Gemeinsamer Baustellenrundgang

(V.l.) Dirk Heese erklärt Markus Lewe (Oberbürgermeister Stadt Münster), Dr. Simone Schehka (Geschäftsführerin Allwetterzoo), Dr. Ludger Hellenthal (Ausichtsratsvorsitzender Allwetterzoo) und Helge Peters (1. Vorsitzender Zooverein Münster) den Baufortschritt der Meranti-Halle.

Wurde vor rund einem Jahr noch das Baufeld hergerichtet, herrscht auf der größten Baustelle des Allwetterzoo Münster mittlerweile reges Treiben. An derzeit sechs Tagen die Woche sind verschiedene Gewerke auf dem Bau“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Simone Schehka. Aktuell wird die Außenwand gebaut sowie die Vorbereitungen für das Fundament des Herzstückes: die 2500 Quadratmeter große modernen Tropenhalle. Ich kann es kaum erwarten, bis es endlich so weit ist und wir alle auf den verschiedenen Ebenen das Dschungelerlebnis hier mitten in Westfalen erleben können.“ Gemeinsam mit einer Delegation bestehend aus Oberbürgermeister Markus Lewe sowie den jeweiligen Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Dr. Ludger Hellenthal, und Zoovereins, Helge Peters.

Vor den sichtbaren Baufortschritten wurden bereits 34 Erdwärmesonden auf je 250 Meter tiefe gebracht und mittlerweile fertiggestellt. Dafür wurde das Baufeld in zwei Bohrfelder unterteilt. Bohrfeld 1 mit zwölf Erdsonden liegt direkt unter der Meranti-Halle. Bohrfeld 2 mit 22 Erdsonden liegt unter dem alten Tropenhaus, dort, wo auch der neue Zooshop errichtet wird. „Die Erdsonden und das zu Tage geförderte warme Wasser werden dafür benötigt, um mittels Betonkernaktivierung die Wärme-Energie bestmöglich und klimafreundlich speichern zu können. Dafür wurden bereits mehrere Kilometer Schläuche verlegt, um eben diese Wärmeenergie auch gleichmäßig in den Beton zu bringen“, beschreibt die Zoodirektorin, wie die Meranti-Halle am Ende nachhaltig beheizt werden soll. Dabei seien die Wandkonstruktionen vergleichbar mit einer Fußbodenheizung. „Nur dass die Schläuche in den über sieben Meter hohen Außenwänden verlegt worden sind.“

„Wenn die Winter, wie in den vergangenen Jahren, recht mild ausfallen, kann die Meranti-Halle ganzjährig fast bis zu 100 Prozent klimaneutral betrieben werden“, ergänzt der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Ludger Hellenthal. Das sei nicht nur dank der Geothermie und Betonkernaktivierung möglich, sondern auch, da die Energie für die Erdpumpen mittels Photovoltaik gewonnen werde. „Der Sonnenstrom betreibt auch die Pumpen für die Wasseraufbereitung. Damit ist die Meranti-Halle ein Leuchtturm-Projekt in Sachen nachhaltiges Bauen.“

Die Anbindung an die Infrastruktur, also Strom, Brauch- und Stadtwasser, vom Allwetterzoo, ist bereits fertiggestellt. Ferner sind die rückwärtigen Tieranlage sowie Quarantänebereiche im Osten fertiggestellt. Das wird der Bereich sein, in dem unter anderem Tapir und Großer Ameisenbär leben werden.

Ebenfalls fertiggestellt ist die Bodenplatte des Wirtschaftshofes sowie die Außen- und Innenwände der Technikräume. Auf dieser Grundfläche wird dann im nächsten Schritt eine weitere Etage entstehen. In dieser sind nach Fertiggestellung die neuen Konferenzräume zu finden, von denen ein großer Balkon direkt in die Meranti-Halle reicht.

Ein mittlerweile zweiter Baukran im Westen der Baustelle unterstützt die Fachkräfte bei den Gründungen im Süden und Süd-Westen. In direkter Nähe zum Bärenhaus wird hier der Haupteingang in die neue Meranti-Halle entstehen. „Sofern Wetter und Corona-Pandemie keine extremen Ausprägungen mehr haben, sind wir zuversichtlich, auch über den anstehenden Winter hinaus im Zeitplan zu bleiben. Das heißt, dass wir nach aktuellem Stand in der 2. Jahreshälfte 2022 zur großen Eröffnungsfeier einladen können“, blickt Hellenthal in die Zukunft. Und auch Simone Schehka freut sich schon: „Eine überwältigende Architektur in Kombination mit innovativen, nachhaltigen Maßnahmen. Ein exotisches Urlaubsgefühl, inmitten einer tropischen Tierwelt. Eine außergewöhnliche Eventlocation – im Herzen Westfalens. Für all das steht die neue Meranti-Halle des Allwetterzoos in Münster. Und das inkludiert noch nicht einmal die vielen neuen Tiere und die dazugehörigen Artenschutzprojekte. Ich freue mich schon heute wie ein kleines Kind auf Weihnachten, wenn wir alle die neue Tropenwelt auf drei verschiedenen Ebenen erleben dürfen.“

Zooverein puzzelt mit

Puzzeln für Meranti: Helge Peters (v.l.) und Dr. Simone Schehka halten das vom Zooverein erstandene Puzzelteil an die im angestammte Stelle. Oberbürgermeister Markus Lewe, Botschafter der neuen Meranti-Halle sowie Dr. Ludger Hellenthal freuten sich, über diese großzügige Spende.

Ein Teil der Baukosten der Meranti-Halle wird über Spenden und Sponsoring gedeckt. Die nicht nur sprichwörtlich schönste Variante ist derzeit das große Spendenpuzzle, das noch vor der Arena des Pferdemuseums steht.

Der Künstler Peter Eickmeyer hat ein mehrere Meter großes Bild geschaffen – eine südamerikanische Urwaldszene, in der einige der künftigen Bewohner abgebildet sind. Das fertige Bild besteht aus farbigen Puzzleteilen, die von Sponsoren gekauft und ergänzt werden können. Das vollendete ­Puzzle wird dann am Ende an der Außenwand der neuen Halle angebracht werden. Für immer dort verewigt: Der Zooverein Münster. Helge Peters freute sich, dass das vom Zooverein erstandene Puzzleteil im Wert von 34.000 Euro für alle sichtbar angebracht werden konnte.  

 

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