Gemeinsam für Wildtiere: Allwetterzoo und Aktive Wildtierhilfe Münster starten gemeinsame Veranstaltungsreihe

Foto: Allwetterzoo

[Münster, 17.09.2025] Im Herbst sind Begegnungen mit Igeln besonders häufig. Dabei haben die kleinen Tiere nur ein Ziel: ausreichend Futter finden und ein dickes Fettpolster für den Winter anfressen. Doch die Futtersuche wird für viele Igel zunehmend zur Herausforderung. Zwar gibt es zahlreiche Menschen, die Igeln helfen wollen und Nahrung bereitstellen, doch leider ist gut gemeint nicht immer auch gut gemacht.

„Rund um den Igel halten sich hartnäckig einige Irrtümer – gerade, wenn es um Nahrung geht. Häufig werden Äpfel oder Milch angeboten, die sind aber gänzlich ungeeignet für den Igel und können zu schwerwiegenden Problemen führen“, sagt Anke Voß vom Verein Aktive Wildtierhilfe Münster e.V. (AWHM). Voß engagiert sich seit vielen Jahren für den Schutz heimischer Wildtiere und hat gemeinsam mit ihrem Mann Thomas und erfahrenen ehrenamtlichen Pflegestellen bereits zahlreiche Igel erfolgreich durch die kalte Jahreszeit gebracht.

Doch auch die Hilfs- und Aufnahmemöglichkeiten solcher Vereine sind begrenzt. Fakt ist: Wissen rettet Leben – auch das der Tiere. „Immer wieder führen fehlende Kenntnisse dazu, dass Tiere ohne Not gesichert werden oder falsch gehandelt wird. Igel, die in Not geraten sind, brauchen Experten, die fachlich qualifiziert sind“, sagt Voß.

Mit Wissen den Igel unterstützen

Deswegen haben sich der Allwetterzoo Münster und der AWHM zusammengetan und eine eigene Veranstaltungsreihe rund um Wildtiere im Münsterland ins Leben gerufen. Bei der Auftaktveranstaltung wird der Igel im Zentrum der Veranstaltung stehen.

Die Gäste bekommen Informationen zur Biologie des Igels, lernen die alltäglichen Gefahren für den Igel kennen und erhalten wertvolle Tipps, wie sie dem Igel helfen können.

Wann? Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18.30 Uhr, Einlass bereits ab 16.30 Uhr

Wo? Allwetterzoo Münster

Pro Person fallen 5 Euro Unkostenbeitrag an, Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt zur Veranstaltung

Tickets gibt es hier

Allein beim AWHM haben sich von Januar bis jetzt bereits weit mehr als 600 Finder*innen von Wildtieren gemeldet. Es handelte sich unter anderem um Igel, Eichhörnchen, Singvögel, Rabenvögel, Wildtauben, Maulwürfe, Störche und Graureiher. Vielen Anrufern und damit den Tieren konnte geholfen werden, zum Beispiel durch Rückführung oder Vermittlung in fachlich kompetente Pflegestellen.

Wildtierhilfe funktioniert nicht ohne Fachwissen

Es sind aber auch Tiere, darunter ein Storch, ein Graureiher, aber auch Igel, gestorben oder mussten vom Tierarzt erlöst werden. Darunter waren auch Tiere, die von den Findern in sicher guter Absicht aber völlig falsch behandelt wurden. „Wir haben zum Beispiel einen Buntspecht von einer Finderin übernommen, die das Tier mit Hundefutter gefüttert und ihn zum Trinken mit dem Kopf ins Wasser getaucht hat. Nur dank unserer exzellenten Tierärztin und einer fachkundigen Pflegestelle hat der Specht diese Misshandlung und die folgende Lungenentzündung überlebt und konnte gesund wieder ausgewildert werden“, so Voß. „Fälle wie diesen gibt es leider immer wieder, darum ist es enorm wichtig, dass Menschen lernen, wie sie richtig helfen können.“

Die Veranstaltung im Allwetterzoo bietet genau das. Neben dem AWHM wird Dr. Carsten Ludwig, Fachtierarzt für Zoo- und Wildtiere, an der Veranstaltung teilnehmen, einen Vortrag halten und für Fragen zur Verfügung stehen.

„Wir hoffen, dass viele Menschen zu der Veranstaltung in den Zoo kommen, damit in Zukunft noch viel mehr Igel von dem weitergegebenen Expertenwissen profitieren können. Die Wildtierhilfe leistet eine hervorragende und wichtige Arbeit und kann auf diese Weise besonders gut und nachhaltig unterstützt werden“, sagt Zoodirektorin Dr. Simone Schehka.