In Indien sollen wieder Geparde angesiedelt werden
Der Gepard war einst über fast ganz Afrika mit Ausnahme der zentralafrikanischen Waldgebiete verbreitet; außerdem waren Vorderasien, die indische Halbinsel und Teile Zentralasiens besiedelt. Heute ist er fast nur noch in Afrika südlich der Sahara anzutreffen. Weltweit gibt es noch etwa 7100 Geparden, 6600 davon in Afrika. Die einzig noch wild lebenden asiatischen Geparde finden sich im Iran - mit einer Population von weniger als 30 Tieren.
Die Art gilt seit 1952 in Indien als dort ausgestorben. Am 17. September 2022 wurden dann aber die ersten zwei von zunächst acht Geparden aus Namibia im Kuno-Nationalpark in Madhya Pradesh freigelassen. Und in diesem Jahr folgten weitere Tiere in den Nationalpark, dieses Mal aus Südafrika, wie unter anderem der amerikanische Nachrichtensender CNN berichtete. „Das ist insofern kein Problem, als das es sich hierbei um ein und dieselbe genetische Unterart von Geparden handelt“, erklärt Senior-Kurator Marcel Alaze. „Es handelt sich dabei um die Unterart, die wir auch hier im Allwetterzoo erfolgreich halten und züchten.“
Die Art gilt seit 1952 in Indien als dort ausgestorben. Am 17. September 2022 wurden dann aber die ersten zwei von zunächst acht Geparden aus Namibia im Kuno-Nationalpark in Madhya Pradesh freigelassen. Und in diesem Jahr folgten weitere Tiere in den Nationalpark, dieses Mal aus Südafrika, wie unter anderem der amerikanische Nachrichtensender CNN berichtete. „Das ist insofern kein Problem, als das es sich hierbei um ein und dieselbe genetische Unterart von Geparden handelt“, erklärt Senior-Kurator Marcel Alaze. „Es handelt sich dabei um die Unterart, die wir auch hier im Allwetterzoo erfolgreich halten und züchten.“
Erfolgreiche Gepardenzucht
Klares Ziel und Pflicht ist es, den Bestand der Art in zoologischen Gärten durch gezielte Zucht zu erhalten. „Die Kür ist dann, auch eigene Tiere in die Zucht- und Auswilderungsstation zu geben“, erklärt Alaze der von den Sprintern begeistert ist. „Vor diesem Schritt steht aber die generelle Erhaltung dieser Art. Ex-situ sowie auch in-situ denn das ist fester Bestandteil des One-Plan-Approach der IUCN“, so der Senior-Kurator. Denn „eine gesunde Zuchtpopulation in den europäischen Zoos zu erhalten ist ebenso wichtig für diese Art wie den Erhalt der Tiere in der Natur.“ Allerdings sei die Zucht in Zoos schwierig. im Allwetterzoo Münster sind wir seit Jahren bei der Nachzucht dieser Katzen sehr erfolgreich und sind eine der ersten Adressen in Europa sind, wenn es um die Nachzucht geht. Das macht uns schon sehr stolz.“
Herausforderung Mensch-Tier-Konflikt
Die in Indien angesiedelten Tiere stammen jedoch nicht aus einer zoologischen Einrichtung. Sie sind alle „In der Naturgeboren“, haben also noch eine natürliche Scheu vor Menschen und sind mit ihren Fressfeinden und anderen Herausforderungen in ihrem Lebensraum vertraut. Ob allerdings auch die lokale Bevölkerung mit der Wiederansiedlung dieser Raubtiere langfristig sich arrangieren kann, es bleibt abzuwarten. „Indien ist ein sehr dicht besiedeltes Land. Bereits mit anderen Wildtieren gibt es immer wieder Mensch-Tier-Konflikte. So zum Beispiel Lippenbären, wie sie in naher Zukunft im Allwetterzoo zu erleben sein werden“, merkt Alaze an. „Wenn wir hier Deutschland als Vergleich heranziehen und sehen, welches Konfliktpotenzial Wölfe in unseren Breiten haben, bleibt es abzuwarten, ob Geparde langfristig wirklich wieder in Indien heimisch werden können. Zu wünschen wäre es allerdings.“
Hoffnung macht immerhin ein Projekt aus einem anderen südafrikanischen Land. Im Jahr 2017 wurden Geparden in Malawi wieder angesiedelt, nachdem sie dort in den 1980er-Jahren ausgestorben waren. Aus damals vier Tieren sind inzwischen 24 geworden.
Wenn die Geparde wieder in Indien heimisch werden sollten, hat das auch Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna. Insbesondere die Hirschziegenantilope ist hiervon betroffen, war sie doch für die damaligen echten indischen Geparde die Hauptbeute. Dabei haben sich die Gazellenartigen Tiere sehr gut an die schnellen Katzen angepasst, wie Experten feststellten. Nach neuen Messungen können Hirschziegenantilopen Geschwindigkeiten von über 80 km/h erreichen. Sie können damit den meisten ihrer Feinde entkommen – auch den Geparden. „Das besondere an diesen Tieren ist, dass sie die Geschwindigkeit, anders als die Katzen, auch über längere Distanzen diese Geschwindigkeit halten können. Im Peak sind sie dabei anscheinend sogar so schnell wie ein Gepard. Die Topgeschwindigkeit dieser Katzen liegt zwar bei rund 100 km/h, aber die hält er wirklich nur über eine kurze Sprintdistanz“, erklärt Alaze und ergänzt, dass es zahlreiche Experten gibt, die aus genau diesem Grund die Hirschziegenantilope als das schnellste Landsäugetier ansehen.
Bedrohung und Schutz der Hirschziegenantilope
Das Fleisch der Hirschziegenantilopen wurde schon immer gegessen. Europäische Siedler begannen, die Tiere zum Vergnügen zu jagen und schmückten sich mit dem Fell und den Hörnern als Trophäen. Auch heute noch ist die Jagd neben der Habitatzerstörung der Hauptgrund für den massiven Bestandsrückgang. Einst war die Hirschziegenantilope das häufigste Huftier des indischen Subkontinents. Der Bestand im Indien des 19. Jahrhunderts betrug etwa 4 Millionen Tiere. 1964 war mit 8.000 Antilopen der Tiefpunkt erreicht. Hiernach griffen Schutzmaßnahmen, durch die die Population wieder auf 50.000 Tiere wachsen konnte, die vorwiegend in Reservaten, wie dem Blackbuck-Nationalpark oder dem Ranibennur-Wildreservat leben. Die IUCN stuft die Art aktuell als nicht gefährdet (least concern) ein. Nach indischen Gesetzen ist die Hirschziegenantilope streng geschützt.
Völlig erloschen sind die wilden Bestände in Pakistan und Bangladesch. In Nepal hielt man die Hirschziegenantilope zwischenzeitlich für ausgerottet, in den 1970ern wurde allerdings eine kleine Population entdeckt, die überlebt hatte. Heute leben in Nepal etwa 200 Antilopen. Verbreitungsschwerpunkt ist hier der Bardia-Nationalpark. Durch Aussetzungen versucht man dort, die Bestände wieder zu vergrößern.
Geparde als Jagdbegleiter
Geparde und Menschen, hier gibt es eine Verbindung, die mehrere tausend Jahre alt ist. Denn sie wurden ähnlich wie Hunde vom Menschen zur Jagd genutzt. Beispielsweise ist eine Darstellung eines Gepards mit Haube und Leine von ca. 3000 v. Chr. bekannt. Auch in Königshäusern von Europa bis China sind Geparden auf Gemälden erstmals im 14. Jahrhundert anzutreffen. Selbst bis ins 19. Jahrhundert wurden die Tiere vom Adel für ihre jagdlichen Fähigkeiten geschätzt und als Statussymbole gehalten.
Geparde und Menschen, hier gibt es eine Verbindung, die mehrere tausend Jahre alt ist. Denn sie wurden ähnlich wie Hunde vom Menschen zur Jagd genutzt. Beispielsweise ist eine Darstellung eines Gepards mit Haube und Leine von ca. 3000 v. Chr. bekannt. Auch in Königshäusern von Europa bis China sind Geparden auf Gemälden erstmals im 14. Jahrhundert anzutreffen. Selbst bis ins 19. Jahrhundert wurden die Tiere vom Adel für ihre jagdlichen Fähigkeiten geschätzt und als Statussymbole gehalten.
Ähnlich wie mit Windhunden, wurde mit ihnen eine Art der Hetzjagd auf kleine bis mittelgroße Tiere praktiziert. Geparden haben sich tatsächlich hervorragend für die Jagd mit dem Menschen geeignet. Sie haben deutlich weniger Aggressionspotential gegenüber dem Menschen als andere Katzen dieser Größe. Außerdem sind sie im Generellen bei ausreichender Sozialisierung recht umgänglich mit Menschen und durchaus trainierbar. Experten sind sich aber einig, dass trotz dieser Eigenschaften, sich Geparden absolut nicht als Haustiere oder Jagdbegleiter eignen.