Mitarbeiter des Allwetterzoos beschreibt neue Gecko-Art

Fotos: Peter Geissler

Es ist immer etwas besonders, wenn eine neue Tierart entdeckt und beschrieben wird. In diesem Fall ist es ein neuer Bogenfingergecko aus der Gattung Cyrtodactylus, den ein internationales Forscherteam beschrieben hat. „Mit 306 Arten handelt es sich bei den Bogenfingergeckos um die artenreichste Gattung innerhalb der Geckos. Seit wenigen Tage sind es sogar 307 Arten, falls nicht jemand zeitgleich mit uns eine weitere Art beschrieben hat“, sagt Dr. Philipp Wagner, Kurator für Forschung und Artenschutz am Allwetterzoo. Er ist einer der Autoren der Beschreibung einer neuen Art.

Gerade aus dieser Gattung, die vorwiegend in Asien, aber auch bis nach Australien vorkommt, werden regelmäßig Arten beschrieben. „Wahrscheinlich haben diese Geckos das Potential sich in der Isolation schnell zu eigenen Arten zu entwickeln und so entsteht eine hohe Artenvielfalt mit teilweise nur sehr kleinen Verbreitungsgebieten“, führt Wagner aus. Das führt dazu, dass oftmals einzelne Berge, Inseln oder Karstgebiete von jeweils eigenen Arten besiedelt sind. Das Ergebnis ist eine hohe Artenvielfalt, die aber durch die kleinräumigen Vorkommen auch stark gefährdet ist.

Wir wissen längst noch nicht alles

Auch aus Kambodscha werden regelmäßig neue Arten beschrieben. Dabei war die Artenvielfalt in dem asiatischen Land lange Zeit übersehen worden. Bis 2019 waren nur zwei Arten aus Kambodscha nachgewiesen. Dann folgten gleich fünf neue Arten, die beschrieben werden konnten. 2020 folgten noch einmal zwei neue Arten. „Und trotzdem ist dieser Gecko für mich etwas ganz besonderes, denn er wurde in dem National Park gefunden, in dem sich auch das ACCB, unser Artenschutzzentrum, befindet.“ erklärt Wagner. Und nach diesem Gebiet ist er auch benannt worden: Cyrtodactylus kulenensis. Wahrscheinlich kommt der Gecko auch nur hier vor, einem Sandsteinmassif, dass innerhalb des Phnom Kulen National Park liegt. „Spannend ist vor allem, wo seine nächste Verwandten zu finden sind. Und das sind nicht etwa die in Kambodscha vorkommenden Arten“, führt Wagner aus „sondern die genetisch nächst verwandte Linie kommt in den ca. 250 Kilometer Luftlinie entfernten Sa Keao und Sakaerat Bergregionen im östlichen Thailand vor.“ Das Team ist gespannt, was es noch alles über diese Gecko Art herausfindet, und ob sie vielleicht noch weitere unbekannte Tiere in naher Zukunft entdecken und beschreiben können.

 

Hier geht’s zur Veröffentlichung: https://www.mapress.com/j/zt/article/view/zootaxa.4949.2.3/0