Das Pferd in der Antike – Von Troja bis Olympia

Eine Gemeinschaftsausstellung des Archäologischen Museums der Universität Münster und des Westfälischen Pferdemuseums

Plakat zur Ausstellung „Das Pferd in der Antike – Von Troja bis Olympia“

Seit Jahrtausenden ist die Geschichte von Pferd und Mensch eng miteinander verknüpft. Bereits in der Antike hatte das Pferd einen besonderen Stellenwert: Es diente nicht nur als Reit- und Zugtier sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich, sondern war auch Rohstoffquelle und Statussymbol; darüber hinaus spielte das Pferd in der Religion eine wichtige Rolle. Zahlreiche Pferdedarstellungen auf Vasen, Münzen und Steinreliefs sowie Pferdeskulpturen aus Bronze belegen die große Verehrung und Wertschätzung in der damaligen Gesellschaft – und die innige Beziehung der Menschen zu ihren Pferden.

Um auf diese außergewöhnliche Bedeutung des Pferdes in der Antike aufmerksam zu machen, haben sich das Archäologische Museum der Universität Münster und das Westfälische Pferdemuseum zusammengetan und erarbeiten gemeinsam eine Ausstellung unter dem Titel „Das Pferd in der Antike – Von Troja bis Olympia“. Die große Sonderschau, die vom 16. Juni bis zum 18. September 2022 im Westfälischen Pferdemuseum im Allwetterzoo Münster gezeigt wird, beleuchtet anschaulich die verschiedenen kulturgeschichtlichen Aspekte des Pferdes in der griechisch-römischen Antike: Sie spannt einen Bogen von der Pferdehaltung und -zucht über den Einsatz im Sport und im Krieg bis hin zur Rolle des Pferdes in der Mythologie.

„Die Ausstellung vereint das Fachwissen zweier Spezialmuseen und ist damit ein Paradebeispiel für eine gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit“, so Sybill Ebers, Leiterin des Westfälischen Pferdemuseums. Und Achim Lichtenberger, Direktor des Archäologischen Museums, ergänzt: „Was die Ausstellung so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie direkt aus der Wissenschaft kommt und sich um einen Transfer in die Öffentlichkeit bemüht – und dafür ist das Pferdemuseum mitten im beliebten Allwetterzoo natürlich ein idealer Ort.“

Dort können sich die Besucher ab dem 16. Juni auf eine Vielzahl herausragender Exponate freuen: Die Ausstellung präsentiert neben zahlreichen, teils selten gezeigten Objekten des Archäologischen Museums auch hochkarätige Leihgaben unter anderem aus dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, dem LVR-Landesmuseum Bonn und dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe, das einen Pferdestirnschutz aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. zur Verfügung stellt. Es werden aber nicht nur antike Gegenstände zu sehen sein, sondern auch einige neuzeitliche Objekte, die den Bezug zur Gegenwart herstellen, wie etwa eine Original-Lithographie von Pablo Picasso aus den Sammlungen des Kunstmuseums Pablo Picasso Münster.
Die Verantwortlichen beider Museen sind sich sicher, dass die Ausstellung viele Besucher erreichen und begeistern wird und insbesondere vor Augen führt, dass „der Mensch ohne das Pferd nicht da wäre, wo er heute steht“.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Verlag der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt (WBG), herausgegeben von Sybill Ebers, Achim Lichtenberger und H.-Helge Nieswandt.

Die Verantwortlichen der Ausstellung (v.l.n.r.): Dr. H.-Helge Nieswandt (Kustos des Archäologischen Museums), Sybill Ebers (Direktorin des Westfälischen Pferdemuseums) und Prof. Dr. Achim Lichtenberger (Direktor des Archäologischen Museums)

Pferdestirnschutz aus Bronze, aus Kampanien (Italien), 2. Hälfte 6. Jh. v. Chr.; Leihgabe des Badischen Landesmuseums Karlsruhe