Die Pityusen Eidechse
Diese tagaktive Mauereidechse kommt nur auf der Inselgruppe der Pityusen (Ibiza, Formentera und andere kleinere Inseln), dafür aber zahlreich in ihrem Lebensraum vor – eigentlich. Denn eine neue Studie zeigt, dass die Pityusen Eidechse Podarcis pityusensis in den vergangenen 20 Jahren über 50 Prozent ihres Verbreitungsgebietes verloren haben. Dabei spielt der Mensch in diesem konkreten Fall nur eine passive Rolle. Denn die Bedrohung geht von einer auf die Insel eingeschleppten Schlangenart aus, die der Population arg zusetzt.
Die Ergebnisse der Studie von Elba Montes und ihren Co-Autoren sind sehr deutlich: die Pityusen Eidechse hat in den vergangenen 20 Jahren so extrem
Diese tagaktive Mauereidechse kommt nur auf der Inselgruppe der Pityusen (Ibiza, Formentera und andere kleinere Inseln), dafür aber zahlreich in ihrem Lebensraum vor – eigentlich. Denn eine neue Studie zeigt, dass die Pityusen Eidechse Podarcis pityusensis in den vergangenen 20 Jahren über 50 Prozent ihres Verbreitungsgebietes verloren haben. Dabei spielt der Mensch in diesem konkreten Fall nur eine passive Rolle. Denn die Bedrohung geht von einer auf die Insel eingeschleppten Schlangenart aus, die der Population arg zusetzt.
Die Ergebnisse der Studie von Elba Montes und ihren Co-Autoren sind sehr deutlich: die Pityusen Eidechse hat in den vergangenen 20 Jahren so extrem
abgenommen, dass die Befürchtung besteht, dass sie bereits innerhalb der nächsten Jahre aussterben wird. Der Grund hierfür ist die Hufeisennatter Hemorrhois hippocrepis, die Anfang der 2000er Jahre mit Olivenbäumen nach Ibiza eingeschleppt wurde. Ihre Hautbeute seitdem auf den Inseln: Eidechsen.
„Offiziell wird die Art von der Internationalen Naturschutzorganisation IUCN noch als Near Threatened auf der Vorwarnliste der Roten Liste geführt“, sagt Dr. Philipp Wagner vom Allwetterzoo Münster. „Das liegt aber daran, dass sie 2008 zum letzten Mal bewertet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Bedrohung durch die Schlange noch nicht erkannt.“
Die Hemorrhois hippocrepis ist der Grund, weshalb die Pityusen Eidechsen drohen auszusterben. Foto: Klimahaus Bremerhaven, Markus Sobotka
Es muss sofort gehandelt werden
Seit rund 20 Jahren ist die Eidechse aus über 50 Prozent ihres Verbreitungsgebietes verschwunden. Dort wo die Hufeisennatter zum ersten Mal auf Ibiza gefunden wurde, ist die Eidechse heute schon komplett verschwunden. „Und nicht nur das. Da die Hufeisennatter schwimmen kann, erreicht sie auch die kleineren Inseln rund um Ibiza. Dort leben verschiedene endemische Unterarten. Das heißt, dass es sich um evolutionäre Linien handelt, die nur dort vorkommen. Und die erste Unterart, P. p. hortae ist bereits ausgelöscht“, führt der Kurator für Forschung und Artenschutz weiter aus.
Und auch die Autoren sind in ihren Aussagen sehr deutlich. Sie empfehlen, dass sofort gehandelt werden muss, um eine Ausrottung der Art zu verhindern. Diese Empfehlungen beinhalten unter anderem eine Kontrolle der Einschleppungswege und die Entnahme der Schlangen. „An erste Stelle wird aber empfohlen, dass man Eidechsen der Natur entnimmt und in die Haltung überführt. Das soll sicherstellen, dass zumindest die Nominatform überlebt, falls alle Schutzmaßnahmen vor den Schlangen im Lebensraum versagen. Denn als letzte Konsequenz dürfen wir nicht tatenlos zuschauen, wenn Arten in Europa vor der Ausrottung stehen“, sagt Wagner. Es verdeutlich aber auch, dass die pauschale Kritik an Zoos, dass sie
Und auch die Autoren sind in ihren Aussagen sehr deutlich. Sie empfehlen, dass sofort gehandelt werden muss, um eine Ausrottung der Art zu verhindern. Diese Empfehlungen beinhalten unter anderem eine Kontrolle der Einschleppungswege und die Entnahme der Schlangen. „An erste Stelle wird aber empfohlen, dass man Eidechsen der Natur entnimmt und in die Haltung überführt. Das soll sicherstellen, dass zumindest die Nominatform überlebt, falls alle Schutzmaßnahmen vor den Schlangen im Lebensraum versagen. Denn als letzte Konsequenz dürfen wir nicht tatenlos zuschauen, wenn Arten in Europa vor der Ausrottung stehen“, sagt Wagner. Es verdeutlich aber auch, dass die pauschale Kritik an Zoos, dass sie
überwiegend unbedrohte Arten halten, bei genauerem Hinsehen nicht immer aufrecht zu erhalten ist. Denn noch gilt die Pityusen Eidechse laut IUCN als nicht bedroht, auch wenn die Autoren die Hochstufung um zwei Stufen auf stark gefährdet empfehlen.
Die beiden Tiere im Allwetterzoo stammen allerdings nicht direkt aus der Natur, sondern von einem privaten Halter, erklärt Wagner: „Dies verdeutlich auch, wie wichtig die Privathalter im Rahmen des Artenschutzes sein können.“ Denn während kaum ein Zoo die Art derzeit in der Haltung hat, so finden sich doch einige engagierte Privathalter, die die Art mit Herzblut pflegen und viele Erfahrungen zur Haltung beitragen können. Ob die Art vielleicht sogar in das Projekt Citizen Conservation aufgenommen werden kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Aber: „Ich habe allerdings das Glück, dass mein Team im ArtenschutzCampus die Pityusen Eidechse schon einmal gehalten und gezüchtet hat. Somit können wir hoffentlich schnell den ersten Zuchterfolg vermelden und andere für diese bald hochbedrohte Art begeistern.“
Originalpublikation: Montes E, Pleguezuelos JM, Kraus F. 2021. Rapid endangerment of the lizard Podarcis pityusensis by an invasive snake demands an immediate conservation response. Amphibian & Reptile Conservation 15(2) [General Section]: 238–243 (e291).