Artenschutzzentrum des Allwetterzoo hat besenderte Vögel ausgewildert

In 2019 hat das Team des ACCB vier Asiatische Wollhalsstörche Ciconia episcopus ausgewildert. Drei davon stammten aus Beschlagnahmungen und wurden per Hand aufgezogen. Das vierte Tier ist eine eigene Nachzucht gewesen.

Alles Tiere sind vor der Entlassung mit GPS-Sendern ausgestattet worden. „Damit konnte das Team nachverfolgen, was die Tiere nach der Auswilderung machen“, erklärt Dr. Philipp Wagner, Leiter des Artenschutzzentrums. „Dabei wurden zwei Tiere mit der Soft-Release-Methode ausgewildert“, so der Kurator für Artenschutz im Allwetterzoo weiter. Bei der Methode leben die Tiere vor der Auswilderung in einem Eingewöhnungsgehege, das direkt im oder zumindest angrenzenden an den neuen Lebensraum gelegen ist. Nach einem in der Regel mehrmonatigen Aufenthalt in diesen Anlagen werden die „Türen“ geöffnet und die Tiere können selbst entscheiden, wann und für wie lange sie die Voliere verlassen. Die Soft-Release-Methode hilft somit für eine sanfte, längerfristige Eingewöhnung, um die Ortsbindung für die Tiere verbessern zu können und Orientierung im neuen Lebensraum zu bieten. Wagner ergänzt: „Die anderen beiden Tiere wurden mit der sogenannten Hard-Release-Methode ausgewildert. In diesem Fall werden die Tiere direkt aus dem Artenschutzzentrum in ihren neuen Lebensraum gebracht und direkt ausgewildert. Ob wie das einen Unterschied macht, wurde dann von Oktober 2019 bis Juli 2023 verfolgt und ausgewertet.

Die Ergebnisse: Die zwei Soft-Release-Tiere sind weiterhin am Leben und haben in 2023 auch gebrütet. Ein Tier aus dem Hard-Release wurde nach 200 Tagen tot aufgefunden. Bei dem anderen Tier hat das Team des ACCB nach 15 Monaten die Ortung verloren. Alle Tiere haben gemein, dass sie sich nach der Auswilderung nicht weit wegbewegt haben. Sie alle blieben in dem Schutzgebiet, in das sie ausgewildert worden sind.

 

ACCB: Ein Zentrum, drei Schwerpunkte

Das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) in Kambodscha wurde, basierend auf einer Idee vom Sam Veasna, Roland Wirth, Jörg Adler und Stephan Goetz in Kooperation mit der ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz)  im April 2003 mit der Grundsteinlegung gegründet. Seit dieser Zeit befindet es sich in der Trägerschaft des Allwetterzoos in Münster, wurde stetig zu einem der führenden Biodiversitäts- und Artenschutzforschungseinrichtung in Kambodscha aufgebaut und ist damit auch einer der ersten Grundpfeiler der sehr erfolgreichen Artenschutzarbeit des Allwetterzoos.

Im Fokus der Arbeit des ACCB stehen drei Themen: Artenschutz, denn das ACCB unterhält Erhaltungszuchten und wildert Nachzuchten aus. Bildung, denn das ACCB organsiert Weiterbildungen für andere Naturschutz-Organisationen, Behörden und buddhistische Mönche. Tierschutz, denn das ACCB ist Auffangstation für verletzt aufgefundene oder beschlagnahmte Tiere bedrohter Arten. Für diese Themen engagieren sich rund 40 Mitarbeitende im ACCB und versorgen über 1000 Tiere, die zu 98 % bedrohte Arten repräsentieren.

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Foto: Stephanie Jessen | ACCB

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