Allwetterzoo Münster beginnt mit den Baumassnahmen für seine Merantihalle
Nach intensiver Planungs- und Vorbereitungszeit ist es endlich soweit. Der Allwetterzoo Münster bekommt eine neue, faszinierende Tropenhalle. Benannt wird sie nach einem Giganten der Tropen: dem Merantibaum. „Es handelt sich bei dem Merantibaum um den größten und zugleich einen der am stärksten bedrohten Tropenbäume weltweit. Er ist insbesondere durch illegalen Holzeinschlag gefährdet – und mit ihm alles Leben, was auf und rund um ihn herum existiert“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Simone Schehka, wie es zu dem Namen gekommen ist. „Der Merantibaum ist daher nicht nur Symbol für die Vielfältigkeit der
Nach intensiver Planungs- und Vorbereitungszeit ist es endlich soweit. Der Allwetterzoo Münster bekommt eine neue, faszinierende Tropenhalle. Benannt wird sie nach einem Giganten der Tropen: dem Merantibaum. „Es handelt sich bei dem Merantibaum um den größten und zugleich einen der am stärksten bedrohten Tropenbäume weltweit. Er ist insbesondere durch illegalen Holzeinschlag gefährdet – und mit ihm alles Leben, was auf und rund um ihn herum existiert“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Simone Schehka, wie es zu dem Namen gekommen ist. „Der Merantibaum ist daher nicht nur Symbol für die Vielfältigkeit der
Tropen, er ist auch Mahnmal für die ständig fortscheitende Zerstörung des tropischen Lebensraums.“
Im Oktober 2020 beginnen die ersten Arbeiten im Zoo mit der Räumung des zukünftigen Baufeldes. Das Team des Allwetterzoos wird dabei von mehreren Einheiten des THWs unterstützt. „Diese Kooperation ist einfach klasse: Wir freuen uns über die tatkräftige Unterstützung, geschieht die Räumung des Baufeldes doch in Eigenarbeit durch unsere Team. Die Ortsverbände des THWs sind wiederum dankbar, dass es seine Mitglieder an realen Problemen und Herausforderungen, wie zum Beispiel dem Fällen von Problembäumen, schulen kann“, erklärt Dirk Heese, technischer Leiter und Prokurist des Allwetterzoos, die Zusammenarbeit. So werden unter anderem Kettensägenlehrgänge seitens des THW im Baufeld durchgeführt.
Nach den Herbstferien gehts los
Am Montag nach den Herbstferien werden dann die Arbeiten zur Errichtung der Baustraße starten. Diese führt hinter den Kulissen über den Wirtschaftshof, vorbei an der neuen Rotluchsanlage und durch das Nadelöhr zwischen Großvogelvoliere sowie Tigeranlage. „Unsere Besucher werden unter der Woche über einen Zebrastreifen geführt. Um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, wird eigens dafür Personal abgestellt. An den Wochenenden, wenn auf der Baustelle nicht gearbeitet wird, können sich alle aber wie gewohnt auf dem Areal des Allwetterzoos bewegen – mit Ausnahme des eingezäunten Baufeldes“, so Heese weiter.
Am Montag nach den Herbstferien werden dann die Arbeiten zur Errichtung der Baustraße starten. Diese führt hinter den Kulissen über den Wirtschaftshof, vorbei an der neuen Rotluchsanlage und durch das Nadelöhr zwischen Großvogelvoliere sowie Tigeranlage. „Unsere Besucher werden unter der Woche über einen Zebrastreifen geführt. Um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, wird eigens dafür Personal abgestellt. An den Wochenenden, wenn auf der Baustelle nicht gearbeitet wird, können sich alle aber wie gewohnt auf dem Areal des Allwetterzoos bewegen – mit Ausnahme des eingezäunten Baufeldes“, so Heese weiter.
Die neue Tropenhalle hat eine Grundfläche von 4.000 Quadratmetern. Inklusive der Außenanlagen wird insgesamt wird auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern gebaut. Im höchsten Punkt weist die Folien-Kuppel-Konstruktion der neuen Halle eine Höhe von 16 Meter auf. „Das ist auch gut so, wollen wir doch unsere Besucher in tropische Höhen entführen“, sagt die Geschäftsführerin Dr. Simone Schehka. „Uns ist das Erlebnis der Tropen auf allen Ebenen wichtig. Über Hängebrücken in drei und sieben Metern Höhe können Besucher den Brüllaffen in die Augen schauen und die Faultiere in den Baumkronen beobachten. Und ein spektakulärer Unterwassereinblick ermöglicht den direkten Blick auf die schwimmenden Riesenotter.“ So wird es am Ende möglich sein, die neue Tropenwelt auf drei verschiedenen Ebenen zu erleben. Weitere tierische Bewohner werden unter anderem Tapire und Ameisenbären sein, die ebenfalls eine Heimat in der neuen Merantihalle bekommen. „Es wird auch ein begehbares Gehege mit Lemuren geben. Auf einem Abenteuerweg können die Tiere dann hautnah erlebt werden.“
Naturnah und Nachhaltig
Um eine möglichst naturnahe Bepflanzung der Merantihalle gewährleisten zu können, arbeitet das Team des Allwetterzoos hier vor Ort sehr eng mit dem Botanischen Garten der Uni Münster zusammen. Aber auch der Zoo Leipzig steht mit Rat und Tat zur Seite. Dabei geht es von kleinsten Blüh- und Wasserpflanzen bis zu größeren Gehölzen, die am Ende ein möglichst natürliches Tropengefühl vermitteln sollen.
Der Außenbereich samt Tiergehege rund um die Merantihalle wird auch neu gestaltet. „Hier sind wir aber noch in der Planungsphase und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Was, wo, wie gebaut wird, das steht und fällt unter anderem auch damit, wie viel Geld wir bereitstellen können, beziehungsweise wie viele Sponsoren und Unterstützer wir noch gewinnen können“, sagt Schehka. So stünden derzeit noch 1,5 Millionen Euro im Raum, um das Bauprojekt mit einem Gesamtvolumen von 21,5 Millionen Euro komplett finanzieren zu können. Für Spender wie Sponsoren sind bereits diverse Kooperationsprogramme erstellt worden, um das Engagement sowie die Unterstützung auch langfristig sichtbar zu machen.
Mit der Fertigstellung im Sommer 2022 wird der Allwetterzoo Münster auch einen weiteren großen Schritt in Sachen Energieeinsparung und Nachhaltigkeit machen. „Wenn die Winter, wie in den vergangenen Jahren, recht mild ausfallen, können wir die Merantihalle nahezu ganzjährig bis zu 100 Prozent klimaneutral betreiben“, so Schehka. Das sei möglich, da die Folienkonstruktion mittels Geothermie beheizt würde und dank Betonkernaktivierung die Wärme auch gespeichert werden könne. „Die Energie für die Erdpumpen erhalten wir durch Photovoltaik. Der Sonnenstrom betreibt auch die Pumpen für die Wasseraufbereitung. Hier haben wir schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Im Bereich der Pinguinanlage haben wir bereits eine Reinigungsanlage installiert, mit der wir den Wasserverbrauch halbieren konnten.“ Und auch das Heizen mittels Geothermie ist für den Allwetterzoo Münster kein Neuland, wird unter anderem der Stall für den Elefantenbullen Alexander so beheizt. „Wärme aus der Erde nutzen wir auch für das Beheizen der Gepard-Hütten. Eine Wärmepumpe zapft die gespeicherte Wärme im Erdreich an und gibt sie an die Bodenheizung ab“, so Dirk Heese, der davon ausgeht, dass es am Ende rund 46 Erdbohrungen werden, die bis in 300 Meter Tiefe reichen können.
Tagen und feiern in tropischem Ambiente
Neben den tierischen Highlights werden die Stadt Münster sowie das gesamte Münsterland mit der Merantihalle aber um noch eine weitere Attraktion reicher. „Wir bauen auch neue Veranstaltungsräume. Egal ob Kongress, Tagung oder Hochzeit. Die Gesellschaft kann die gesamte Zeit durch eine große Glasscheibe das Treiben in der Merantihalle beobachten – ohne die Tiere zu stören und ohne schwitzen zu müssen. Zum Empfang oder in der Tagungspause können die Gäste dann auf einen Balkon und damit in die Tropenhalle eintreten und das Treiben sowie die Dschungelatmosphäre genießen“, wirbt der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Ludger Hellenthal. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin ist er sich sicher, dass diese in der Region einmalige Eventlocation nicht nur für den Allwetterzoo eine echte Bereicherung ist. „Wir haben sogar schon die erste Buchungsanfrage. Eine Hochzeit im September 2022.“ Aber vorher steht der erste Spatenstich an. Dieser soll am 11. Januar 2021 erfolgen.
Infos zum Namensgebenden Baum
Meranti bezeichnet eine Gruppe tropischer Laubhölzer, die verschiedenen Arten der Gattung Shorea aus der Familie der Flügelfruchtgewächse entstammen. Meranti-Bäume, beziehungsweise Urwald- oder Baumriesen, gehören zu den höchsten Bäumen der tropischen Regenwälder. Der wahrscheinlich größte Baum, der bisher in den Tropen entdeckt wurde, misst sogar 89,5 Meter. Er zählt zur Art der Yellow Meranti und wurde auf Borneo gefunden. Würde man etwa 20 britische Doppeldeckerbusse übereinander stapeln, käme man auf diese Höhe. Um so groß zu werden wie dieser Baumriese, braucht es seine Zeit: Die Giganten sind einige hundert Jahre alt. Aufgrund ihrer enormen Größe haben einige der Bäume sogenannte Brettwurzeln, die sie stützen. Baumriesen, wie die Meranti-Bäume, sind insbesondere durch die Holzwirtschaft gefährdet, die die Bäume für hartes aber gut zu verarbeitende Holz schätzt. Für die Gewinnung von Tropenholz wird allerdings massiv tropischer Wald gerodet. Ein großer Teil des Holzeinschlags ist dabei immer noch illegal. Das hat direkte Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna sowie auf das globale Klima, da die Wälder immer mehr schrumpfen.