Gleich drei Tiere wurden beschlagnahmt
Mit dem Angkor Center for Conservation of Biodiversity, dem ACCB, hat der Allwetterzoo Münster eine Institution gegründet, die Artenschutz und -erhalt vor Ort betreibt. Die Mitarbeitenden sind auf den mehrere Hektaren großen Gelände für eine gezielte Erhaltungszucht dort heimischer bedrohter Arten verantwortlich. Aber das ACCB ist auch eine Annahme- und Pflegestelle für beschlagnahmte und verletzt aufgefundene Wildtiere. Diese werden immer wieder von Behörden und anderen Institutionen vorbeigebracht – oder vom Team des ACCB abgeholt.
Unter anderem hat in der jüngsten Vergangenheit ein Hornvogel im ACCB Zuflucht gefunden. Den Kollegen in Kambodscha wurde ein Orienthornvogel
Mit dem Angkor Center for Conservation of Biodiversity, dem ACCB, hat der Allwetterzoo Münster eine Institution gegründet, die Artenschutz und -erhalt vor Ort betreibt. Die Mitarbeitenden sind auf den mehrere Hektaren großen Gelände für eine gezielte Erhaltungszucht dort heimischer bedrohter Arten verantwortlich. Aber das ACCB ist auch eine Annahme- und Pflegestelle für beschlagnahmte und verletzt aufgefundene Wildtiere. Diese werden immer wieder von Behörden und anderen Institutionen vorbeigebracht – oder vom Team des ACCB abgeholt.
Unter anderem hat in der jüngsten Vergangenheit ein Hornvogel im ACCB Zuflucht gefunden. Den Kollegen in Kambodscha wurde ein Orienthornvogel
Die Rettung eines Hornvogels
(Anthracoceros albirostris) übergeben, der vom Wildlife Alliance Rescue Team beschlagnahmt und zur Rehabilitation ins ACCB gebracht wurde.
Dieser Jungvogel wurde als illegales Haustier unter sehr schlechten Bedingungen gehalten. So war der Vogel unter anderem dauerhaft an einen Ast gebunden. Obwohl es in Kambodscha illegal ist, Wildtiere zu halten, werden diese Vögel oft als Küken von Wilderern aus dem Nest gestohlen, um sie dann als Haustier zu verkaufen.
Allerdings sind Hornvögel keine guten Haustiere, da sie sehr stressempfindlich sind und eine wirklich spezifische Ernährung benötigen, um Gesundheitsprobleme zu verhindern.
Nach der Beschlagnahmung erhielt der Vogel einen medizinischen Gesundheitscheck von unserem Tierarzt und erholt sich nun von seinem schlechten Zustand in einer der großen Volieren auf dem Gelände des ACCBs. Das Team bedankt sich in diesem Zusammenhang bei Wildlife Rapid Rescue Team für die gute Zusammenarbeit bei dieser Rettung.
Die Rettung eines alten Bekannten
In einem weiteren Fall geht es ebenfalls um einen Vogel. Vor etwa zwei Wochen berichteten Dorfbewohner unseren Kollegen im ACCB, dass eine männliche Bengaltrappe (Houbaropsis bengalensis blandini) als Beifang auf der Jagd nach Ratten ebenfalls gefangen wurde. Dabei wurde unser Team von der Cambodia Bird Guide Association-CBGA unterstützt.
Das schnelle handeln bedeutete, dass dieses Tier einer äußerst seltenen Trappenart gerettet werden konnte. Da der Vogel beringt ist, konnten wir nachvollziehen, dass das Team vom ACCB ihn schon mal gerettet hatte. Schon 2018 wurde das Männchen von Dorfbewohnern gefangen, vom ACCB gepflegt und dann in einem Schutzgebiet für Bengaltrappen freigelassen.
Die Bengaltrappe ist nach der Roten Liste der internationalen Naturschutzorganisation IUCN kritisch von der Ausrottung bedroht.
Prognosen zeigen, dass durch die stark rückläufige Population die Art in Kambodscha in den nächsten fünf bis zehn Jahren ausgerottet sein wird.
Das schnelle handeln bedeutete, dass dieses Tier einer äußerst seltenen Trappenart gerettet werden konnte. Da der Vogel beringt ist, konnten wir nachvollziehen, dass das Team vom ACCB ihn schon mal gerettet hatte. Schon 2018 wurde das Männchen von Dorfbewohnern gefangen, vom ACCB gepflegt und dann in einem Schutzgebiet für Bengaltrappen freigelassen.
Die Bengaltrappe ist nach der Roten Liste der internationalen Naturschutzorganisation IUCN kritisch von der Ausrottung bedroht.
Prognosen zeigen, dass durch die stark rückläufige Population die Art in Kambodscha in den nächsten fünf bis zehn Jahren ausgerottet sein wird.
Die Barttrappe leidet unter vor allem unter dem Lebensraumverlust durch Landwirtschaft und Urbanisierung sowie dem Ausbleiben der für den Lebensraum wichtigen Überflutungen. Aber auch Wilderei setzt den Beständen zu. Um die Ausrottung der Bengaltrappe in Kambodscha zu verhindern, haben das ACCB und die Partnerorganisationen, sowie die Forestry Administration, Cambodia, und das Umweltministerium ein Ex-situ-Erhaltungszuchtprogramm für die Art begonnen. Diese kürzlich gerettete männliche Bengaltrappe wird dabei eine wichtige Rolle in der Zuchtgruppe einnehmen. Das heißt, dass er vorerst nicht freigelassen wird, sondern dazu beiträgt, dass sich diese Tiere unter geschützten Bedingungen vermehren – und erst dann ausgewildert werden.
Wenn eine Auswilderung nicht mehr möglich ist
Zuletzt wurde dann auch noch ein junger Affe aufgenommen, genauer gesagt ein indochinesischer Langur. Das weibliche Jungtier wurde von einer Familie gekauft, die die Absicht hatte, das Tier zu retten und freizulassen. Das Problem ist jedoch, dass junge Languren in dem Alter noch gestillt werden. Zudem lernen sie von der Mutter alles, was zum Überleben erforderlich ist.
Die Familie hat den kleinen Langur an die Ranger vom Pearaing Biodiversity Conservation Center in Siem Reap übergeben, die sich wiederum im ACCB gemeldet haben.
Das junge Weibchen macht sich seitdem gut und steht unter der Obhut der erfahrenen und engagierten Tierhalterpfleger, die in Schichten arbeiten, um sie rund um die Uhr zu füttern und zu pflegen.
Neben Erhaltungszuchten ist das ACCB auch eine Annahme- und Pflegestelle für beschlagnahmte und verletzt aufgefundene Wildtiere, Umweltbildungsstätte für die lokale Bevölkerung und eine wichtige Biodiversitäts- und Artenschutzforschungseinrichtung.
Mit der Arbeit vor Ort lernen die Menschen die Lebensräume bedrohter Arten besser kennen und können diese effektiver in Schutzgebiete managen. In Kooperation mit buddhistischen Mönchen und den kambodschanischen Behörden fördert das Team des ACCB auch ein langfristiges Umdenken seitens der Bevölkerung. Die Gewinner dieser so wichtigen Arbeit sind die vielen Tiere vor Ort.