Wildert der Allwetterzoo bewusst wenig Tiere aus?

Foto: Allwetterzoo

Zoos wildern Tiere aus. Immer wieder, aber nur bedingt regelmäßig. Ein Umstand, den Kritiker stets bemängeln. Auch dem Allwetterzoo werfen sie vor, dass er bewusst wenig Tiere in die Natur zurückbringt.

Fakt ist: Ein Tier in seinem ursprünglichen Lebensraumen auswildern zu können ist ein großartiger Erfolg – einer, den der Allwetterzoo gerne viel häufiger feiern würde, aber nicht kann. Denn der Weg zur Auswilderung wird durch viele Faktoren und Hürden begrenzt und ist in vielen Fällen sogar gar nicht möglich.  

Welche Tiere können ausgewildert werden?

Zunächst einmal braucht es genetisch gesunde Tiere, die für eine Auswilderung in Betracht gezogen werden können. Denn viele Tierarten, beziehungsweise deren Individuen, die im Zoo geboren werden, können nicht direkt ausgewildert werden. In der Regel werden sie in Semi-Auswilderungsgehege im ursprünglichen Lebensraum gebracht und ihre dort geborenen Jungtiere kommen dann für eine Wiederansiedlung infrage.

Damit das funktioniert, braucht es aber entsprechende Auswilderungsprogramme. Ein solches Programm braucht wiederum Menschen, die sich engagieren und Platz im ursprünglichen Lebensraum des Tieres. Dieser ist aber oftmals nur noch wenig oder sogar gar nicht mehr vorhanden. Sind alle diese Hürden in der Theorie genommen, bleibt immer noch die Zukunftsfrage: Hat das Tier überhaupt eine Chance dort zu überleben? Wie kann das Tier geschützt werden?

Denn ebenso wie es Zoos gibt, die Arten schützen wollen, so gibt es auch genügend Menschen, die das Gegenteil wollen oder denen die Erhaltung mindestens egal ist. In der Konsequenz werden Tiere eingefangen oder sogar getötet – aus Angst, Habgier oder für Zwecke der traditionellen Medizin.

Zu hohe oder falsche Erwartungen an Zoos?

Schlussendlich muss jede mögliche Auswilderung mit all ihren Hürden und Risiken individuell bewertet werden. Und das führt unweigerlich dazu, dass einzelne Tiere, aber auch ganze Tierarten, nicht ausgewildert werden können und die Zahl der Auswilderungen durch Zoos geringer ist, als von der Öffentlichkeit erwartet wird. Dabei darf nicht vergessen werden, welche Artenschutz-Erfolge es bereits gibt. Ohne Zoos wären Tiere wie beispielsweise Wisente, Andenkondore oder die Hawaiigans bereits ausgestorben. Nur durch ex-situ-Erhaltung, also die Erhaltung der Art in menschlicher Obhut und nicht in ihrem ursprünglichen Lebensraum, waren diese Erfolge möglich.

Der Allwetterzoo wird auch weiterhin so viel Energie wie möglich in die Unterstützung von Auswilderungsprojekten stecken. Die Erfolge für den Artenschutz sind den Aufwand wert. Willst du wissen, welche Artenschutzprogramme der Allwetterzoo unterstützt?

Artenschutz-Glossar

Beim Aufruf des Videos werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals gesendet. Daher ist es möglich, dass Zugriffe gespeichert und ausgewertet werden. Detaillierte Infos finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vorschau auf externe Inhalte