Das ACCB optimiert seine
Aufzuchtstation für Languren

Der fertige Wärmeraum wird bereits von den Languren angenommen. Photo: ACCB, Pau Puigcerver.

Über die Lebensweise der Germain-Langur ist kaum etwas bekannt. Wahrscheinlich leben die Affen in so genannten Haremsgruppen, also ein Männchen mit mehreren Weibchen und Jungtieren, in den Wäldern Kambodschas.

Sie ernähren sich dort von Blättern, Früchten und anderen Pflanzenteilen. In den kambodschanischen Wäldern werden sie teils intensiv bejagt. Besonders begehrt sind die Jungtiere, die oft als Haustiere gehalten oder in Restaurants präsentiert werden. Dabei gehen die Wilderer in der Regel so vor, dass sie, um an die Jungtiere zu gelangen, einen Großteil der Haremsgruppe töten. Die Tiere werden dann als Bush-Meat verkauft und landen im Kochtopf. 

Die Jagd auf die Languren ist illegal. Gefundene Jungtiere werden deswegen umgehend beschlagnahmt. Ein Ort, an den die Tiere gebracht werden, ist das Artenschutzzentrum des Allwetterzoos, das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB). Die hier aufgenommen Affen sind oft nur wenige Wochen alte Jungtiere. Sie benötigen besonders viel Pflege – und das rund um die Uhr, an jedem Tag der Woche. Zudem bedarf es dafür besonders geschulte und erfahrene Tierpfleger des ACCB. Sobald die Jungtiere stark genug und agil sind, werden sie dann in einem Aufzuchtbereich hinter den Kulissen des ACCB mit anderen Jungtieren vergesellschaftet, damit sie soziale Interaktionen lernen.

Durch die Förderung des International Congress of Zookeepers (ICZ), dem auch der deutsche Berufsverband der Zootierpfleger angehört, konnte das ACCB diese Anlage um einen Wärmeraum erweitern. Dieser ist notwendig, um die Tiere während der kalten Regenzeit trocken und warm zu halten, ohne sie dabei aus der Aufzuchtstation heraus nehmen zu müssen und den Zusammenhalt der Gruppe zu gefährden.

„Das zeigt auch, wie wichtig Förderungen sind. Wir bedanken uns ausdrücklich beim ICZ für die Unterstützung“, so Dr. Philipp Wagner, Kurator für Forschung und Artenschutz im Allwetterzoo Münster.

Baubesprechung im ACCB. Photo: ACCB, Pau Puigcerver

Aufzuchtanlage mit Wärmeraum. Photo: ACCB, Pau Puigcerver