Podiumsdiskussion im Allwetterzoo über Zoonosen, Arten- und Klimaschutz
Es war eine Premiere, eine gelungene Premiere, wie sich alle Beteiligten am Ende des Tages einig waren. Denn der 22. August 2021 stand ganz im Zeichen der biologischen Vielfalt. Neben Informationsständen von Freunden und Partner des Allwetterzoos zum Thema Artenschutz, war das Herzstück des Tages eine zweistündige öffentliche Podiumsdiskussion.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Sybille Benning (MdB), Dr. Friederike Jansen (Geschäftsführerin Nationale Forschungsplattform für Zoonosen – Standort Münster), Volker Homes (Geschäftsführer VDZ) und Dr. Simone Schehka (Geschäftsführerin Allwetterzoo) diskutierten zum Thema „Natur bewahren, Leben schützen - Ursachen von Pandemien
Es war eine Premiere, eine gelungene Premiere, wie sich alle Beteiligten am Ende des Tages einig waren. Denn der 22. August 2021 stand ganz im Zeichen der biologischen Vielfalt. Neben Informationsständen von Freunden und Partner des Allwetterzoos zum Thema Artenschutz, war das Herzstück des Tages eine zweistündige öffentliche Podiumsdiskussion.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Sybille Benning (MdB), Dr. Friederike Jansen (Geschäftsführerin Nationale Forschungsplattform für Zoonosen – Standort Münster), Volker Homes (Geschäftsführer VDZ) und Dr. Simone Schehka (Geschäftsführerin Allwetterzoo) diskutierten zum Thema „Natur bewahren, Leben schützen - Ursachen von Pandemien
bekämpfen“. Moderiert von Dr. Elisa Franz debattierten die Anwesenden vor rund 50 Personen, wie die größte Herausforderung neben dem Klimawandel aktiv angegangen werden müsste.
Schnell war klar: Alles hängt mit allem zusammen. Dabei ist es der immer häufigere Mensch-Tier-Konflikt, der Nährboden für viele wachsende Herausforderungen ist. „Machen wir uns nichts vor. 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten sind tierischen Ursprungs“, erklärte Dr. Friederike Jansen. „Wir brauchen ein besseres Bewusstsein gegenüber dem Umgang und dem Zusammenleben mit Tieren und der Natur.“
Einigkeit in der Politik
Die anwesenden Politikerinnen waren sich einig, dass der Staat in dieser Angelegenheit durchaus eine große Verantwortung hat. Nicht nur, weil Globalisierung und Klimawandel Zoonosen begünstigen. „Münster ist eine weltoffene Stadt, die global vernetzt ist. Dadurch gehören auch wir hier vor Ort zu den Gefährdeten“, gab Sybille Benning zu bedenken. „Allerdings hat auch jeder die Möglichkeit sich einzubringen und es liegt an der Politik, jedem den Wandel zu vereinfachen.“
Volker Homes sagte: „Wir müssen uns die Frage nach unserem Konsumverhalten nicht nur gefallen lassen, wir müssen uns auch ernsthaft mit ihr auseinandersetzen“, so der Experte, der lange auch für den WWF tätig war. „Ja, das ist ein heikles Thema – nicht nur in der Politik. Aber da müssen wir dran.“
Auch die Bundesumweltministerin ist sich dieser unbequemen Frage bewusst. So reiche ihrer Meinung nach mehr Verzicht am Ende nicht aus. „Wir müssen auch vieles anders machen. Egal ob Verkehr und Mobilität, Energiegewinnung und Speicherung oder was bei uns auf dem Teller landet“, führte Svenja Schulze auf. „Wir dürfen Tieren und Pflanzen ihre verbliebenen Lebensräume nicht auch noch zerstören. Im Gegenteil, wir müssen ihnen wieder mehr Platz schaffen – in unserem Bewusstsein und ganz praktisch in der Natur.“
Im Allwetterzoo Münster, dem Ausrichter der Podiumsdiskussion, versucht das Team tagtäglich die Besucher für Themen rund um den Erhalt der Vielfalt zu sensibilisieren. „Der beste Schutz gegen Zoonosen ist Artenvielfalt. Wir verstehen uns nicht nur als beliebte Freizeiteinrichtung. Der Allwetterzoo ist vielmehr ein Klima- und Artenschutzzoo, der sich nicht nur hinter seinen eigenen Mauern, sondern auch in der Region sowie weltweit für Klima- und Artenschutzhemen einsetzt.“ Allerdings mahnte die Zoodirektorin, dass Schutz nicht umsonst zu haben sei. Es müsse mehr Kontrollen geben. „Auch müssen wir dafür sorgen, dass es nicht nur viele Schutzgebiete gibt, sondern dass diese auch miteinander vernetzt sind.“
Der Punkt, auf den Simone Schehka ansprach bezog sich auf die internationalen Bemühungen, weltweit 30% der Land- sowie 30% der Meeresflächen auf den Schutzstatus eines Nationalparks zu heben. Beim Artenschutz sei es wie beim Klimaschutz. Lokales und globales Engagement sei gleichermaßen gefragt, so Svenja Schulze. Das ginge auch aus der neuen UN-Dekade hervor, die sich nach zehn Jahren nicht mehr der Biodiversität, sondern der „Wiederherstellung“ von Natur- und Lebensräumen widme.
Gemeinsam für die Sache werben
„Nicht nur um uns künftigen Infektionskrankheiten zu schützen, brauchen wir einen Dreiklang aus Gesundheit von Menschen und Tier sowie intakter Umwelt. Aber mit diesem One-Health genannten Ansatz können wir das Risiko künftiger Pandemien deutlich verringern – und gleichzeitig etwas für den Arten- und Klimaschutz tun“, so das gemeinsame Fazit der Anwesenden. „Unabhängig vom Standort sind wir weltweit gemeinsam in der Verantwortung, das Eindringen des Menschen in die Natur zu verringern und ein nachhaltiges (Zusammen-) Leben zu ermöglichen.“
Am Tag der Biodiversität, hatten zudem Freunde und Partner vom Allwetterzoo Münster die Möglichkeit sich und ihre Arbeit mit einem Infostand vorzustellen. So war die Klimainitiative „Klenko“ der Stadt Münster genauso vor Ort wir der NABU, die Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen, der WWF, Greenpeace Münster und der Zoll , dass auch sie Hier und Jetzt etwas zum Erhalt der Biodiversität und damit zum Natur- und Artenschutz beitragen können.