Arbeiten an der Meranti-Halle im Allwetterzoo Münster kommen gut voran

Sebastian Kuppe, Bauleiter der neuen Meranti-Tropenhalle

Es ist rund ein Jahr her, dass die ersten Arbeiten für neue Meranti-Halle des Allwetterzoo Münster begonnen haben. Am Anfang ging es in erster Linie um die Räumung des Baufeldes. Hier konnte das Team des Zoos auf die tatkräftige Unterstützung und Mithilfe des THWs bauen. „Es mussten zahlreiche Gehölzarbeiten gemacht werden. Hier schulte das THW sein Team im Umgang mit Kettensäge und schwerem Gerät. Danach wurden gemeinschaftlich die Vogelvolieren entfernt und die Teichanlagen leergepumpt. Auch hat uns das Team vom THW geholfen, einen Teil des Allwetterganges zu entfernen. Dafür mussten sie im Vorfeld alle Leitungen überbrücken oder umlegen, die auf dem Gang verlegt worden waren“, blickt

Sebastian Kuppe, Bauleiter der neuen Tropenhalle, dankend auf die Tatkräftige Unterstützung zurück. „Am Ende haben uns die Kollegen dann noch geholfen, die Oberfläche des Baufeldes für die Kampfmittelsondierung vorzubereiten.“

Doch noch bevor die Baustelle im Dezember 2020 auf eventuelle Kampfmittelrückstände untersucht wurde, gingen die Vorbereitungen an anderer Stelle weiter. So wurde die knapp 200 Meter lange Baustraße mitten durch den Allwetterzoo fertiggestellt und das Baufeld mit rund 550 Metern Bauzaun abgesichert. „Am spektakulärsten war zu dieser Zeit aber sicherlich der Abriss des alten Tropenhauses mit seinen massiven Fundamenten, Wänden und Decken. Seitdem ist die Fläche frei und die Dimensionen des gesamten Bauvorhabens wurden erstmals ersichtlich.“

Die kurz vor Weihnachten erfolgten Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes waren dann glücklicherweise ohne Befunde geblieben. Keine der insgesamt 12 Bohrungen auf sieben Meter tiefe ergab einen Hinweis auf Bomben oder andere bedenkenswerte Überbleibsel aus vergangenen Tagen.

Die ersten Erdarbeiten

Die ersten Erdarbeiten für die Meranti-Halle, vom offiziellen ersten Spatenstich einmal abgesehen, widmeten sich dann der Umlegung der Kabeltrasse, die ehemals über das alte Tropenhaus verlief. Dabei entdeckte das Team, dass die 10 kV Mittelspannungskabel direkt durch das Baufeld führte. „Das Kabel lag ca. 60 cm unter der Oberfläche. Das hätte ein böses Erwachen gegeben, zumal die Leitung laut den Plänen aus den 1970er wo anders hätte liegen sollen“, so Kuppe.

Ein leeres und freies Baufeld war dann im Februar 2021 der neue Wirkungskreis von Fachkräften, die 34 Erdwärmesonden auf je 250 Meter tiefe brachten. Dafür wurde das Baufeld in zwei Bohrfelder unterteilt. „Bohrfeld 1 mit zwölf Erdsonden liegt direkt unter der Meranti-Halle. Bohrfeld 2 mit 22 Erdsonden liegt unter dem alten Tropenhaus, dort, wo auch der neue Zooshop errichtet wird“, erklärt der Bauleiter. „Die Arbeiten konnten wir dann im Sommer abschließen und die ersten wirklich sichtbaren Schritte im Bauprozess vorantreiben.

Im unteren Bereich, dem Baufeld 1 nahe dem Landoisplatz, wo auch die neuen Konferenzräume entstehen, wurden mittlerweile die Gründungen vorbereitet. „Es wurden die Grundleitungen verlegt. Massive Punktfundamente für die Konferenzräume sowie die Einführung der Erdsonden Leitungen in die Technikzentrale sind fertiggestellt“, so Sebastian Kuppe, der auch gleich noch ein paar Zahlen nachreicht. „68 Tonnen Eisen und 486 Kubikmeter Beton wurden bisher schon verbaut.“

Baustelle im September 2021

Prof. Landois Statue vor Baustelle im April 2021

Abriss Allwettergang und Tropenhalle

Der Halle beim wachsen zuschauen

Aktuell werden die Leitungen der Erdsonden verlegt und die Verteilerschächte gebaut. Das Baufeld 2 wird wieder mit aufbereitetem Boden verfüllt. „Der Boden wird mit Kalk aufbereitet. Das erhöht die Standfestigkeit. Insgesamt sind zurzeit drei Bagger, zwei Schlepper mit Kipper, ein Schlepper mit Fräse sowie zwei Radlader im Einsatz.“ So konnten bisher 20.000 Kubikmeter Boden bewegt werden, zu denen sich weitere 2.000 Tonnen Schotter gesellen, die ebenfalls schon verbaut worden sind.

Bauleiter Sebastian Kuppe hat aber noch mehr Zahlen, die einen staunen lassen. „Die Erdsonden und das zu Tage geförderte warme Wasser nutzen wir ja, um mittels Betonkernaktivierung die Energie zu speichern. Dafür haben wir bisher rund 13,5 Kilometer Schläuche verlegt, um eben diese Wärmeenergie auch bestmöglich in den Beton zu bringen.“

In den kommenden Wochen und Monaten werden weiter Decken und Wände fertiggestellt und das Bohrfeld 2 wird auf seine Sollhöhe gebracht. Die Decken haben dabei eine Dicke von 26-30 Zentimeter, die Wände werden bis zu 8,60 Meter hoch und 35 Zenitmeter dick. Auch laufen die Vorbereitungen für die Bodenplatte des Wirtschaftshofes sowie die Hallenwand im Bereich des Bärenhauses, dort, wo dann auch der Haupteingang für die Meranti-Halle sein wird.

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