Heizung in der Meranti-Halle im Allwetterzoo ist angefahren
Am 23. Februar 2023 war es endlich so weit. Nachdem am 16. Januar 2020 die Planungen für die Meranti-Halle auf einem blanken Blatt Papier erstmals skizziert worden sind, konnte an diesem Donnerstag die innovative Heizung der Meranti-Halle angefahren werden. „Insgesamt gibt es 34 Bohrungen auf bis zu 250 Meter Tiefe, die mittels Geothermie und Wärmepumpe die Wärme nachhaltig in die Halle befördern“, so Dirk Heese, Projektleiter Masterplan Allwetterzoo Münster. „Vier Kreise sorgen dafür, dass das erwärmte Wasser in die über 13 Kilometer verlegten Schläuche verteilt und in die Halle gebracht wird.“
Am 23. Februar 2023 war es endlich so weit. Nachdem am 16. Januar 2020 die Planungen für die Meranti-Halle auf einem blanken Blatt Papier erstmals skizziert worden sind, konnte an diesem Donnerstag die innovative Heizung der Meranti-Halle angefahren werden. „Insgesamt gibt es 34 Bohrungen auf bis zu 250 Meter Tiefe, die mittels Geothermie und Wärmepumpe die Wärme nachhaltig in die Halle befördern“, so Dirk Heese, Projektleiter Masterplan Allwetterzoo Münster. „Vier Kreise sorgen dafür, dass das erwärmte Wasser in die über 13 Kilometer verlegten Schläuche verteilt und in die Halle gebracht wird.“
In dieser Form einmalig in Europa
Die Betonkernaktivierung, mit der die Meranti-Halle auf Temperatur gebracht und gehalten wird, kann in vier individuellen Bereichen angesteuert und reguliert werden. „Je nach Jahreszeit und Sonneneinstrahlung haben wir so die Möglichkeit die rund 3500 Quadratmeter umbauten Raum gleichmäßig auf Temperatur zu halten“, erklärt Prof. Dipl.-Ing. Katja Biek, Geschäftsführung des Generalplaners BAnTec GmbH. „Am Ende wird die Halle mit nahezu Netto-Null Emissionen betrieben werden können. Geothermie, Warmwasserrückgewinnung und Wasseraufbereitung sowie die Betonkernaktivierung und Wärmepumpe, das alles kombiniert mit Strom aus Sonnenkraft – diese Halle ist in der Form einmalig in Europa.“
Heizung kann rund 20 Einfamilienhäuser versorgen
Den Knopf, der die 55.000 Kubikmeter Luft in der Meranti-Halle erwärmt, hatte der Geschäftsführer des ausführenden Gewerks Thorsten Essing von der gleichnamigen Firma gedrückt. „Wir können jetzt schön sehen, wie das warme Wasser in die Leitungen gepumpt wird. Wenn wir gleich aus der Technik in die eigentliche Halle gehen, werden wir mittels Wärmekamera sehen können, wie das Wasser in den Wänden ankommt und sich verteilt“, beschreibt er das, was in den kommenden rund 24 Stunden geschehen wird. „Es handelt sich hier ja quasi um eine vertikale Fußbodenheizung, wie sie auch in Einfamilienhäusern zu finden ist. Mit dem Unterschied, dass wir mit unserer Heizung rund 20 Einfamilienhäuser versorgen könnten.“
Das Wechselspiel aus Geothermie und Sonneneinstrahlung durch das Foliendach, kombiniert mit der Speicherfähigkeit der Wände und des Bodens in und um die Meranti-Halle sorgt für eine nachhaltige Temperaturregulierung und nur geringe Schwankungen. „Im Sommer reicht uns die aus dem Erdreich gewonnene Wärme, die eine Durchschnittstemperatur von 15 Grad hat, und wir können damit das Wasser in den Wänden kühlen. In den kalten Monaten greift dann die Wechselwirkung mit der Wärmepumpe, die mittels Solarenergie betrieben wird“, so Heese. „Hier wird der Flüssigkeit aus der Erde die Wärme entzogen und mittels Energie weiter erhitzt – auf bis zu 60 Grad Celsius.
Das Wechselspiel aus Geothermie und Sonneneinstrahlung durch das Foliendach, kombiniert mit der Speicherfähigkeit der Wände und des Bodens in und um die Meranti-Halle sorgt für eine nachhaltige Temperaturregulierung und nur geringe Schwankungen. „Im Sommer reicht uns die aus dem Erdreich gewonnene Wärme, die eine Durchschnittstemperatur von 15 Grad hat, und wir können damit das Wasser in den Wänden kühlen. In den kalten Monaten greift dann die Wechselwirkung mit der Wärmepumpe, die mittels Solarenergie betrieben wird“, so Heese. „Hier wird der Flüssigkeit aus der Erde die Wärme entzogen und mittels Energie weiter erhitzt – auf bis zu 60 Grad Celsius.
Über 13 Kilometer Leitung
Der Wasserkreislauf, der auch in der Betonkernaktivierung zirkuliert, wird dann entsprechend erhitzt. Das Ganze ist vergleichbar mit einem Kühlschrank, nur dass wir es in diesem Fall innen warm, und nicht kalt haben wollen.“
Sollte es witterungsbedingte Temperaturschwankungen geben, auf die schnell reagiert werden muss, gibt es zudem noch eine Lüftungsanlage. „So eine vertikale Fußbodenheizung mit über 13 Kilometern Leitung kann nicht mal eben hoch oder runtergedreht werden. Deswegen haben wir dieses System als Sicherheit vorgesehen, damit die Tiere immer optimale Temperaturen haben und das Tierwohl nicht durch Hitze oder Kälte gefährdet ist.“
Eine vertikale Fußbodenheizung
Deswegen haben wir dieses System als Sicherheit vorgesehen, damit die Tiere immer optimale Temperaturen haben und das Tierwohl nicht durch Hitze oder Kälte gefährdet ist.“
Die Meranti-Halle ist in dieser Form einmalig in Europa. „Für uns sind Arten- und Umweltschutz schon immer Kernthemen gewesen. So war es uns bei der Planung auch sehr wichtig, die Meranti-Halle möglichst ohne fossile Energieträger betreiben zu können“, so Dirk Heese. „Der Allwetterzoo Münster hat schon sehr früh angefangen, seinen Energiebedarf zu dokumentieren und ihn über die Jahrzehnte immer weiter zu reduzieren, mit großem Erfolg.“ Mit sehr großem Erfolg. Der Allwetterzoo hat die Klimaschutzziele der Stadt Münster für 2020 bereits 2014 erfüllt. Nun liegt jedoch der Fokus auf den Klimazielen für 2030. „Wir werden die Ziele aller Voraussicht nach schon sehr viel früher erreichen“, sagt dazu Dirk Heese. „Zukunftsorientierte und vor allem die Umwelt schonende Energieversorgung betreiben wir seit Anfang der 1990er Jahre. Unsere Maßnahmen sind vielfältig und berücksichtigen immer auch die Aspekte Nachhaltigkeit, Umweltschutz, CO2-Reduzierung sowie Kostenersparnis. Und die Meranti-Halle ist hier ein weiteres, sehr wichtiges Puzzleteil, das uns in unseren Bestrebungen voranbringen wird.“