Ein Stachelschwanzskink im Allwetterzoo Münster.

Die Skinke sind mit 1714 bekannten Arten eine der artenreichsten Familien innerhalb der Wirbeltiere. Über 90 Experten haben nun ihr gesammeltes Wissen zusammengetragen und die Familie der Skinke erstmalig evaluiert und dabei 92 Prozent der Arten erfasst. Einer dieser Experten ist Dr. Philipp Wagner, Kurator für Forschung & Artenschutz am Allwetterzoo in Münster. „Das Positive ist, dass insgesamt 42 Prozent der Arten einen stabilen Populationstrend aufzeigen. Bei 14 Prozent der Arten geht dieser aber auch stark zurück“, erklärt Wagner. „Auf Basis der uns vorliegen Daten ist ersichtlich, dass sich der Trend innerhalb der Gruppe in den nächsten Jahren nicht positiv entwickeln wird.“ Rund 20 Prozent der Arten sind bereits bedroht. Neun weitere Arten sind in der Natur bereits ausgestorben.

„Viel gravierender ist aber auch all das, was wir noch nicht wissen. Skinke gelten eigentlich als gut erforschte Wirbeltiergruppe, auch weil sie quasi weltweit verbreitet sind. Dabei sind viele Arten gar nicht richtig erfasst. Denn rund 8 Prozent wurden bisher nicht evaluiert und 14 Prozent der Arten gelten als so unzureichend erfasst, dass eine Evaluierung nicht

möglich ist. Über ein Viertel der Arten dieser Familie können wir also keine Aussage treffen.“

Die stärkste Bedrohung der Skinke ist der durch Landwirtschaft verursachte Lebensraumverlust. Aber auch invasive Arten wie Ratten, Katzen oder vor allem in Australien die Aga Kröten und Grasarten sowie die Nutzung von natürlichen Ressourcen, sprich Waldrodungen, wirken sich negativ auf die Populationen aus. Diese Bedrohung erhöht sich noch dadurch, dass die Verbreitung von 61 Prozent der Arten sich nicht mit Schutzgebieten überlappt.

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