Der Allwetterzoo versinkt im Schnee

Das Gehege der Bobcats - ein Winter Wunderland.

Die Schneemassen vom Wochenende kamen nicht überraschend, aber die schiere Menge an Schnee bedeutete dennoch die eine oder andere Herausforderung für das Team des Allwetterzoos. „Das fing schon damit an, dass unsere Mitarbeiter Probleme hatten zur Arbeit zu kommen. Am Sonntag hatten sich einige von Ihnen auf einen zehn Kilometer langen Fußmarsch durch den noch andauernden Schneesturm gekämpft, nur um zur Arbeit kommen zu können“, erinnert sich die Zoodirektorin Dr. Simone Schehka an den 7. Februar 2021. „Das Ankommen am Zoo war dann die eine Sache, der Weg in die Bereiche zu den Tieren und den Futterküchen ein ganz anderer.“

Alle helfen mit

Damit die Mitarbeiter sich auf dem Zoogelände bewegen können, waren unter anderem die Gärtner pausenlos im Einsatz und räumten die Wege. „Angefangen beim Mitarbeiterparkplatz und den Flächen auf dem Betriebshof, haben wir die wichtigsten Bewegungsachsen innerhalb des Zoogeländes freigeräumt. Dabei war es wichtig, dass nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Versorgungsfahrzeuge für Futter und Technik sich bewegen können“, sagt Gärtnermeister Christian Wiemann. „So sehr wir uns auch nach Besuchern sehnen, in diesem speziellen Fall kam es uns entgegen, dass wir noch geschlossen haben.“ Denn zum einen sei aufgrund von coronabedingter Kurzarbeit und Urlaub das Team in dieser Woche nur zwei Mann stark, „zum andern können wir den Schnee derzeit besser liegen lassen und müssen nicht jeden Weg Freiräumen. Hätten wir geöffnet, müssten wir deutlich mehr frei- und vor allem wegräumen“, erklärt Wiemann, der davon ausgeht, dass er und sein Team noch einige Tage mit den Schneemassen beschäftigt sein werden.

Dadurch, dass es sich um feinsten Pulverschnee handelt, der nicht so nass und pappig ist, hielten sich die Schneelasten auf Bäumen und Gebäuden in Grenzen. „Ganz ohne Schaden sind wir aber nicht durchgekommen. Das Sonnensegel bei unseren Pinguinen ist unter der Schneemasse gerissen und die Stützfüße sind weggebrochen. Es sind aber keine Tiere verletzt worden“, sagt Dirk Heese. Der technische Leiter des Allwetterzoos ist dennoch der Meinung, dass der Allwetterzoo diesen heftigen Wintereinbruch gut überstanden hat. Allerdings: „Wir können gerade nichts an der Baustelle für die Meranti-Halle machen. Nachdem es erst viel zu feucht gewesen war, haben wir nun den Schnee und die Minustemperaturen. Da ist ein Weiterarbeiten derzeit unmöglich“, so Heese. Ob und wenn wie weit das den Bauplan nach hinten wirft, kann allerdings derzeit noch nicht abgesehen werden. „Wir denken, dass wir rund zwei Wochen keine Erdarbeiten vornehmen können und die Baustelle damit de facto ruht.“

Den Tieren geht es gut

Den Tieren des Allwetterzoos geht es indes gut. „Klar, einige von ihnen mussten wir aufstallen. So zum Beispiel unsere Pelikane, die sonst immer draußen sind. Aber wir hatten die Sorge, dass sie uns sonst festfrieren, wenn wir sie bei diesen Temperaturen draußen lassen“, erklärt die Zoodirektorin. Viele andere Tiere hätten dagegen derzeit die gleichen Chancen zum Pendeln wie sonst auch. „Die wissen ja auch, was für sie gut ist und was nicht. So könnten zum Beispiel unsere Gorillas raus, wenn sie denn wollten. Aber sie bleiben lieber drin.“ Anders würde es sich bei den Tieren verhalten, die auch in der Natur in Kontakt mit Schnee kommen. So zum Beispiel die Yaks oder Tiger, die bei diesem Wetter auf den Außenanlagen anzutreffen sind. „Auch unsere Timberwölfe können gut mit dem Schnee umgehen. Allerdings sperren wir aus Sicherheitsgründen derzeit alle Tiere über Nacht in ihren Stallungen ein. Es besteht die Gefahr, dass Bäume unter der Schneelast umstürzen. Dabei könnten Zäune und Barrieren zerstört und Tieren zur Flucht verholfen werden“, so Simone Schehka.