Mehrkosten der tropischen Meranti-Halle bleiben im erwarteten Umfang
Trotz Baukostensteigerung und Energiekrise: Das größte Bauprojekt des Allwettzoo Münsters konnte im Juni erfolgreich eröffnet werden
Synergieeffekte und inhaltliche Neuausrichtung sichern Fortführung des Masterplans 2030 plus.
Bereits 2018 wurde der Masterplan 2030 plus des Allwetterzoo Münsters gesamtgesellschaftlich mit einem Umfang von 59 Millionen Euro verabschiedet. Das Pilotprojekt, die tropische Meranti-Halle mit angegliedertem Eventbereich, ist mit ihren bei Baustart avisierten Kosten von rund 21,5 Millionen Euro das größte Bauprojekt des Allwetterzoos überhaupt. Bereits bei der Planung wurden hier durch die Zusammenlegung zweier Bauten, der Tropenhalle und dem Eventbereich, Synergieeffekte geschaffen. Im Juni konnte das erste Pilotprojekt nun nach rund 3 Jahren Bauzeit und trotz eines für den Zoo herausfordernden Vergabeverfahrens erfolgreich eröffnet werden.
In die Zeit der Baumaßnahmen fielen nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch die Energiekrise sowie der stärkste Anstieg der Baupreise seit über 50 Jahren. „Dennoch sind wir froh, den Bau gewagt und letztlich ja auch erfolgreich bewältigt zu haben“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Simone Schehka. Zunächst nicht eingeplante Mehrwerte für die Umwelt, die Tiere und die Besucher wurden noch nach dem Geschäftsführerwechsel realisiert, wodurch sich das Projektvolumen um ca. 10% erhöhte. „Investitionen, die sich zukünftig hoffentlich auszahlen und die Fortführung des Masterplans sichern werden“, erläutert Schehka die Mehrkosten. Hinzu kommt eine unterm Strich moderate Steigerung der Baukosten, die nach Abzug von Drittmitteln, bei wiederum ca. 10% liegt.
Das europaweit einzigartige Klimakonzept der Tropenhalle fußt dank Geothermie und Photovoltaik auf einer regenerativen Energiegewinnung. In der Errichtung ist diese innovative Technik natürlich teurer, aber zukünftig profitiert nicht nur die Umwelt davon, sondern es können auch immense Energiekosten gespart werden. Auch der angegliederte Eventbereich, der mit Blick in die Tropenwelt und einem Balkon vom Foyer in die Halle, exklusive tropische Feiern und Tagungen möglich macht, soll die Nebenerlöse des Zoos langfristig erhöhen. In der Konzeptionierung wurde zudem besonderes Augenmerk darauf gerichtet, dass die Tropen für die Besucher authentisch erlebbar werden, so sorgt z.B. eine Unterwassereinsicht bei den Riesenottern und ein Höhenweg durch die Wipfel der Bäume für echtes tropisches Feeling. Verbunden mit diesem einmaligen Erlebnis kommt dem Aspekt der Bildung eine große Rolle zu. „Ich bin davon überzeugt, dass nur faszinierende und authentische Erlebnisse und Tierbegegnungen die Menschen für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur und den Tieren sensibilisieren“, erklärt Schehka das edukative Konzept. In der Halle begegnen den großen und kleinen Besuchern viele spannende Informationstafeln und Spiele, die zum Nachdenken und Erforschen einladen. Am Halleneingang kann sogar eine App heruntergeladen und mit ein wenig Wissbegier sogar ein Forscherdiplom erlangt werden.
Eine inhaltliche Neuausrichtung und Anpassung der ursprünglichen Bau- und Zeitpläne soll die erfolgreiche Fortführung des Masterplans 2030 plus auch nach der Realisierung des Pilotprojekts weiter sichern. Dabei bleibt der Geist des Masterplans, eine Zonierung des Zoos in Klimazonen und die Ausrichtung auf einen Klima- und Artenschutzzoo erhalten. Voraussichtlich werden geplante Projekte inhaltlich überarbeitet und erneut zusammengelegt. Die dadurch erzielten Synergieeffekte ermöglichen Kosteneinsparungen, so dass notwendige Sanierungen im Verbund mit einer weiteren Attraktivierung des Zoos unter Einbehaltung der avisierten Gesamtmasterplankosten von 59 Millionen Euro realisiert werden können.