Cytogenetic Analysis of the Asian Box Turtles of the Genus Cuora (Testudines, Geoemydidae)

Eine Amboina Scharnierschildkröte (Cuora amboinensis), aufgenommen im ACCB. Foto: ACCB

Die asiatischen Scharnierschildkröten der Gattung Cuora umfassen derzeit 13 Arten die alle zu den bedrohtesten Wirbeltierarten der Welt gehören. Sie sind über ganz Südostasien, einschließlich China, Indonesien und die Philippinen verbreitet und die meisten der Arten sind kritisch von der Ausrottung durch den Menschen bedroht. Die Tiere gelten in China als Delikatesse und Heilmittel in der traditionellen Medizin. Daher werden sie im gesamten Verbreitungsgebiet gesammelt und illegal nach China geschmuggelt. Daneben setzen ihnen auch die Lebensraumzerstörung und Umweltverschmutzung zu. Der Allwetterzoo hat eine ganz besondere Verbindung zu diesen Arten,

denn sie bilden den Schwerpunkt in dem vom Allwetterzoo getragenen Internationalen Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS), dass er gemeinsam mit den Projektpartnern Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) gestaltet. Elmar Meier, der Hauptinitiator des Zentrums, hat es sogar geschafft eine dieser Arten, Zhous Scharnierschildkröte, vor der Ausrottung zu bewahren. Circa 150 Individuen gibt es noch weltweit – über 70 % der Tiere sind im Allwetterzoo geschlüpft.

Ein internationales Forscherteam, an dem auch unser Kurator für Forschung & Artenschutz, Dr. Philipp Wagner, beteiligt ist, hat nun die Karyotypen von zehn der 13 Arten untersucht. Im Ergebnis konnte eine diploide Chromosomenzahl von 2n = 52 Chromosomen festgestellt werden und Karyotypen die sich über die Arten hinweg morphologisch sehr ähnlich sehen. Geschlechtschromosomen konnten allerdings nicht nachgewiesen werden. Daraus ergibt sich auch, dass diese Schildkröten entweder eine umweltbedingte oder eine genotypische Geschlechtsbestimmung mit schlecht differenzierten Geschlechtschromosomen aufweisen.

Und das führt uns wieder zurück an den Anfang: die Bedrohung der Scharnierschildkröten. Wenn nämlich die Geschlechter über Umwelteinflüsse, also die Temperatur, bestimmt werden, dann wird sich auch der Klimawandel negativ auf die Arten auswirken. Bei vielen Schildkröten werden die Geschlechter im Ei durch die Temperatur bestimmt, bei hohen Temperaturen schlüpfen zum Beispiel nur Männchen, bei niedrigen nur Weibchen. Steigen die Temperaturen durch den Klimawandel an, wird so ein Geschlecht deutlich häufiger ausgebildet werden als das andere. Und das schwächt dann die Arten.

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