Verband der Zoologischen Gärten ruft zum World Wildlife Day zu gemeinsamer Kraftanstrengung auf

Die Artenschutzziele von Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES) und der modernen Zoos gehen Hand in Hand, auch nach über 50 Jahren Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten, wie es auf Deutsch heißt. Die Mitglieder-Zoos des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) sind vielfältig aktiv: Sie sind Teil von Zuchtprogrammen, die dazu beitragen, gefährdete Arten zu erhalten und ihre Bestände zu stabilisieren. Sie tragen mit über neun Millionen Euro im Jahr für nationale und internationale Artenschutzprojekte vor Ort bei. Im Jahr 2021 wurden 417 Tiere aus 17 Arten mit großem Aufwand ausgewildert, wie unter anderem die Auswilderung von Gänsegeiern in Zusammenarbeit mit der NGO Green Balkans zeigt. Im Allwetterzoo Münster dient unter anderem der freiwillige Artenschutz-Euro dazu, solche Vorhaben finanziell zu unterstützen.

Vor dem Aussterben retten

„Wie können wir gemeinsam möglichst viele Tierarten retten? Das muss doch die Frage sein, die uns alle bewegt“, bekräftigt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „Unsere Zoos sind global bereits gut vernetzt, aber dass sie die Aufgabe nicht alleine stemmen können, liegt auf der Hand. Wir benötigen die Anstrengungen der Politik, der Wirtschaft, der Naturschutzorganisationen und der gesamten Gesellschaft. Wir müssen jetzt unsere Kräfte bündeln und gemeinschaftlich darauf konzentrieren, natürliche Lebensräume zu erhalten und eine gute Zukunft für alle, Menschen und Tiere, zu schaffen.“

 

Das Zoos bereits eine grundlegende Funktion im Artenschutz erfüllen, wurde gerade wieder deutlich. Eine viel beachtete Studie des Londoner Institute of Zoology (ZSL) wertete den weltweiten Bestand der Tierarten anhand der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) aus. Aktuell gelten 84 Tier- und Pflanzenarten als in der Wildnis ausgestorben und sind nur noch in Zoos, Aquarien, botanischen Gärten oder Saatgutbanken zu finden. Im Allwetterzoo Münster sind das der La Palma- oder Langflossen-Wüstenkärpfling, der einst als endemische Art nur in einem winzigen Quellbereich (Charco La Palma) des Flusses Ojo de Agua la Presa im nördlichen Mexiko lebte. Zum anderen die Simandoa-Höhlenschabe (Simandoa conserfariam), eine Schabenart, die in der Natur ausgerottet wurde. Sie lebte in einer Höhle in den Simandou Bergen Guineas, in West Afrika. Einige der letzten noch vorhandenen Tiere leben unter anderem bei uns im Allwetterzoo Münster.

Gänsegeier

Przewalski-Pferd

Simandoa-Höhlenschabe

Goldener Löwenaffe

Andere Arten, wie der Europäische Wisent, Kihansi Gischtkröte, Kalifornischer Kondor, Partula Baumschnecken, Przewalski-Pferd oder der Goldene Löwenäffchen, sind durch die Anstrengungen von Zoos wieder im ursprünglichen Lebensraum angesiedelt. Letztere sind auch im Allwetterzoo Münster zu beobachten.

 

Moderne Zoos wie der Allwetterzoo Münster unterstützen den Schutz von Wildtieren auch durch Forschung und Bildungsarbeit. Sie führen eigene Forschungsprojekte in der Biologie, Veterinärmedizin, den Sozialwissenschaften und in weiteren Bereichen durch und tragen so zum Wissensgewinn bei. Die gesammelten Erkenntnisse sind zugänglich und ermöglichen den Akteuren im Naturschutz faktenbasierte Entscheidungen. Durch ihre Bildungsprogramme tragen Zoos auch dazu bei, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Artenschutzes zu sensibilisieren und zu informieren.

 

ARTENSCHUTZ IM ALLWETTERZOO

Unsere Artenschutzzentren

Im kambodschanischen Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) halten wir zahlreiche bedrohte Arten in der Erhaltungszucht und bemühen uns diese in geeignete Lebensräume auszuwildern. Hier erforschen wir die Lebensräume unserer Verantwortungsarten und versuchen durch gezielte Maßnahmen im Lebensraum die Populationen lokaler Tierarten zu stärken.

Beim Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS) handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem Allwetterzoo Münster und der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP).

Tag des Artenschutzes

Der 3. März ist der World Wildlife Day (Tag des Artenschutzes) der Vereinten Nationen, der auf das globale dramatische Artensterben aufmerksam macht. Am gleichen Tag ist auch der 50. Jahrestag des „Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten“ (CITES), das zum Schutz Tausender von Pflanzen- und Tierarten beigetragen hat.