Wahrscheinlich die letzten ihrer Art

Die Simandoa-Höhlenschabe (Simandoa conserfariam) ist eine Schabenart, die in der Natur ausgerottet wurde. Sie lebte in einer Höhle in den Simandou Bergen Guineas, in West Afrika. Einige der letzten noch vorhandenen Tiere leben unter anderem bei uns im Allwetterzoo Münster. Derzeit noch hinter den Kulissen, werden auch Sie in unserem in 2023 eröffneten Artenschutzcampus zu erleben sein.

Die Art wurde von zwei Wissenschaftlern der Universität in Harvard (Boston, USA) im Jahre 2004 wissenschaftlich als neue Art beschrieben.

Weil die Schabenart, die nur in einer einzigen Höhle lebte, so einzigartig ist, musste für sie eigens auch eine neue Gattung beschrieben werden. Durch einen glücklichen Umstand gelangten auch einige lebende Exemplare an die Universität und wurden hier erfolgreich vermehrt. Diesem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass die Art heute noch existiert. Der ursprüngliche Lebensraum, die Höhle in den Simandou Bergen, fiel nämlich dem Bauxitabbau zum Opfer.

Das kleine afrikanische Land Guinea verfügt über eines der größten Bauxitvorkommen, das u.a. für die Produktion von Aluminium benötigt wird. Der meist im Tagebau vollzogene Abbau hat dramatische Folgen für die Umwelt und die ortsansässige Landbevölkerung. Ganze Gebirgszüge werden dem Erdboden gleich gemacht. Dieses Schicksal ereilte auch den einzigartigen Lebensraum der hübschen Höhlenschabe.

Der Allwetterzoo ist, zum Beispiel neben dem Albuquerque Biological Park und dem Niabi Zoo, beide in den USA, einer der wenigen Zoos, die diese in der Natur nicht mehr existente Schabenart halten. Seit Anfang dieses Jahres, haben sich die Tiere erfolgreich hinter den Kulissen im Artenschutzcampus des Allwetterzoos vermehrt und sollen im kommenden Jahr, im Zuge unserer neuen Artschutzausstellung auch für das Zoopublikum zu sehen sein.