AWM übernimmt Patenschaft für Geparde

AWM-Betriebsleiter Patrick Hasenkamp und Geschäftsführerin Dr. Simone Schehka.

Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) und den Allwetterzoo Münster (AWZ) verbinden weit mehr als die Buchstaben „AW“ oder die Verortung in der westfälischen Domstadt. Es ist eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft auf Augenhöhe. Mit der Übernahme der Patenschaft für das im August geborene Geparden-Quartett kommt jetzt ein weiterer Baustein dazu. „Wir hatten ja schon einmal eine Patenschaft. Damals war es der kleine graue Riese Amiri“, erinnert sich AWM-Betriebsleiter Patrick Hasenkamp. Der Nashornnachwuchs ist in diesem Jahr allerdings in den Antwerpener Zoo (Belgien) umgezogen, um dort für den

Fortbestand seiner bedrohten Art zu sorgen. Doch im Allwetterzoo leben noch mehr bedrohte Tierarten, die durch Haltung und Zucht in zoologischen Einrichtungen eine bessere Überlebenschance haben.

 „Wir freuen uns, dass wir eine neue Patenschaft – oder besser gesagt direkt vier übernehmen“, freut sich Hasenkamp. „Wir unterstützten damit den Allwetterzoo Münster in seinen Aktivitäten für den Artenschutz. Bedrohte Tierarten, zu denen auch Geparde gehören, liegen uns besonders am Herzen. Deshalb haben wir uns entschieden, für die Schwestern Alwina und Alva sowie für ihre Brüder Aaron und Achill die Patenschaft zu übernehmen“, verrät er nicht nur die Motivation für das Engagement seitens der AWM, sondern zugleich auch die Namen der Katzen und Kater. 

„Geparde sind stark von der Ausrottung bedroht und die Zucht in Zoos ist sehr schwierig“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Simone Schehka. „Wir sind glücklich und dankbar, dass die AWM den Allwetterzoo bei seinen Artenschutzbemühungen unterstützt. Das hilft uns auch in Zukunft die erste Adresse in Europa zu sein, wenn es um die Nachzucht dieser sprintstarken Katzen sowie deren Erhalt des natürlichen Lebensraumes geht. Patenschaften sind hier und bei allen anderen Tieren eine wichtige Unterstützung für uns.“

Klares Ziel und Pflicht ist es, den Bestand der Art in zoologischen Gärten durch gezielte Zucht zu erhalten. „Die Kür ist dann, auch eigene Tiere in die Zucht- und Auswilderungsstation zu geben“, erklärt Marcel Alaze. Er ist seit dem 1. April 2020 der zuständige Kurator für die Geparden im Allwetterzoo und begeistert von der Sprintern. „Vor der Kür steht aber die generelle Erhaltung dieser Art. Und das eben nicht nur in der Natur“, so Alaze. Denn „eine gesunde Zuchtpopulation in den europäischen Zoos zu erhalten ist ebenso wichtig für diese Art.“

Gemeinsame Ziele

Doch die Bestandserhaltung von bedrohten Arten und ihrer natürlichen Lebensräume muss nicht nur in fernen Ländern vorangetrieben werden. Auch vor Ort ist Klima- und Artenschutz ein wichtiges Thema, bei dem AWM und AWZ eng zusammenarbeiten. Hauptaugenmerk liegt seit längerem auf der stillgelegten und in großen Teilen bereits rekultivierten Zentraldeponie II in Münster-Coerde. „Das Areal bietet für viele Tiere, zum Teil auch bedrohte Arten, ideale Lebensbedingungen. Wir wollen hier einen naturnahen Lebensraum für bedrohte Vögel wie den Kiebitz oder auch Reptilien und Amphibien schaffen und ausweiten", so Hasenkamp.

Beim jüngsten Treffen der beiden Kooperationspartner wurde auch die Fortführung der diversen Kooperationsprojekte besprochen. Dazu zählt unter anderem der weitere Ausbau der Vernetzung im außerschulischen Bildungsbereich. Die AWM laden zum Beispiel Schulklassen ein, auf ihrem Deponie-Erlebnispfad die Zusammenhänge zwischen Abfall, Klima und Energie selbst zu erforschen. Themen, die auch in der vom Bildungsministerium unterstützten Zooschule des Allwetterzoos auf dem "Lehrplan" stehen. „Hier wollen wir in Zukunft noch enger zusammenwachsen und die nachfolgenden Generationen nicht nur für die aktuellen Probleme und Herausforderungen sensibilisieren. Wir wollen Ihnen auch erste Lösungsansätze, wie den mit der rekultivierten Zentraldeponie, präsentieren und sie ermuntern, ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt zu leisten“, sind sich die Verantwortlichen einig.