Jagoo bereichert die Zebraherde im Allwetterzoo

Steppenzebras kommen natürlicher Weise in Afrika vor. Das haben sie mit allen heute noch vorkommenden drei Arten von Zebras gemeinsam. Denn neben der Art, die im Allwetterzoo lebt, gibt es auch noch das Bergzebra und das Grevyzebra. Das was es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, wird von der prägnanten Farbgebung mal abgesehen. Denn sowohl Lebensräume als auch Streifenmuster sind bei den drei Arten unterschiedlich. Auch in der „Sprache“ unterscheiden sich die Arten: Bergzebras wiehern wie ein Pferd, Grevyzebras heulen wie ein Esel und Steppenzebras bellen wie Hunde.

Zebra ist nicht gleich Zebra

Das im Allwetterzoo gepflegte Böhm-Steppenzebra lebt in Afrika vom Sambesi nord­wärts bis in die südlichen Regionen des Sudan, Äthiopiens und Somalias. Die offene oder mit lichten Dornbüschen und einzelnen Bäumen bestandene Savanne ist ihr bevorzugter Lebensraum. Unübersichtliches Gelände, in dem ihre Feinde, vor allem Löwen, Deckung finden, wird von den Zebras gemieden. Das Steppenzebra hat eine Widerristhöhe um 140 cm bei einem Gewicht von 300 bis 350 kg.

Über die Streifen der Zebras wurde viel geforscht – und einige rätselhafte Erklärungen sind im Umlauf. Wahrscheinlich und weitgehend gesichert ist, dass das Streifenmuster zum individuellen Erkennen dient. Denn die Streifenmuster sind, wie die Fingerabdrücke bei uns Menschen, unverwechselbar und einmalig. Theoretisch könnte das Fell an jeder Supermarktkasse gescannt werden, um ein Tier zu identifizieren.

Ihre Streifen könnten aber auch eine Tarntracht darstellen, die vor allem bei hohen Temperaturen und entsprechendem Luftflimmern aus einiger Entfernung ein Zebra nahezu „verschwimmen“ lässt. Wissenschaftler*innen nehmen außerdem an, dass die Streifen von Zebras das Tier kühlen. Dabei sollen die dunklen Streifen mehr Sonnenlicht aufnehmen als die Hellen. Dadurch entstehen kleinste Windwirbel, welche die Hitze vertreiben.

Als relativ gesichert ist, dass die Streifen der Zebras zumindest teilweise vor blutsaugenden Insekten, wie der Tse-Tsefliege, schützen. In einem Experiment konnte gezeigt werden, dass einfarbig schwarze oder weiße Attrappen von den Fliegen deutlich häufiger angeflogen worden sind als schwarzweiß gestreifte Attrappen. Und auch auf die Frage, welchen Grundton denn das Zebrafell eigentlich hat, gibt es eine Antwort. So konnte herausgefunden werden, dass Zebras erst sehr spät ihre Streifen bekommen, kurz bevor sie geboren werden. Zunächst haben die Föten ein schwarzes Fell, dann entwickeln sie weiße Streifen. Das heißt: Zebras waren ursprünglich schwarze Tiere.

Die Steppenzebras leben in Familienverbänden, die aus einem erwachsenen Hengst, mehreren Stuten und einer Anzahl Fohlen bestehen. Ein altes Weibchen ist das Leittier. Auf der Flucht übernimmt die Leitstute stets die Führung des Verbandes, der Leithengst dagegen bildet die Nachhut. In der Trockenzeit können sich etliche Familienverbände zusammen­schließen und Gruppen von vielen hundert Tieren bilden. Daneben gibt es auch reine Hengstgruppen.

Insgesamt sind Steppenzebras in ihrer Heimat Afrika vor allem in den Schutz­gebieten noch häufig, jedoch sind einzelne, nah Verwandte Unterarten des Böhm-Steppenzebras selten und bedroht. Das Quagga, das einst in großen Herden im östlichen Kapland lebte, wurde noch im vergangenen Jahrhundert vom Menschen ausgerottet.