Zooverband fordert schnelle Umsetzung des neuen Weltnaturschutzabkommens

Auch das Überleben der im Allwetterzoo Münster gehaltenen Gelbbrustkapuziner hängt insbesondere davon ab, dass ihr bereits massiv geschrumpfter Lebensraum nicht noch weiter zerstört und fragmentiert wird. Sie werden auf der IUCN Red List als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) geführt.

Titelbild: „Rieppeleon brevicaudatus“, ein Stummelschwanz Chamäleon, das keinen deutschen Namen hat. Über den Bestand der Art ist wegen der versteckten Lebensweise nur wenig bekannt. Da die Bergegenwälder aber immer stärker gerodet werden und sich durch den Klimawandel in höhere Lagen zurückziehen, ist von einer zunehmenden Gefährdung auszugehen. IUCN Red List: Unzureichende Datengrundlage (data deficient)

„Wir sind sehr erleichtert, dass die internationale Staatengemeinschaft diesen Schritt zusammen geht. Wir müssen jetzt die Chance nutzen, das weltweite Artensterben endlich aufzuhalten und den Trend umzukehren. Aber jedes Abkommen ist nur so gut, wie seine Umsetzung und hier lässt das Naturschutzabkommen leider viel Spielraum. Und zum Trödeln fehlt uns die Zeit!“, stellt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) fest, zudem auch der Allwetterzoo Münster gehört. „Unsere VdZ-Zoos stehen mit viel Erfahrung bereit, um die Artenvielfalt mit unserem Wissen und Tierbestand zu stützen - auch direkt vor unserer eigenen, europaweiten Haustür. Denn die EU-Biodiversitätsstrategie und die neue Nationale Biodiversitätsstrategie in Deutschland muss nun entsprechend dem neuen Abkommen konsequent umgesetzt werden“, heißt es in der Pressemitteilung des VdZ weiter.

Die Arbeit moderner Zoos wird für das Überleben bedrohter Arten immer wichtiger, da sie eine entscheidende Rolle beim Erhalt der Biodiversität spielen. Zoos sind der größte außerschulische Lernort, an dem sich Menschen über das Thema Biodiversität, und wie sie geschützt werden kann, informieren können. Und unter günstigen Umständen können Nachzuchten hoch bedrohter Arten aus den Zoos in aufwendigen Projekten die Bestände in der Natur entscheidend verstärken. In 2021 wurden von den VdZ-Zoos rund 500 Tiere verschiedener Arten in Deutschland, in Europa und weltweit wieder ausgewildert – von Philippinen Krokodilen, Sumpfschildkröten, Feldhamstern bis hin zu Europäischen Wisenten. Auch investierten die Zoos in 2021 fast 10 Millionen Euro in Artenschutzprojekte vor Ort.

Artenschutz im Allwetterzoo

Erleben, was es zu schützen gilt

Tiere im Allwetterzoo Münster, bei denen wir regelmäig Zuchterfolge aufweisen können

Goldkopf-Schildkröte

IUCN Red List: Vom Aussterben bedroht (critically endangered)

Prinz-Alfred-Hirsch

IUCN Red List: Stark gefährdet (endangered)

Edwardfasan

IUCN Red List: Vom Aussterben bedroht (critically endangered)

Höhlenschabe

IUCN Red List: In der Natur ausgestoreben (extinct in the wild)

Über den Verband der Zoologischen Gärten

Der Allwetterzoo Münster ist Mitglied im Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. Der Verein mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten. Rund 45 Millionen Menschen besuchen jährlich die 71 VdZ-Zoos, mehr als eine Million profitiert von den besonderen Bildungsangeboten der Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien. Geschäftsführer des Verbands ist Volker Homes und Präsident ist Prof. Dr. Jörg Junhold, Direktor des Zoo Leipzig. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbands WAZA.