Hand in Hand für den Artenschutz

NGOs und Zoos stärken Zusammenarbeit zum Schutz der Orang-Utans

Die Veranstaltung „Botschafter des Regenwaldes – Der Orang-Utan im Fokus“  wurde von allen Teilnehmenden, hier auf dem Foto zu sehen, als voller Erfolg gewertet. Foto: Allwetterzoo Münster

„Die Zusammenarbeit von Zoos und NGOs ist entscheidend für den Schutz von Arten“, sagte Dr. Simone Schehka beim Auftakt der Veranstaltung „Botschafter des Regenwaldes – Der Orang-Utan im Fokus“ im Allwetterzoo Münster. Der Austausch wurde von allen Seiten als großer Erfolg gewertet.

Der Allwetterzoo Münster war nicht nur Gastgeber, sondern auch Initiator und Organisator der Veranstaltung. Nach über einem Jahr intensiver Vorbereitung fand mit dem Fach- und Publikumstreffen nun der Höhepunkt eines langen Planungsprozesses statt. Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen Zoos und Naturschutzorganisationen weiter zu vertiefen, um gemeinsam den Schutz der letzten Orang-Utans zu stärken.

Fachleute aus sechs Organisationen, darunter die Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS), die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Allwetterzoo Münster, tauschten sich über Haltung, Schutz und Auswilderung der bedrohten Menschenaffen aus.

Ein besonderes Highlight war der Besuch zweier Mitarbeiterinnen der Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS) aus Indonesien. Sie arbeiten auf Borneo direkt mit Orang-Utans und tauschten sich während ihres zweiwöchigen Aufenthalts in Deutschland mit dem Team des Allwetterzoos sowie weiteren Zoos über verschiedene Fachthemen aus. Im Mittelpunkt standen Fragen zu Tierwohl und Verhalten, zu den komplexen Auswilderungsprozessen der Tiere sowie zur tiermedizinischen Betreuung. Ihr Besuch machte deutlich, wie wertvoll der direkte Austausch zwischen Fachleuten aus dem Feld und aus zoologischen Einrichtungen ist – denn nur gemeinsam lässt sich das Wissen erweitern und der Schutz der Orang-Utans verbessern.

„Nur durch vereinte Anstrengungen können wir die Zukunft vieler Arten, darunter auch die Orang-Utans, sichern“, betonte Schehka. Sie verwies dabei auf den One Plan Approach der Weltnaturschutzbehörde IUCN, der Schutzmaßnahmen im natürlichen Lebensraum und in Zoos miteinander verbindet.

Auch Dr. Christian Matauschek von BOS Deutschland sah im Treffen großes Potenzial: „Das Potenzial durch so einen Austausch ist enorm. Umso glücklicher sind wir, dass wir heute dabei sein können.“ Stefanie Wolf von der ZGF ergänzte: „Egal ob es um das Futter für die in Obhut lebenden Orang-Utans oder Ansätze in der Umweltbildung geht, wir haben viele Schnittstellen mit Partnern wie dem Allwetterzoo.“

Die Teilnehmenden waren sich einig: Nur gemeinsam können Zoos, NGOs und Forschungseinrichtungen den Artenschutz langfristig sichern. „Ich hoffe sehr, dass das hier und heute der Auftakt zu noch vielen weiteren Treffen ist. [...] Weitere Veranstaltungen dieser Art werden auf jeden Fall folgen“, sagte Schehka zum Abschluss. „Zoos tragen zum Arterhalt genauso bei wie NGOs und Forschungseinrichtungen. Wir schaffen das nur gemeinsam!“