Kriegs- und Zuchtgeschichte auf dem Balkan.
Das Posavina ist ein umfassend einsetzbarer, kleiner Kaltblüter: es kann sowohl im Ackerbau, zur Waldarbeit, als Kutschenpferd wie auch als Reitpferd verwendet werden. Es ist ein äußerst intelligentes Pferd, das für ein Kaltblut ein vergleichsweise lebhaftes Temperament besitzt. In Kombination mit seiner großen Menschenbezogenheit und Neugierde verfügt das Posavina Pferd über eine große Lern- und Leistungsbereitschaft. Die rauen Umweltbedingungen des Zuchtgebietes haben das Posavina geprägt. Wenn die Pferde nicht zur Arbeit benötigt werden, leben sie frei in den Auen, und sind vom Frühling bis in den späten Herbst bei kargem Futter sich selbst überlassen. In ihrer Heimat werden sie nur bei Überschwemmungen und Schneefall aufgestallt.
Es gibt wenig Pferdrassen, deren Existenz bis heute aufs Engste mit der Kulturlandschaft verbunden ist. Dabei entspricht das Posavina Pferd sowohl den Gegebenheiten der Landschaft als auch den Anforderungen seiner Züchter. Die Rasse zeichnet sich durch Charakterstärke, Ausdauer, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und widrige Witterungsumstände, gute Fruchtbarkeit und Frühreife aus. Zudem hat das Posavina ein ausgezeichnetes Sozialverhalten und stellt nur geringe Fütterungsansprüche. Charakteristisch ist sein kompakter Körperbau mit einem eher kurzen Hals, einem kräftigen Rumpf und starken Beinen. Auffällig sind die lange, dichte Mähne und der ebensolche Schweif, die spitzen Ohren und die klaren Augen.
Das kroatische Zuchtbuch des Posavina Pferdes wurde 1991 gegründet. Kroatien ist als Ursprungszuchtland für das Posavina Pferd eingetragen und gibt mit dem Zuchtprogramm die Leitlinien für die Züchtung dieser Rasse vor.
- Rothund
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Der Rothund ist ein im Rudel lebendes Raubtier (Carnivor) und gehört zur Familie der Hunde (Canini). Seinen Namen verdankt er seinem rotbraunen bis orangefarbenen Fell.
Im Rothundrudel herrscht eine Dominanzhierarchie (Rangordnung) sowie eine Aufgabenteilung bei der Jungenaufzucht und bei der Jagd. Mit Hilfe dieses organisierten Rudels kann der Rothund Beute ergreifen, die deutlich größer ist als ein einzelner Rothund.
Der Rothund gilt mit weniger als 2.215 Individuen (Stand 2015) laut Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet. Die Ursachen da- für sind Lebensraumverlust, Beuteknappheit und Tier-Mensch-Konflikte.
Der mit seinen etwa 20 kg Gewicht kleine Rothund ist im Rudel so stark, dass sich sogar Großkatzen, wie ein bis zu 300 kg schwerer Tiger, einschüchtern lassen und sich eher zurückziehen, statt Rothund-Rudelmitglieder anzugreifen oder deren Futter zu beanspruchen.
- Sekretär
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Der Sekretär ist ein typischer Bewohner der Savannenlandschaften Afrikas südlich der Sahara. Mit einer Standhöhe von einem Meter (Weibchen sind meist etwas kleiner) und seinen extrem langen Läufen gleicht dieser bodenbewohnende Greifvogel einem Kranich, weswegen er auch als "Kranichgeier" bezeichnet wird. Die Federn am Hinterkopf, die an Ferderkiele erinnern, wie sie von den Stadtschreibern in vergangener Zeit hinter den Ohren getragen wurden, gaben dem Sekretär seinen Namen.
Das Brutpaar errichtet gemeinsam ein umfangreiches Nest aus Zweigen und Lehm in der flachen Krone eines Baumes oder im Buschwerk. Die Nistmulde wird mit frischem Gras und Blättern ausgekleidet. Das Paar behält lange Zeit das gleiche Revier bei und benutzt auch den Horst oft mehrere Jahre hintereinander. Das Weibchen legt meist zwei, seltener auch drei weiße, glänzende Eier, die in Größe und Form recht variabel und bisweilen auch rotbraun gemustert sind. Das Gelege wird von beiden etwa sechs Wochen lang bebrütet, bis die weißen Dunenjungen schlüpfen. Beide Eltern versorgen die Nestlinge, bis die Jungvögel im Alter von 12 bis 14 Wochen schließlich das Nest verlassen.
Da Sekretäre häufig Schlangen – auch recht große Exemplare und Giftschlangen – erbeuten und dabei wohl nur sehr selten verletzt werden, sind viele Legenden über diese eigenartigen Vögel entstanden. Sekretäre sind jedoch nicht unempfindlich gegen das Gift ihrer Beutetiere, sondern erjagen Schlangen sehr gewandt und vorsichtig. Mit schnellen, kräftigen Tritten ihrer harten Zehen versuchen sie, der Beute die Wirbelsäule zu zertrümmern und halten durch heftige Flügelschläge die Schlangen von den empfindlichen Körperteilen ab. Sobald ihre Beutetiere bewegungsfähig oder tot sind, ergreifen die Sekretäre sie mit ihren kräftigen Schnäbeln. Auch viele andere Reptilien, kleine Wirbeltiere (Nagetiere) und Insekten (Heuschrecken) gehören in großen Mengen zum Nahrungsangebot dieser Vögel.
- Urwildpferd
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Das Przewalskipferd ist die einzige Unterart der Urwildpferde, die bis in die heutige Zeit überlebt hat. Dies ist zum größten Teil der Verdienst von Zoologischen Gärten, die in gemeinsamer Anstrengung diese Unpaarhufer vor der Ausrottung bewahrt haben. 1968 waren die letzten Urwildpferde in ihrem Lebensraum in den Halbwüsten und salzigen Hochsteppen der Inneren Mongolei gesehen worden. 1958 gab es in Zoologischen Gärten nur noch 56 Exemplare dieser Stammform des Hauspferdes. In den folgenden Jahren hat man durch eine koordinierte Zucht den Bestand an Urwildpferden in den Zoos nach und nach erhöhen können, was nur durch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) und eine computergestützte „Eheanbahnung“ zwischen geeigneten Stuten und Hengsten möglich war.
Die holländische Naturschutzinitiative „Urwildpferde zurück in die Freiheit“ betreibt inzwischen mit Erfolg die Auswilderung von Zoonachkommen. Die ersten Tiere stammten aus Zoos in Holland und Frankreich. Sie wurden in das Altai-Gebirge in der Mongolei gebracht. Weitere Nachzuchten innerhalb des EEP werden z.B. auf einem 40 ha großen Gelände in der Schorfheide bei Berlin auf die Rückkehr in ihre alte Heimat vorbereitet; denn man kann Zootiere, die jahrelang von Menschen gepflegt wurden, nicht einfach in die „Freiheit“ entlassen. Hier beobachtet man die Kandidaten per Fernglas und Sender genau. Pferde, die relativ viel Wasser verbrauchen, sind weniger geeignet zur Reise ins ferne, trockene Asien. In der nordchinesischen Provinz Lantschou an den südlichen Ausläufern der Wüste Gobi hat die chinesische Regierung eine Zuchtstation eingerichtet. Hier werden neben den Przewalskipferden noch andere hochgefährdete Huftier- und Affenarten unter Zoobedingungen gehalten.
- Wasserbock
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Der Defassa-Wasserbock ist in den Grassavannen und Wäldern südlich der Sahara beheimatet. Sein Vorkommen ist, wie sein Name verrät, eng ans Wasser gebunden. Man erkennt ihn an seinem langen, strähnigen Fell und dem imponierenden Gehörn des Männchens.
Der Wasserbock ernährt sich überwiegend von Gräsern. Nur in Trockenzeiten frisst er auch Laub und Kräuter.
Der Defassa-Wasserbock sucht die Nähe von Flüssen und Seen. Er ist ein guter Schwimmer, der bei Gefahr oft ins Wasser flieht. In Anpassung an seinen häufigen Aufenthalt im Nassen ist sein Haarkleid mit einem öligen, Wasser abweisenden Sekret eingefettet. Wasserböcke sind standorttreue Tiere und leben in gemischt- sowie gleichgeschlechtlichen Herden von bis zu 25 Tieren. Nach einer Tragezeit von etwa sieben Monaten bringen die Weibchen in der Regel ein einzelnes Junges zur Welt. Im Gegensatz zu vielen anderen Huftieren, deren Junge schon bald nach der Geburt der Mutter folgen, verbringt der Wasserbock seinen ersten Lebensmonat verborgen im hohen Gras.
Geschlechtsreife Männchen, also Junggesellen, bilden so genannte Junggesellenherden, die meist eine Stärke von zehn bis fünfzehn Tieren aufweisen. Daneben gibt es Gruppen mit mehreren Weibchen und deren Nachwuchs. Die Hierarchie innerhalb einer Gruppe richtet sich nach dem Alter der Tiere. Ältere Männchen leben einzelgängerisch und territorial. Gruppenstärken von einigen hundert Individuen sind aber auch schon beobachtet worden. Aufgrund ihrer Lebensräume sind sie ausgezeichnete Schwimmer. Sie halten sich in Wassernähe dennoch meist nur im Flachwasser auf. Zu den natürlichen Hauptfeinden zählen insbesondere Nilkrokodile, Löwen und Leoparden.
- Wolf
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Der Wolf ist das eindeutig größte Mitglied der Familie der Hunde. Erwachsene Tiere erreichen im Mittel eine Schulterhöhe von 70 bis 80 cm und wiegen gewöhnlich zwischen 30 und 50 kg. Das Verbreitungsgebiet des Wolfs war einst riesengroß. Es umfasste nahezu die ganze Nordhalbkugel: Europa, Asien und Nordamerika. Im Laufe der letzten 300 Jahre ist der kräftige Wildhund aber aus vielen Gebieten verschwunden. Neben der gnadenlosen Bejagung des „bösen“ Wolfs durch den Menschen spielte dabei auch die Umwandlung seines Lebensraums in Siedlungsfläche und Kulturland eine wichtige Rolle.
- Zebra
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Der afrikanische Kontinent ist die Heimat der allseits bekannten Zebras. Heute kommen noch drei Arten vor - das Bergzebra, das Grevyzebra und das Steppenzebra -, die sehr unterschiedliche Lebensräume und Streifenmuster haben.
Das im Allwetterzoo gepflegte Böhm-Steppenzebra lebt in Afrika vom Sambesi nordwärts bis in die südlichen Regionen des Sudan, Äthiopiens und Somalias. Die offene oder mit lichten Dornbüschen und einzelnen Bäumen bestandene Savanne ist ihr bevorzugter Lebensraum. Unübersichtliches Gelände, in dem ihre Feinde, vor allem Löwen, Deckung finden, wird von den Zebras gemieden. Das Steppenzebra hat eine Widerristhöhe um 140 cm bei einem Gewicht von 300 bis 350 kg.
Über die Zebrastreifen wurde viel gerätselt, und einige rätselhafte Erklärungen sind im Umlauf. Wahrscheinlich und weitgehend gesichert ist, dass das Streifenmuster erstens zum individuellen Erkennen dient (die Streifenmuster sind, wie die Fingerabdrücke bei uns Menschen, unverwechselbar und einmalig), zweitens eine Tarntracht darstellt, die vor allem bei hohen Temperaturen und entsprechendem Luftflimmern aus einiger Entfernung ein Zebra nahezu „verschwimmen“ lässt, und drittens vor blutsaugenden Insekten, wie der Tse-Tsefliege, teilweise schützt. In einem Experiment konnte gezeigt werden, dass einfarbig schwarze oder weiße Attrappen von den Fliegen deutlich häufiger angeflogen worden sind, als schwarzweiß gestreifte Attrappen.
Die Steppenzebras leben in Familienverbänden von bis zu 20 Mitgliedern, die aus einem erwachsenen Hengst, mehreren Stuten und einer Anzahl Fohlen bestehen. Ein altes Weibchen ist das Leittier. Auf der Flucht übernimmt die Leitstute stets die Führung des Verbandes, der Leithengst dagegen bildet die Nachhut. In der Trockenzeit können sich etliche Familienverbände zusammenschließen und Gruppen von vielen hundert Tieren bilden. Daneben gibt es auch reine Hengstgruppen.
Insgesamt sind Steppenzebras in ihrer Heimat Afrika vor allem in den Schutzgebieten noch häufig, jedoch sind einzelne, nah verwandte Unterarten des Böhm-Steppenzebras selten und bedroht. Das Quagga, das einst in großen Herden im östlichen Kapland lebte, wurde sogar noch im letzten Jahrhundert vom Menschen ausgerottet. Das Höchstalter eines Steppenzebras in einem Zoo betrug 31 Jahre.
400,00 €
- Ameisenbär
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Der Große Ameisenbär lebt in den Wäldern, Sumpf- und Graslandschaften Mittel- und Südamerikas. Er ist mit einer Kopf-Rumpflänge von bis zu 130 cm, einer Schwanzlänge von 65-90 cm und einem Gewicht von bis zu 40 kg der größte Vertreter der Ameisenbären. Der Große Ameisenbär ist ein solitär lebender Bodenbewohner, der zumeist tagsüber auf Nahrungssuche geht. Mit dem schräg nach unten gerichteten, röhrenförmigen Kopf sucht er den Boden nach Insekten ab. Hat er einen Ameisen- oder Termitenhügel entdeckt, reißt er ihn mit seinen kräftigen Krallen auf und holt mit der 40-55 cm langen, wurmartigen Zunge die Beute heraus. Bis zu 150-mal pro Minute kann die Zunge herausgestreckt werden. Mit ihr leckt er etwa 35.000 Insekten täglich auf. Der Ameisenbär frisst durchschnittlich nur etwa 40 Sekunden an einem Ameisen- oder Termitenbau, um den gezielten Attacken der Insekten zu entgehen. Auf diese Weise werden die Nester niemals vollständig geplündert.
Der Große Ameisenbär ist aufgrund von Lebensraumverlust, Buschbränden, Jagd und Autoverkehr auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft. Regional bestehen jedoch noch höhere Warnstufen. Für den Großen Ameisenbären gibt es ein internationales Zuchtprogramm (EEP) in zoologischen Einrichtungen.
- Bongo
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Der Bongo - eine auffallend schön gezeichnete Waldantilope - lebt in den dichtesten Regenwäldern West- und Zentralafrikas. Man findet ihn vom Flachland bis in Höhen von bis zu 4.000 m. Der Bongo gehört zu den wenigen Waldantilopen, bei denen auch das Weibchen Hörner trägt. Auffallend sind die senkrechten weißen Flankenstreifen, die sich deutlich vom leuchtend rotbraunen Fell abheben. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,70 bis 2,50 m und einem Gewicht von 240 bis 270 kg ist der Bongo eine der größten und schwersten Waldantilopen.
Bongos werden in ihrem natürlichen Lebensraum bis zu 19 Jahre alt. Zwar gilt diese Waldantilope bislang nicht als gefährdet, doch nimmt ihr Bestand durch die Zerstörung des Lebensraums und durch Wilderei deutlich ab. Bongos ernähren sich hauptsächlich von Blättern. Geschickt verwenden sie ihre Zunge als Greiforgan, um Baum- und Strauchlaub zu äsen. Oft stellen sie sich dabei auf die Hinterbeine, die Vorderbeine gegen einen Baumstamm stützend, um selbst höher wachsende Äste und Zweige zu erreichen. Gerne fressen sie aber auch Gräser, Kräuter und Früchte. Bongos reißen sogar mit ihren Hörnern junge Bäume aus, um an die Wurzeln zu kommen.
Im Allwetterzoo bewohnen die Bongos eine mit Eichen bestandene Anlage zwischen dem Eingang und dem Pferdemuseum. Sie haben hier schon mehrfach Nachwuchs erfolgreich aufgezogen. Am 26. September 2010 gebar Bongo „Bianca“ ein weibliches Jungtier. Da es an einem Sonntag zur Welt kam wurde es auf den Namen „Dominika“ (= Sonntag) getauft.
- Elenantilope
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Die Elenantilope bewohnt die Savannen, Steppen und Waldränder Südostafrikas. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 m ist sie die größte aller Antilopenarten. Im Unterschied zu vielen anderen Antilopenarten tragen beide Geschlechter Hörner. Ein besonderes Merkmal der Elenantilope ist die ausgeprägte Halswamme, eine Hautfalte entlang der Kehle bis zur Brust.
Elenantilopen sind gesellige Tiere, die oft große Herden von bis zu 50 Tieren bilden. Je nach Jahreszeit und Futterangebot wechseln die Herden ihre Aufenthaltsgebiete. Während sie in den Regenmonaten ins Steppenland ziehen, suchen sie in der Trockenzeit die Nähe von Wäldern auf.
Nach einer Tragezeit von etwa neun Monaten wird ein einzelnes Junges geboren. Schon nach zwei bis drei Tagen schließt sich das Kalb der Herde an. Aufgrund der Rinderähnlichen Gestalt der Elenantilope bemüht man sich in ihrer Heimat um ihre Domestizierung. Die Elenantilope dient hier als Milch- und Fleischlieferant. Sie ist sogar mit dem afrikanischen Hausrind kreuzbar.
Die Elenantilope ernährt sich von Gräsern, Kräutern und Blättern. Um auch hochgewachsene Zweige abweiden zu können, knickt sie diese mit ihren Hörnern ab.
- Fossa
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Die etwa fuchsgroße Fossa, auch Frettkatze genannt, ist das größte Raubtier auf der Insel Madagaskar. Ihre Gestalt ist katzenartig mit kleinem Kopf, ausge-strecktem, schlankem Rumpf und körperlangem Schwanz. Als lebendes Fossil, das bereits vor über 65 Millionen Jahren auf Madagaskar lebte, wird die Fossa in der heutigen Systematik als einziger Vertreter der Gruppe der Madagassischen Raubtiere geführt. Sie besitzt typische Merkmale der Schleichkatzen, aber auch der Echten Katzen. Die Fossa gilt wegen der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums und der Verfolgung durch den Menschen als gefährdet.
- Roter Panda
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Der Rote Panda, auch Feuerfuchs, Kleiner Pandas oder Katzenbären genannt, ist der kleine Verwandte, des Großen Pandas. Auch er zählt zu den bedrohten Arten.
Es handelt sich hier um einen äußerst geschicktem Kletterer, der viel Zeit im Kronendach der Bäume verbringt.
Als Anpassung an seine Fortbewegung auf den schmalen Ästen der Baumkronen sind die Vorderpfoten auffallend nach innen gerichtet und mit gebogenen, scharfen Krallen versehen. Zudem sind die Fußsohlen dicht behaart und bieten eine perfekte Haftung, insbesondere auf rutschiegen Ästen. Mit seinem Schwanz kann der Rote Panda beim Klettern und Springen im Geäst das Gleichgewicht optimal halten.
Ernährung
Obwohl der Rote Panda zu den Raubtieren gehört, ernährt er sich zum größten Teil vegetarisch. Seine absolute Lieblingsspeise ist die Bambuspflanze. Von dieser frisst er bis zu 20.000 Blätter am Tag. Aber auch Gräser, Früchte, Beeren, Blüten, Flechten und Wurzeln schmecken den kleinen Pandas. Eher seltener kommt es dagegen vor, das ein Panda auch mal Kleinnager, Jungvögel, Vogeleier oder Insekten erbeutet.
- Roter Vari
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Der Rote Vari besiedelt Primär- und Sekundärwälder auf der Masoala-Halbinsel und in angrenzenden Gebieten im Nordosten Madagaskars. Er ist ein geschickter Kletterer sowie zielsicherer Springer und hält sich meist hoch oben in den Bäumen auf. Steht beim Roten Vari Nachwuchs an, werden meist Zwillinge oder auch Drillinge geboren. Einzigartig bei Varis ist, dass das Weibchen ihre Jungtiere die
ersten Wochen in einem selbstgebauten Nest aus Blättern, Ästen und Fell versteckt. Der Rote Vari gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als vom Aussterben bedroht. Ursache hierfür sind die Zerstörung seines Lebensraumes
und Wilderei. (Foto von "Pixel-Mixer/Pixabay")
- Rotluchs
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Die aus Amerika stammende Kleinkatze wird aufgrund ihres kurzen Schwanzes im natürlichen Verbreitungsgebiet auch als „Bobcat“ bezeichnet.
Rotluchse kommen von Kanada bis ins nördliche Mexiko vor und bewohnen dort vor allem Wälder, Halbwüsten und Sumpfgebiete. Wie die meisten Kleinkatzen leben Rotluchse als Einzelgänger in ihren Territorien und sind in der Natur meist in der Dämmerung und Nacht aktiv. Die Größe des Reviers richtet sich nach dem vorhanden Beutetieren und Geschlecht. Meist überschneiden sich die Reviere der Kater mit mehreren Katzen. Durchschnittlich liegt die Größe des Reviers bei 20 km².
Insgesamt gibt es weltweit 4 verschiedene Luchsarten wovon der Rotluchs kleiner als die drei andern ist. Kanadischer Luchs, Europäischer Luchs und Pardelluchs sind im Gegensatz zu Rotluchs der mit max. 14 Kilo und mit max. 40cm Schulterhöhe meist leichter und kleiner ist, deutlich größer. Auch haben die anderen Arten häufiger längere Haarpinsel an den Ohrenspitzen.
- Schwarzer Brüllaffe
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Der Schwarze Brüllaffe lebt in trockenen Laub- und Galeriewälder in Argentinien, Bolivien, Brasilien und Paraguay. Auffällig ist neben seinem namensgebenden Gebrüll vor allem der vorhandene Sexualdimorphismus (optische Unterschiede zwischen den Geschlechtern). Die Männchen sind schwarz, die Weibchen gelbbraun oder oliv gefärbt. Sie gelten als potentiell gefährdet. (Foto von Rainer Trax)
- Schwarzweißer Vari
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Varis zählen zu den Lemuren. Sie sind nur im Osten und Südosten Madagaskars verbreitet. Dort sind diese Halbaffen vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraumes Regenwald von der Ausrottung bedroht. Bei den Varis unterscheidet man zwei Unterarten: Neben den in Münster lebenden Schwarzweißen Varis gibt es die noch selteneren Roten Varis.
Varis leben in kleineren Gruppen oder Familienverbänden, in denen die Weibchen dominant sind. Höchstens dreimal im Jahr sind sie empfängnisbereit; und die Paarungsbereitschaft dauert jeweils nur wenige Stunden. Die Tragzeit beträgt etwa 100 Tage. Mehrlingsgeburten sind die Regel. Die Augen der Jungtiere sind vom ersten Tag an geöffnet. Für die Geburt und die Tage danach errichten Variweibchen als einzige Primatenart ein Nest. Die Mutter verbringt zunächst die meiste Zeit unmittelbar an diesem Nest. Nach rund zwei Wochen wird der Nachwuchs an anderen Stellen „geparkt“, beispielsweise bei drohender Gefahr oder wenn das Weibchen auf Nahrungssuche geht. Etwa ein- bis fünfmal am Tag ergreift es die Jungen mit dem Maul und wechselt den Ort. Um Nahrung zu suchen, entfernt sich die Mutter von den Jungen; andere Gruppenmitglieder bleiben allerdings in deren Nähe. Nach ca. fünf Wochen können die kleinen Varis schon prima klettern, nach etwa fünf Monaten werden sie nicht mehr gesäugt. Mit 20 Monaten können heranwachsende Weibchen gedeckt werden; Männchen sind frühestens mit drei Jahren geschlechtsreif.
Die Hauptmahlzeit der Varis besteht aus Früchten. Im Zoo bekommen sie Obst und Gemüse je nach Saison, seltener frisches Laub. Erwachsene Tiere wiegen etwa 3,5 kg, die Kopf-Rumpf-Länge beträgt gut 60 cm, der Schwanz ist noch einmal so lang. Über das maximale Lebensalter der Varis auf Madagaskar ist nichts bekannt. In menschlicher Obhut ist ein Tier 27 Jahre alt geworden.
Varis besitzen wie alle Halbaffen eine Nickhaut, eine Art drittes Augenlid, welches sie von unten nach oben schützend über das Auge ziehen können. Zudem haben sie einen Kehlsack, der sich zum Rücken hin zwischen Luft- und Speiseröhre ausdehnt. Wahrscheinlich steht diese Ausbuchtung in Zusammenhang mit dem extrem lauten Gebrüll der Varis. Bis zu 13 verschiedene Lautäußerungen sind bekannt. Es sind leisere, winselnde oder knurrende Laute bei „sexueller Annäherung“ oder Beunruhigung, aber auch - und weitaus spektakulärer - verschiedene Formen des Brüllens, an dem alle Gruppenmitglieder sich beteiligen und mit dem die Tiere u.a. ihren Gebietsanspruch anzeigen. Wer eine solche „Brüllorgie“ der Varis im Zoo einmal miterlebt, kann sicher nachvollziehen, dass die ersten Forscher auf Madagaskar beim Gebrüll der Varis an die Geister aus dem Totenreich der römischen Sagen, die „Lemuren“, dachten.
- Trampeltier
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Zur Familie der Kamele gehören die zweihöckrigen Trampeltiere und die einhöckrigen Dromedare (Altweltkamele) und die Kleinkamele Südamerikas (Neuweltkamele). Das Trampeltier kommt als Wildtier nur noch in winzigen Restbeständen in der Wüste Gobi vor. Daneben wurde schon vor etwa 4.500 Jahren eine Haustierform gezüchtet. Im Kinder- und Pferdepark bewohnen die Trampeltiere gemeinsam mit den Przewalski-Urwildpferden eine große Anlage. Beide Arten stammen aus dem gleichen innerasiatischen Verbreitungsgebiet und das ungewöhnliche Zusammenleben bietet den Tieren Abwechslung und ist für die Zoobesucher besonders attraktiv.
- Yak
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Bei den Yaks im Allwetterzoo Münster handelt es sich um Hausyaks. Dabei handelt es sich um die domestizierte Form des gefährdeten Wildyaks. Seine Domestikation begann wohl vor etwa 4500 Jahren, was aber nicht sehr sicher ist. Er hat eine große wirtschaftliche Bedeutung in Zentralasien und wird zunehmend auch von Landwirten in Mitteleuropa gehalten.
Wegen seiner grunzähnlichen Laute wird der Yak auch (Tibetischer) Grunzochse genannt. Die Bezeichnung „Yak“ stammt aus der tibetischen Sprache. Es handelt sich hier um echte Spezialisten, die auch mir widrigsten Umständen gut zurechtkommen. So hat das Yak 14 oder 15 Rippenpaare, anders als das Hausrind, das „nur“ 13 Rippenpaare hat. Der Brustkorb ist dadurch breit und tief, was der stark entwickelten Lunge und dem Herzen ausreichend Raum verschafft. Durch den gut entwickelten Brustkorb wirkt der Yak trotz seines langgestreckten Körperbaus kompakt. Bei niedrigen Außentemperaturen sinkt die Atemfrequenz von Yaks auf sieben bis fünfzehn Atemzüge pro Minute. Dadurch ist der Wärmeverlust verhältnismäßig gering. Umgebungstemperaturen von −30 °C bis −40 °C können Yaks problemlos vertragen.
Gibt es von den Hausyaks eine sehr große und gesunde Population auf der Welt, sieht es bei seinen wilden Verwandten ganz anders aus.
Heute sind wilde Yaks in großen Bereichen ihres einstigen Gebiets verschwunden, da sie mit zunehmender Besiedelung ihres Verbreitungsgebietes in die unwirtlichen Hochgebirgslagen abwanderten. Sie leben nur noch in einigen Teilen West-Chinas und Tibets. Außerhalb Chinas gibt es wahrscheinlich keine wilden Yaks mehr. In Nepal sind sie ausgestorben, Vorkommen in Kaschmir sind offenbar erloschen. Möglicherweise gibt es noch einige wilde Yaks im indischen Ladakh. Außer in chinesischen Zoos werden Wildyaks derzeit nicht gehalten.
Wilde Yaks werden von der IUCN seit 1996 als gefährdet (vulnerable) eingestuft. In China gehört die Art mittlerweile zu den geschützten, nicht jagdbaren Tierarten der Kategorie 1. Trotz dieses vollständigen Schutzes werden wilde Yaks aber noch immer bejagt. Weitere Ursachen für den Populationsrückgang sind Vermischungen wilder und domestizierter Yaks sowie die Ansteckung mit Rinderkrankheiten.
750,00 €
- Riesenotter
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Riesenotter
Der Riesenotter ist mit einer Gesamtlänge bis 2 m der größte im Süßwasser lebende Otter und einer der größten Marder überhaupt. Er besiedelt tropische Wälder an den Ufern des Amazonas, Orinoco und Rio de la Plata. Der Riesenotter ist der einzige Otter, bei dem Männchen und Weibchen ein Paar auf Lebenszeit bilden. Gemeinsam mit dem Nachwuchs aus mehreren Jahren leben sie in einem Familienverband von bis zu 10, seltener bis zu 20 Tieren. Der Riesenotter gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet. Ursachen hierfür sind neben der Wasserverschmutzung, der Wilderei und dem unkontrollierten Tourismus hauptsächlich die Zerstörung seines Lebensraumes.
(Foto Martina Kiselová)
1000,00 €
- Flachlandtapir
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Flachlandtapir
Tapirus terrestris
Lowland tapir | Laaglandtapir
Der Flachlandtapir ist die größte der drei Tapirarten Südamerikas. Er lebt in den Regenwäldern des Amazonasbeckens, im Llanos und im Pantanal. Dort hält er sich in der Nähe von Flüssen, Seen oder Sümpfen auf. Der Tapir erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge bis 242 cm und ein Gewicht bis 300 kg, wobei die Weibchen meist etwas größer sind als die Männchen. Ein auffälliges Merkmal ist die sehr bewegliche Nase, die als eine Art Greifrüssel dient.
Der Flachlandtapir gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet. Ursachen hierfür sind Lebensraumverlust, Wilderei und Futterkonkurrenz durch Viehwirtschaft.
- Gepard
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Geparde waren einst weit über Afrika und Asien verbreitet. Heute existieren nur noch Restbestände in süd- und ostafrikanischen Schutzgebieten sowie südlich des Kaspischen Meeres. Der letzte indische Gepard wurde Anfang der 1950er Jahre geschossen. Obwohl der Gepard unter die Bestimmungen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens fällt, ist er selbst in den Schutzgebieten in seinem Bestand bedroht. Als Lebensraum bevorzugen diese Katzen die offene Steppe mit eingestreuten Inseln aus dichtem Gebüsch. In derartigen Dickichten legen sie auch ihre Ruhe- und Wurfplätze an. Als reine Bodentiere klettern sie nicht auf Bäume, benutzen schräg emporragende Stämme aber gern als Aussichtspunkte.
Über die natürliche Lebensweise der Geparde in freier Wildbahn ist nur wenig bekannt. Erwachsene Tiere leben meist einzeln, doch bleiben Weibchen oft mit ihren Jungen zusammen. Daneben existieren Männchenrudel, die zur Fortpflanzungszeit die Weibchen besuchen. Dabei hat man festgestellt, dass stets die Männchen in der Überzahl sein müssen, um das Weibchen in Paarungsstimmung zu versetzen. Aus dieser „Verehrerschar“ wählt sich dann das Weibchen seinen festen Partner, der es begattet.
Nach den Paarungszeiten, die regional unterschiedlich sind und in einigen Gegenden mit den Wurfzeiten der Antilopen zusammenfallen, leben die Paare für einige Zeit eng zusammen. Nach einer Tragzeit von 90–95 Tagen werden ein bis fünf Junge geboren, deren Augen sich nach 8–11 Tagen öffnen. Die Säugezeit beträgt etwa sechs Wochen, nach drei Wochen bekommen die Jungen die erste Fleischnahrung. Bis 10 Wochen tragen sie die typische Rückenmähne. Noch bis zur 15. Woche sind die Jungen in der Lage, die Krallen einzuziehen. In den ersten acht Monaten sterben 50 % der Jungen an Krankheiten oder als Opfer von Löwe, Leopard, Hyäne oder Wildhund.
Erwachsene Geparde sind mit 140 bis 150 cm Körperlänge reichlich schäferhundgroß. Ihr Rumpf ist schlank und gestreckt, die Pfoten sind klein. Die stumpfen, nicht einziehbaren Krallen sitzen nicht in Krallenscheiden. Das kurze drahtige Fell ist am Rücken ockergelb bis hell graugelb und an der Unterseite weißlich. Der Körper ist gepunktet oder gefleckt, der Schwanz quergestreift. Ein schwarzes Band zieht sich vom inneren Augenwinkel über den Nasenrand zum Mundwinkel.
Die Geparde scheinen kein Revier zu verteidigen. Mehrere Gruppen bewohnen offensichtlich dieselben Gebiete, vermeiden jedoch Begegnungen und weichen einander aus. Die herausragendste Eigenschaft des Gepards ist sein außerordentliches Laufvermögen, das ihn zum schnellsten Landsäugetier macht. Ohne Mühe erreicht er 75 km/h, wobei seine Höchstgeschwindigkeit bei 110 km/h liegen dürfte. Jedoch vermag der Gepard derartige Geschwindigkeiten nur über kurze Strecken durchzuhalten. Auf längerer Distanz ist ihm ein gut trainiertes Reitpferd überlegen. Die große Leistung der Katze liegt aber nicht in der hohen Geschwindigkeit selbst, sondern in dem großen Spurtvermögen. Der Gepard schleicht sich so weit wie möglich an seine Beute heran, um die letzten Meter in Höchstgeschwindigkeit auf das Beutetier loszurasen und es mit Schlägen der Vorderfüße niederzustrecken. Als Beutetiere kommen in erster Linie wohl Gazellen und andere kleine Antilopen und deren Junge, sowie Hasen, Nagetiere und auch Einhufer, wie etwa Halbesel und Zebras, in Frage. Im Zoo ist der Gepard kein „billiger“ Kostgänger. Er frisst zwar weitaus geringere Fleischmengen als zum Beispiel ein Löwe, ist aber in Hinblick auf die Qualität sehr viel anspruchsvoller. Neben Muskelfleisch vom Rind erhält er regelmäßig ganze Kaninchen oder Meerschweinchen.
Im Allwetterzoo hatten Geparde bereits mehrfach Nachwuchs.
1975 und 1976 zog ein Weibchen erstmals Junge auf, 1980 gelang eine Handaufzucht. Nachdem es 13 Jahre lang keine Zuchterfolge gegeben hatte, zog das Weibchen „Andara“ 1993 und 1994 anstandslos Jungtiere auf; ihre im Januar 1996 geborenen Jungen mussten in die Obhut eines Tierpflegers gegeben werden, weil sie die Tiere aus unerklärlichen Gründen nicht angenommen hatte.
2001 brachte das aus dem niederländischen Wassenaar stammende Weibchen „Ukky“ vier Junge und im April 2003 noch einmal drei Junge zur Welt. Die aus Belfast/Irland stammende „Megan“ zog 2002 ebenfalls vier Junge auf, zwei Jahre später im April 2004 folgten fünf Junge und im November 2006 gebar sie noch einmal zwei Jungtiere. Bis auf „Mbala“ aus dem Fünferwurf 2004 wurden alle Tiere im Rahmen des EEP (Europäisches-Erhaltungs-Zuchtprogramm) an andere Zoos abgegeben. Im November 2008 zog „Mbala“ vier Jungtiere groß. Drei gingen später im Rahmen des EEP nach Frankreich und eins nach Holland.
Zurzeit wird die Zucht erfolgreich weitergeführt mit der Gepardin „Namoja“ und dem Kater „Jabari“. In ihrem ersten Wurf am 5. April 2013 brachte „Namoja“ fünf Jungtiere zur Welt. Allesamt sind männlich. „Natatu“ ist erkennbar an seiner auffallend weißen Schwanzspitze….
- Kegelrobbe
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Die Kegelrobbe ist in den Küstengebieten des nördlichen Atlantiks und in Nordsee und Ostsee beheimatet. Von den Ohrenrobben unterscheiden sich die Kegelrobben nicht nur durch das völlige Fehlen der äußeren Ohren, sondern auch durch die Ausbildung ihrer Gliedmaßen, die sie als hochangepasste Wassersäuger kennzeichnen. Die Vordergliedmaßen sind kurz und berühren kaum den Boden. Die Hintergliedmaßen können nicht unter den Körper gestellt werden. Aus diesem Grunde ist den Tieren ein vierfüßiges Laufen nicht möglich. Die Fortbewegung auf dem Land ist bei ihnen lediglich ein Rutschen oder „Robben“.
Namensgebend für die Kegelrobbe ist der lange, kegelförmige Kopf. Die Männchen der Kegelrobben erreichen die respektable Länge von max. 2,50 m bei einem Gewicht von weit über 200 kg, die Weibchen sind mit etwa 2 m etwas kleiner. Außerhalb der Fortpflanzungszeit lebt die Kegelrobbe meist einzelgängerisch. Kegelrobben sind polygam; die Männchen richten ein Territorium ein und bilden einen Harem.Heute ist die Kegelrobbe weitgehend geschützt und gilt derzeit als nicht gefährdet in ihrem Bestand. In menschlicher Obhut können Kegelrobben 40 Jahre alt werden.
1500,00 €
- Giraffe
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„Steppengiraffen“, wie die Netzgiraffen im Allwetterzoo, sind die längsten Tiere der Erde. Eine männliche Netzgiraffe kann eine Scheitelhöhe bis zu 5,80 m erreichen. „Waldgiraffen“, die Okapis, werden hingegen nur 170 cm groß. Bei einem verhältnismäßig kurzen Rumpf haben Netzgiraffen lange Gliedmaßen, ihre Vorderbeine sind länger als die Hinterbeine. Zum Trinken müssen Giraffen deshalb die Vorderbeine sehr weit auseinandergrätschen, um mit dem Kopf den Boden zu erreichen. Giraffen können Geschwindigkeiten von 50 bis 60 km/h erreichen.
Jede Giraffe hat ihre ganz charakteristische Fellzeichnung, durch die sie sich von allen anderen Giraffen unterscheidet. Das Fleckenmuster ist unverwechselbar, wie ein Fingerabdruck. Zwischen Bäumen stehend entdeckt man Giraffen nicht so leicht, denn ihre Fellzeichnung ähnelt den Borken der Baumstämme und dem Schattenspiel der Äste darauf. Die einzigen Feinde der Giraffen (außer dem Menschen) sind Löwen.
Im Allwetterzoo Münster leben zurzeit zwei Giraffen: „Makena“ und ihre Tochter „Nala“. Die am 18. April 2006 im Zoo Frankfurt geborene „Makena“ lebt seit dem 12. Feburar 2008 bei uns im Allwetterzoo. „Nala“ kam am *26.03.2013 im Allwetterzoo Münster zur Welt.
- Indischer Lippenbär
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Indischer Lippenbär
Melursus ursinus ursinus
Indian sloth bear | Indiase Lippenbeer
Der Lippenbär kommt nur in Südasien vor, hauptsächlich in Indien (90%). Dort lebt er in Monsunwäldern, feuchten Gras- und Dornbusch-Landschaften sowie in Laubwäldern. Durch seinen Körperbau ist der Lippenbär optimal an das Fressen von Ameisen und Termiten angepasst. Er saugt diese auf, indem er mit den weit vorstreckbaren Lippen, seinen verschließbaren Nasenlöchern und dem stark gewölbten Gaumenknochen ein Vakuum erzeugt.
Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) gilt der Lippenbär als gefährdete Tierart. Die Hauptbedrohungen für den Lippenbären sind die Zerstörung seines natürlichen Lebensraumes, Mensch-Lippenbär-Konflikte und der illegale Wildtierhandel.
- Leopard
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Leoparden sind sehr anpassungsfähig und kommen in fast allen Lebensräumen Afrikas und Asiens vor. Sie sind die besten Kletterer unter den Katzen und erklimmen geschickt selbst senkrechte Stämme.
Leoparden sind heimliche Räuber. Sie jagen in der Regel allein und meist nachts, nur gelegentlich kann man sie bei Tag beobachten. Leoparden erbeuten schon einmal ein Haustier, doch sie töten auch Ernteschädliche wie Paviane und Rohrratten. Sowohl Männchen als auch Weibchen markieren ihre Reviere durch Urinmarken und verteidigen sie gegen Eindringlinge. Die Jungen bleiben bis zu etwa zwei Jahren bei der Mutter. Überall sind die Leopardenbestände gefährdet. Der Hauptgrund ist die Zerstörung ihres Lebensraums. Aber auch die starke Bejagung wegen ihres herrlichen Fells, das lange Zeit zu begehrten Pelzmänteln verarbeitet wurde, hat diese Katze an den Rand der Ausrottung gebracht.
Leoparden erreichen eine Kopfrumpflänge von 110 bis 150 cm und eine Schwanzlänge von 50 bis 60 cm. Ihre Schulterhöhe beträgt 55 bis 85 cm. Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 80 kg. Die Paarungszeit ist von ihrem Lebensraum abhängig. In den Tropen lebende Tiere pflanzen sich das gesamte Jahr über fort. Für alle anderen Populationen ist der Frühling die einzige Paarungszeit. Nach einer Tragezeit von 90 bis 112 Tagen bringt das Weichen ein bis sechs Junge zur Welt. Der Nachwuchs wiegt bei der Geburt zwischen 430 und 570 Gramm und ist etwa 25 bis 35 cm lang. Die Augen der Jungen sind dann noch geschlossen und öffnen sich erst nach neun Tagen. Die Jungen werden die ersten drei Monate ihres Lebens von der Mutter gesäugt. Während dieser Zeit der Unselbständigkeit bringt die Mutter ihren Nachwuchs alle paar Tage in ein neues Versteck. Dieses Verhalten mindert die Gefahr der Entdeckung der Jungen durch Löwen, Hyänen oder auch durch männliche Leoparden, welche den Jungtieren gefährlich werden können. Im Alter von 18 bis 24 Monaten sind die jungen Leoparden dann selbständig und verlassen ihre Mutter. In freier Wildbahn geht man für Leoparden von einem Höchstalter von 12 Jahren aus. Im Zoo erreichen die eleganten Jäger auch schon mal 20 Jahre.
2500,00 €
- Gorilla
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Wir kennen drei Unterarten: den Westlichen Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla), den Östlichen Flachlandgorilla (Gorilla gorilla graueri) und den Berggorilla (Gorilla gorilla beringei). Der Berggorilla hat ein sehr langes, seidiges, schwarzes Fell. Das kürzere Fell des Flachlandgorillas ist bei der östlichen Art in der Regel tiefschwarz gefärbt, bei der westlichen ist es grau oder bräunlich getönt. Im Allwetterzoo leben Westliche Flachlandgorillas.
Schwergewicht unter den Affen
Die Gorillas sind die schwersten und größten aller Affen. Ihre nächsten Verwandten, zu denen Bonobos, Schimpansen, OrangUtans und auch wir Menschen gehören, sind deutlich leichter. Ein ausgewachsener Gorillamann wiegt mit seinen etwa 275 kg mehr als Bonobo, Schimpanse, Orang-Utan und Mensch zusammen.Leben im Harem
Gorillas leben in ihrer Heimat Afrika in Familiengruppen mit einem dominanten Mann, dem sogenannten „Silberrücken“, und mehreren Frauen sowie deren Jungen. In solchen Haremsgruppen leben zwischen 5 und 16 Gorillas zusammen. Die in der Gruppe herangewachsenen Frauen wandern früher oder später ab. Einige junge Gorillamänner bleiben in ihrer Geburtsgruppe, die meisten verlassen sie jedoch und werden als Silberrücken Anführer einer anderen Gorillagruppe.Schutz tut Not
Alle Gorillas sind von der Ausrottung bedroht. Der Mensch ist ihr größter Feind. Er zerstört ihren Lebensraum - die tropischen Wälder Afrikas - und wildert Gorillas aus Profitgier. Um die Gorillas vor der Ausrottung zu bewahren, müssen in Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung die Wälder der Gorillas dauerhaft geschützt werden. Die Zoos bemühen sich durch internationale Erhaltungszuchtprogramme, das Überleben der Gorillas in Menschenhand zu sichern. - Löwe
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Beim Löwen erübrigt sich eine bis ins letzte Detail gehende Beschreibung seines Äußeren, da wohl jeder schon einmal einen Löwen, zumindest auf einem Bild, gesehen hat. Das hervorstechende Merkmal der Männchen ist die prächtige Kopfmähne, die sich von Individuum zu Individuum unterschiedlich stark in einer Bauchmähne fortsetzt. Mit einer Körperlänge von bis zu 1,90 m ist der Löwe nach dem Sibirischen Tiger die zweitgrößte Katze.
Löwen bewohnen offene Steppen, lichte Trockenwälder und steinige Halbwüsten bis zu einer Höhe von 3500 m. Sie kommen vorwiegend in Afrika südlich der Sahara und mit nur noch wenigen, sehr bedrohten Exemplaren in Vorderindien vor. Stets meidet der Löwe dichte Wälder.
Im Gegensatz zu den meisten Katzen lebt der Löwe gesellig in großen Verbänden, denen 2 bis 5 erwachsene Männchen und 10 bis 15 Weibchen und deren Jungtiere angehören. Die Weibchen bleiben in der Regel ihr Leben lang in der Gruppe. Heranwachsende Männchen werden von den alten „Katern“ aus dem Rudel vertrieben und schließen sich zu „Junggesellenrudeln“ zusammen, bis sie selbst die Führung in einer gemischten Gruppe übernehmen. Alternde, abgeschlagene Löwen leben als Einzelgänger.
In den großen Schutzgebieten Afrikas gelten die Bestände des Löwen noch als gesichert, doch außerhalb der Schutzgebiete, vor allem in Indien, gehen die Zahlen überall zurück. Eine Unterart des Löwen, der nordafrikanische Berberlöwe (Panthera leo leo), ist bereits ausgerottet worden. Das letzte Exemplar wurde 1920 in Marokko erschossen.
Löwen erreichen in Zoos ein Höchstalter von etwa 19 Jahren.
Im Allwetterzoo leben zur Zeit zwei Katzen: Yuma und Yasira. Außerdem der junge Kater, Hannibal.
- Orang-Utan
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Der Orang-Utan kommt heute nur noch auf den beiden indonesischen Inseln Borneo und Sumatra vor. Hier leben die zwei Unterarten, der Sumatra-Orang-Utan (Pongo pygmaeus abelii) und der Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus pygmaeus) im tropischen Regenwald. Unterscheiden kann man die beiden Arten nicht so leicht: Der Borneo-Orang-Utan ist etwas schlanker, hat ein kürzeres Gesicht und sein Fell ist dunkler und kürzer.
Der Name Orang-Utan bedeutet im Malaiischen „Waldmensch“ und entstammt dem Glauben der einheimischen Bevölkerung. Auf Borneo und Sumatra geht man davon aus, dass die Affen früher Menschen waren und auch sprechen könnten. Sie würden nur darauf verzichten, um nicht zur Arbeit gezwungen zu werden. Einst hätten sie die Götter beleidigt und wären daraufhin in den Wald verbannt worden.
Orang-Utans sind tagaktive Tiere die sich jeden Abend Nester aus Blättern als Schlafstatt bauen. Ihr Lebensraum sind die Baumwipfel. Mit einem Gewicht von 40 bis 50 kg bei den Weibchen und 60 bis 90 kg bei den Männchen sind Orang-Utans die schwerste, vorwiegend in Bäumen lebende Tierart. Ihre Extremitäten spiegeln die optimale Anpassung an das Baumleben wider: Lange Arme mit einer Spannweite von bis zu 2,2 Metern, hakenförmige Finger und Großzehen als vielseitiges Greiforgan.
Orang-Utans sind von der Ausrottung bedroht. Der Mensch ist ihr größter Feind. Er zerstört ihren Lebensraum und wildert Orang-Utans aus Profitgier. Um diese eindrucksvollen Menschenaffen vor der Ausrottung zu bewahren, müssen in Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung die Wälder dauerhaft geschützt werden. Die Zoologischen Gärten bemühen sich durch internationale Erhaltungszuchtprogramme das Überleben der Orang-Utans in Menschenhand zu sichern.
- Tiger
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Der Amurtiger kommt heute nur noch in einem winzigen Teil seines ehemaligen Verbreitungsgebietes vor. Es liegt am äußersten Ostzipfel Asiens, zwischen den Flüssen Amur und Ussuri.
Tiger sind die größten heute lebenden Raubkatzen. Ausgewachsene Männchen können bis zu 300 kg wiegen. Durch seine enorme Größe und sein dichtes langes Fell ist der Sibirische Tiger hervorragend gegen Auskühlung angepasst. 1940 lebten nur noch 20 bis 30 Tiere. Deshalb wurde der Amurtiger in letzter Sekunde unter Schutz gestellt. Heute werden seine Haltung und Fortpflanzung im Rahmen des Europäischen Erhaltungs-Zucht-Programmes (EEP) koordiniert.
Die Hauptbeute des Amurtigers sind Hirsche und Wildschweine. Außerdem erlegt er auch kleinere Wirbeltiere wie Vögel und Fische – Tiger schwimmen gut! Außerhalb der Paarungszeit leben Tiger allein. Nach einer Tragzeit von 102 bis 112 Tagen bringt die Tigermutter zwei bis vier Junge zur Welt. Mit spätestens zwei Jahren können Tiger allein jagen und gehen dann eigene Wege.
Im Allwetterzoo leben zur Zeit zwei Tiger: der Kater „Fedor“, geboren am 20. Juni 2014, und die Katze „Nely“, geboren am 1. Juni 2005 im Zoo Dvur Kralove.
3500,00 €
- Breitmaulnashorn
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In der Erdgeschichte tauchen die frühesten Vertreter der Nashorngruppe vor 45 bis 50 Millionen Jahren auf. Im Laufe der Evolution haben sich unterschiedliche Arten entwickelt. Heute leben noch fünf Arten auf unserem Planeten: Indisches Panzernashorn, Java-Nashorn, Sumatra-Nashorn, Spitzmaulnashorn und Breitmaulnashorn. Alle Arten sind durch die illegale Bejagung und Zerstörung ihrer Lebensräume von der Ausrottung bedroht.
Die natürlichen Lebensräume der Breitmaulnashörner sind die Savannen und Buschgebiete des zentralen und südlichen Afrikas. Breitmaulnashörner sind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,8 m und einem Gewicht von max. 2300 kg nach den Asiatischen und Afrikanischen Elefanten die schwersten Landsäugetiere. Zum Tragen dieses enormen Gewichtes haben Nashörner kräftige Beine. Zudem hat die Unterseite des Fußes ein elastisches Sohlenkissen aus Muskulatur, Fett und Bindegewebe. Beim Aufsetzen des Fußes dehnt sich dieses Polster aus und bildet eine weiche Auflagefläche. Der Lauf der Nashörner wirkt trotz ihres Gewichtes elegant. Sie erreichen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 45 km/h.
Das Horn der Nashörner ist ein Gebilde der Haut. Es besteht vollständig aus Keratin, einem wasserundurchlässigen "Baustoff", der auch in Fingernägeln, Krallen und Hufen vorkommt. Das Horn ist nicht fest mit dem Schädel verwachsen und kann z. B. im Kampf mit Artgenossen abbrechen. Das wäre jedoch kein endgültiger Verlust, gerade bei jüngeren Tieren wächst das Horn etwa 10 cm pro Jahr nach.
4000,00 €
- Asiatische Elefantenkuh
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Verehrt, benutzt, bald ausgerottet....
Das einst riesige Verbreitungsgebiet des Asiatischen Elefanten ist heute auf fleckenartige, viel zu kleine Waldstücke in landwirtschaftlich wenig genutzten Regionen zusammengeschrumpft. Der für einen gesunden Elefantenbestand notwendige, natürliche Austausch von Tieren zwischen den übrig gebliebenen wilden Herden findet nicht mehr statt. Von den vielen Millionen Asiatischen Elefanten in der Vergangenheit leben nach Angaben der Welt-Naturschutz-Union (IUCN) nur noch etwa 30.000 bis 50.000. Die Wilderei und der Landhunger einer rasch wachsenden menschlichen Bevölkerung, der die natürlichen Lebensräume der Elefanten zerstört, sind die Hauptbedrohung für den Asiatischen Elefanten.Groß und schwer
Elefanten sind die schwersten Landtiere. Mit einem Gewicht von 3 bis 5 Tonnen und einer Schulterhöhe von max. 3,5 m wird der Asiatische Elefant nur noch vom Afrikanischen Elefanten mit einem Gewicht von 4 bis 6,5 Tonnen und einer max. Höhe von 4 m übertroffen. Das Mammut ist vor etwa 10.000 Jahren ausgestorben. Es ist nahe mit den heute lebenden Elefanten verwandt, jedoch nicht deren direkter Vorfahre.Der Elefant, ein Tier der tiefen Töne
Die normale Kommunikation der Elefanten findet weniger durch das bekannte lautstarke Trompeten statt, sondern mehr durch sehr tiefe Brummtöne. Die Schwingungen dieser Töne liegen bei 16 bis 25 Hertz und sind so leise, dass wir Menschen sie kaum hören können. Elefanten hingegen nehmen den Infraschall auch in mehreren Kilometern Entfernung noch wahr und führen auf diese Weise „Ferngespräche“ miteinander. Paarungsbereite Elefantenkühe singen sogar „Liebeslieder“ im niederfrequenten Brummbereich.Der Rüssel
Der Rüssel ist ein Verschmelzungsprodukt aus Nase und Oberlippe. Er ist namensgebend für die zoologische Einordnung der Elefanten im Tierreich (Proboscidea=Rüsseltiere), ihr auffälligstes Kennzeichen und ein vielseitiges „Werkzeug“. Mit Hilfe des Rüssels ernähren sich die Tiere, sie trinken damit (ein erwachsener Asiatischer Bulle kann bis zu 8,5 l Wasser aufsaugen), benutzen ihn zum Riechen, zum Tasten, zum Trompeten, zum Heben und Abreißen von Ästen oder um sich einzustäuben, aber auch als Waffe für Angriff und Verteidigung. Beim Tauchen dient er sogar als Schnorchel. Asiatische Elefanten besitzen an der Rüsselspitze einen einzelnen Greiffinger, Afrikanische Elefanten dagegen zwei.Dicke Haut, dünne Haut
Elefanten werden häufig als „Dickhäuter“ bezeichnet. Man verbindet damit die Vorstellung, dass ihre vermeintlich dicke Haut auch unempfindlich ist. Aber nur an wenigen Stellen ist sie tatsächlich mehr als 3 cm dick. An der Ohrinnenseite ist sie sogar papierdünn. Die Elefantenhaut ist sehr empfindlich und pflegebedürftig.
5000,00 €
- Asiatischer Elefantenbulle
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Verehrt, benutzt, bald ausgerottet....
Das einst riesige Verbreitungsgebiet des Asiatischen Elefanten ist heute auf fleckenartige, viel zu kleine Waldstücke in landwirtschaftlich wenig genutzten Regionen zusammengeschrumpft. Der für einen gesunden Elefantenbestand notwendige, natürliche Austausch von Tieren zwischen den übrig gebliebenen wilden Herden findet nicht mehr statt. Von den vielen Millionen Asiatischen Elefanten in der Vergangenheit leben nach Angaben der Welt-Naturschutz-Union (IUCN) nur noch etwa 30.000 bis 50.000. Die Wilderei und der Landhunger einer rasch wachsenden menschlichen Bevölkerung, der die natürlichen Lebensräume der Elefanten zerstört, sind die Hauptbedrohung für den Asiatischen Elefanten.Groß und schwer
Elefanten sind die schwersten Landtiere. Mit einem Gewicht von 3 bis 5 Tonnen und einer Schulterhöhe von max. 3,5 m wird der Asiatische Elefant nur noch vom Afrikanischen Elefanten mit einem Gewicht von 4 bis 6,5 Tonnen und einer max. Höhe von 4 m übertroffen. Das Mammut ist vor etwa 10.000 Jahren ausgestorben. Es ist nahe mit den heute lebenden Elefanten verwandt, jedoch nicht deren direkter Vorfahre.Der Elefant, ein Tier der tiefen Töne
Die normale Kommunikation der Elefanten findet weniger durch das bekannte lautstarke Trompeten statt, sondern mehr durch sehr tiefe Brummtöne. Die Schwingungen dieser Töne liegen bei 16 bis 25 Hertz und sind so leise, dass wir Menschen sie kaum hören können. Elefanten hingegen nehmen den Infraschall auch in mehreren Kilometern Entfernung noch wahr und führen auf diese Weise „Ferngespräche“ miteinander. Paarungsbereite Elefantenkühe singen sogar „Liebeslieder“ im niederfrequenten Brummbereich.Der Rüssel
Der Rüssel ist ein Verschmelzungsprodukt aus Nase und Oberlippe. Er ist namensgebend für die zoologische Einordnung der Elefanten im Tierreich (Proboscidea=Rüsseltiere), ihr auffälligstes Kennzeichen und ein vielseitiges „Werkzeug“. Mit Hilfe des Rüssels ernähren sich die Tiere, sie trinken damit (ein erwachsener Asiatischer Bulle kann bis zu 8,5 l Wasser aufsaugen), benutzen ihn zum Riechen, zum Tasten, zum Trompeten, zum Heben und Abreißen von Ästen oder um sich einzustäuben, aber auch als Waffe für Angriff und Verteidigung. Beim Tauchen dient er sogar als Schnorchel. Asiatische Elefanten besitzen an der Rüsselspitze einen einzelnen Greiffinger, Afrikanische Elefanten dagegen zwei.Dicke Haut, dünne Haut
Elefanten werden häufig als „Dickhäuter“ bezeichnet. Man verbindet damit die Vorstellung, dass ihre vermeintlich dicke Haut auch unempfindlich ist. Aber nur an wenigen Stellen ist sie tatsächlich mehr als 3 cm dick. An der Ohrinnenseite ist sie sogar papierdünn. Die Elefantenhaut ist sehr empfindlich und pflegebedürftig.
Patenschaft übernehmen
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+49 251 8904 - 275
lorenz@allwetterzoo.de